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We chi è I.
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Auf Kiefeln im Bache da lieg' ich, wie helle !
Berbreite die Arme der kommenden Welle,

Und buhlerisch drückt sie die sehnende Brust;
Dann führt sie der Leichtsinn im Strome danieder;
Es naht sich die zweyte, sie streichelt-mich wieder:
So fühl ich die Freuden der wechselnden Lust.

Und doch, und so traurig, verschleifst du vergebens Die köstlichen Stunden des eilenden Lebens, Weil dich das geliebteste Mädchen vergißt! ruf sie zurücke die vorigen Zeiten! Es küßt sich so füße die Lippe der Zweyten, Als kaum sich die Lippe der Ersten geküßt.

Beher zigung.

Ach, was soll der Mensch verlangen ? Ist es besser, ruhig bleiben? Klammernd fest sich anzuhangen? Ist es besser, sich zu treiben? Soll er sich ein Häuschen bauen? Soll er unter Zelten leben? Sòll er auf die Felsen trauen? Selbst die festen Felsen beben.

Eines schickt sich nicht für alle!

Sehe jeder wie er's-treibe,

Sehe jeder wo er bleibe,

Und wer steht, daß er nicht falle!

Meeres Stille.

Tiefe Stille herrscht im Wasser,
Ohne Regung ruht das Meer,
Und bekümmert sieht der Schiffer
Glatte Fläche rings umher.
Keine Luft von keiner Seite!
Todesstille fürchterlich!
In der ungeheuern Weite
Reget keine Welte sich.

Glückliche Fahrt.

Die Nebel zerreißen,

Der Himmel ist helle

Und Aeolus löset
Das ängstliche Band.
Es säufeln die Winde,
Es rührt sich der Schiffer.
Geschwinde! Geschwinde!
Es theilt sich die Welle,
Es naht sich die Ferne,
Schon seh' ich das Land!

Muth.

Sorglos über die Fläche weg, Wo vom kühnsten Wager die Bahn Dir nicht vorgegraben du siehst, Mache dir selber Bahn!

Stille, Liebchen, mein Herz! Kracht's gleich, bricht's doch nicht! Bricht's gleich, bricht's nicht mit dir!

Erinnerung.

Willst du immer weiter schweifen?

Sieh, das Gute liegt so nah.
Lerne nur das Glück ergreifen,

Denn das Glück ist immer da.

Willkommen und Abschied.

Es schlug mein Herz; geschwind zu Pferde! Es war gethan fast eh' gedacht;

Der Abend wiegte schon die Erde
Und an den Bergen hing die Nacht:
Schon stand im Nebelkleid die Eiche
Ein aufgethürmter Riese da,
Wo Finsterniß aus dem Gesträuche
Mit hundert schwarzen Augen sah.

Der Mond von einem Wolkenhüget
Sah kläglich aus dem Duft hervor,
Die Winde schwangen leise Flügel,
Umsausten schauerlich mein Ohr;
Die Nacht schuf tausend Ungeheuer;
Doch frisch und fröhlich war mein Muth;
In meinen Adern welches Feuer!
In meinem Herzen welche Glut!

Dich sah ich, und die milde Freude Floß von dem süßen Blick auf mich; Ganz war mein Herz an deiner Seite Und jeder Athemzug für dich.

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