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Wonne der Wehmuth.

Trocknet nicht, trocknet nicht,
Thränen der ewigen Liebe!

Ach nur dem halbgetrockneten Auge
Wie öde wie todt die Welt ihm erscheint!

Trocknet nicht, trocknet nicht,

Thränen unglücklicher Liebe!

Wandrers Nachtlied.

Der du von dem Himmel bist, Alles Leid und Schmerzen stillest, Den, der doppelt elend ist, Doppelt mit Erquickung füllest,

Ach ich bin des Treibens müde!

Was soll all der Schmerz und Luft?
Süßer Friede,

Komm, ach komm in meine Brust!

Ein gleich e s.

Uleber allen Gipfeln

Ist Ruh',

In allen Wipfeln

Spürest du

Kaum einen Hauch;

Die Vögelein schweigen im Walde.

Warte nur, balde

Ruhest du auch.

Jägers Abendlied.

Im Felde schleich' ich still und wild,
Gespannt mein Feuerrohr.

Da schwebt so licht dein liebes Bild
Dein süßes Bild mir vor.

Du wandelst jest wohl still und mito Durch Feld und liebes That,

Und ach mein schnell verrauschend Bild

Stellt sich dir's nicht einmal?

Des Menschen, der die Welt durchstreift

Boll Unmuth und Verdruß,.

Nach Osten und nach Westen schweift,

Weil er dich lassen muß.

Mir ist es, denk ich nur an dich,

Als in den Mond zu sehn;
Ein stiller Friede kommt auf mich,
Weiß nicht wie mir geschehn.

An den Mond.

Füllest wieder Busch und That

Still mit Nebelglanz,

Lösest endlich auch einmal

Meine Seele ganz;

Breitest über mein Gefild

Lindernd deinen Blick,

Wie des Freundes Auge mith

Ueber mein Geschick.,

Jeden Nachklang fühlt mein Herz

Froh: und trüber Zeit,

Wandle zwischen Freud' und Schmerz

In der Einsamkeit.

Fließe, fließe, lieber Fluß! Nimmer werd' ich froh,

So verrauschte Scherz und Kuß,

Und die Treue so.

Ich besaß es doch einmal,

Was so köstlich ist!

Daß man doch zu seiner Qual

Nimmer es vergißt!

Rausche, Fluß, das Thal entlang, Ohne Rast und Ruh,

Rausche, flüstre meinem Sang
Melodien zu,

Wenn du in der Winternacht.

Wüthend überschwillst,

Oder um die Frühlingspracht
Junger Knospen quillst.

Selig, wer sich vor der Welt

Ohne Haß verschließt,

Einen Freund am Busen hält

Und mit dem genießt,

Was, von Menschen nicht gewußt

Oder nicht bedacht,

Durch das Labyrinth der Brust

Wandelt in der Nacht.

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