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w überall stumm geworden: to blow, know, sōw, mōw, throw, grow, §. 135 rōw; nur hinter e vocalisiert es: ags. heâwe, Lag. hewe hæuwe, Orm hæwe, RG. hewe, Me. hewe, Ne. hew = hū.

Ausgefallen ist es in ags. lâwerce (Lerche), feower (vier), sâwel sawul Ps. 118, 20. sâwl Exon. 126, 30. sâul Boeth. 30, 2. (Seele), hweowol (Rad). Die ältesten Spuren zeigt Durh. in pea (Dienerin ags. peowa), feœr. NAgs. feower fewer feouwer feour feor four, saule Lag., fowwer, sawle, wheol whel Orm etc. Ne. lärk (schott. noch laverock), four, soul, wheel. - Auch in Compositionen fällt es bisweilen aus, wie ags. â-wiht â-wuht âuht âht, Lag. oht, Orm ohht, Ae. ogt ought etc. Ne. âught. Ebenso n-â-wiht, neuengl. nâught. Ags. ne witon nyton und noch im Me. I n'ot (ne wot); ags. ne wæs nas, nach Sp. n'as; ags. ne wille nille, noch neuengl. will he nill he. In Folge der Accentuation wird es stumm in neuengl. lẽe'ward, south'ward und pen'ny-wörth.

Ne. âwkward. Ist w aus u verhärtet in abuk (got. ibuko rückwärts, ahd. abuh) oder ist das Wort Verstümmlung aus adverse, aquarde Skelt. 1, 331?

3) Auslautend ist w im Ags. verschieden. Es beharrt in den §. 136. Imperf. bleow, cneow, creow, seow, meow, preow, in eaw (got. avi Mutterschaf), crâw (Krähe), peow (Diener), hîw (Gestalt), eow (euch). In treow und cneow ist es aus den abhängigen Casus vorgedrungen, denn got. triu, kniu läßt nur ags. treo, cneo erwarten. Während nun der got. Gen. trivis, knivis heißt, so behält das Ags. den Auslaut in doppelter Form, in vocalischer und consonantischer: treowes. Andere Wörter dagegen laßen auslautendes u zu inlautendem w werden, wie bealu Gen. bealwes, fealu (fahl) fealwes, gearn, geolo, bearu (Hügel), malu (Malve), calo (kahl). Vor den Flexionen und Bildungssilben bleibt es: arewa und earh (Pfeil got. arhvs), hyrwe (Egge), mædewe (Wiese), melewe (Mehl), spearwa (Sperling), swalewe (Schwalbe).

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Diese w verlaufen ganz verschieden. Von treow und cneow fällt schon im NAgs. w ab: treo tre, cneo cne und nur im Plur. hat Lag. treos treowes, Orm tres treos trewwes. Ae. tre, kne, Ne. tree knee.

Hinter e vocalisiert es: ags. bleow, cneow, creow, seow, meow, preow, greow, heow. NAgs. Lag. bleou bleu, cneou cneu, seow, meow, preou preu, greow grow greu, heow hew, Orm: cnew cneow. Ae. blewe, knewe, sewe seu, prew preu, hew, grew greu. Me. blew, knew kneew, crew creew, sew, threw, hew heew, grew. Ne. blew, knew, crew(u), threw, grew (mew, sew dialectisch). Ebenso ags. eâw,

§. 136. feawe, hîw, die zu neuengl. ewe, few nnd hue werden. In eow wird e außerdem zu consonantischem y: Lag. eow guw, Ae. gou yhou yow. Ne. yôu.

eou geow gou, Orm

Die Wörter, welche es vocalisch oder consonantisch in der Bildungssilbe haben, laßen es nach ō gehen, wie ags. geolo geolwes, bearu, arewa etc. NAgs. berghe, borewe, arewe, medewe, sparewe. Ae. gelwe, barwe, arwe, harwe, medewe, sparewe, swalewe etc. Ne. yellow, băr'rōw, ǎr'rōw, hăr'rōw, mead'ōw, spăr'rōw, swallōw (ŏ). Seltner ist w (u) abgefallen, wie in ags. balu, nags. balu baluw balew bale, ne. bale; ags. melewe, nags. mele mæle, ae. mele, ne. mēal. §. 137. 4) Ags. w verbindet sich mit 1, r, h, t, d, p und s.

Ags. wl, wie in wlane (stolz), wlisp (lispelnd), wlitan (sehen) etc.. mindern sich schon im NAgs. Lag. hat nur noch wlite (Schönheit) und wlæt (sieht) (wleoted ist Schreibfehler für fleoted); Orm hat keine wl. In neuengl. lisp ist w abgestoßen.

Dagegen wr ist geblieben: ags. wræcca Lag. wreche, Orm wrecche, ae. wrecche, ne. wretch. Ags. wrænna wrenna, ne. wren. Ags. wrædo wrad, Lag. wrad wrod, Orm wrappe wrap, ae. wrape wrop, ne. wrâth (â und ä) wroth. Ags. wrëcan, Lag. wreken, Orm wrekenn, ne. to wreak. Ebenso in wrestle, wrist, wring, wrinkle, writ, write, wreathe etc. Da w in dieser Verbindung nicht ausfällt und doch im Ne. überall stumm ist, so kann dies erst im Ne. nach befestigter Schreibung eingetreten sein. Ben Jons. erwähnt wr nicht, Wallis deutet es aus (wr obliquitatem quandam seu distortionem innuunt); es muß deshalb wohl noch hörbar gewesen sein.

Ags. cw, wie in cwellan (tödten), cwacjan (zittern), cwên (Königin), cwencan (vernichten), cwic cuc (lebendig), cweorn (Handmühle), cwysan etc. erhalten sich bei Orm, beginnen aber bei Lag. nach qu zu schwanken: cwellen quellen, cwakien quakien, cwene quene, cwic quic. Im Ae. verschwindet cw und dafür steht qu. Ne. to quell (neben kill), quake, queen, quench, quick, quěrn, quash(o). Nur von ags. cwiman cuman bildet sich letztere Form fort, Lag. cumen comen, Orm cumenn, Ae. comen, Ne. come; ebenso ags. cwâmon cômon, Ne. came.

Ags. hw ist zahlreich, wie hwa (wer), hwær (wo), hwettan (wetzen), hwæder (wohin), hwæt (was), hwelp (junges Thier), hwistle (Pfeife), hwag (Molke), hwâte (Waizen), hwil (Weile), hwit (weiß), hwŷ (warum). Bei Lag. bleibt es nur vereinzelt stehen, wie hwulche, gewöhnlich tritt h hinter w, wie in wha, whær, whetten, whuder, what,

whelp, white, while, whi und bisweilen besonders in B., steht w al- §. 137. lein: wo, war, wetten, wuder, wite, wil, wi. Orm hat stets wh, nur watt neben whatt. Im Ae. werden die Schwankungen häufiger: gewöhnlich ist wh, bisweilen w allein, wie wat, wen, weol wheel, wer, wo, woder, selten h allein, wie in ho neben who und wo. RG. Uebrigens tritt bei RG. oft wh für w ein. Im Me. und Ne. befestigt sich wh: who ( hô), whêre, whět, whither what(o), whelp, whistle, whey(a), wheat, while, white, why. Die ursprüngliche Stellung hw klingt noch in der Aussprache fort.

Ags. tw, wie in twigges (zweimal), twinn (Zwilling), twig (Zweig) erhält sich. Ne. twice, twin, twig. Nur ags. twâ erweicht zu tû, tûfeald und der Laut bleibt, wenn auch im Ne. noch das vollere two (= tô) steht. Auch twise wird im Ags. schon tusc tux und erhält sich im neuengl. tusk. Ne. thwack ist durch Vermischung von ags. paccjan (streicheln) und twiccjan (zwicken) entstanden.

Ags. dw bleibt, wenn auch nur in wenigen Wörtern, wie dwellan (wohnen), dwînan (schwinden), dweorh (Zwerg). Ne. to dwell, dwindle, dwarf.

Ags. pw ist selten; es ist nur geblieben in pweorh (quer), Orm þweorrt (t ist aus Altn. þvert herübergekommen), me. overthwart Mau., athwart, ne. athwart. Dagegen ist w ausgefallen in ags. pwang þwong (Riemen), Lag. pwang pwong pong, ne. thong.

Ags. sw bleibt meistens: swalewe, swan (Schwan), swâpan (fegen), swellan (schwellen), swîn (Schwein), swimman etc. werden im Ne. swallow (swol'lo), swan(o), sweep, swell, swine, swimm. Dagegen ags. swister wird schon swustor swoster; Lag. suster soster, Orm susstre, ae. suster sister, ne. sister. Ags. swâ erhält sich bei Orm, wird aber bei Lag. swo so; letzteres befestigt sich im Engl. Ags. swile bleibt bei Orm, wird bei Lag. swile swule sule such soch, im Ae. swilke such, im Me. swiche suche, im Ne. such. Ags. sweord, Lag. sweord swerd sword, Ae. swerd sword; im Ne. sword ist w stumm geworden; Wb. auch sword.

J. Ags. j entspricht got. j. Im Laute muß es ags. g sehr §. 138.

nahe stehen.

1) Anlautend steht es selten allein, wie in den got. ja (ja), jaind (dorthin), jêr (Jahr), juggs (jung), junda (Jugend), juk (Joch), aber im Ags. steht g gewöhnlich daneben: jâ geâ, jand geond, jung geong, jugôd geogôđ, ju geo (ehmals), juc geoc, jul geol (Christfest), Jutas Eotas Geotas. Manchmal ist j völlig verdrängt, wie in: ge (ihr),

§. 138. gese (ja), git (ihr beide), gist (Gischt), gif (wenn), gicel (Zacke), geomer (traurig), denn got. jus, ja, jut, jabei, mhd. jest gist, jâmer.

§. 139.

§. 140.

--

Im Nags. verschwindet consonantisches j fast gänzlich und für g tritt die Erweichung g ein: wie bei Lag. ge, guse (ja), get git, gif, gære ger, gend geond, geong, gugede, Orm: ga, ger, giff, gocc gound, gunng, gol. Im Ae. bleibt g oder es wechselt mit y, yh, wie ge ye yhe (ihr), ge ga, get gut yet, gef gif etc., es tritt auch oft für ursprüngliches g ein, s. §. 176, das sich aber im Me. wieder befestigt. Im Ne. steht y für ursprungliches j in yea, yond, young, youth, yoke, yoke, yokelet (a little farm in some parts of Kent. Bosw.), yule.

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2) Inlautendes j steht bei den schwachen kurzvocalischen Verben a) im Infinitiv, wie ner-jan oder ner-i-an, selten hei langvocalischen Verben: sêcan sêc-e-an, êcan ŷcan êc-ë-an. Letzteres (ë) spricht für i, das auch im Nags. noch hervortritt und sich noch heute in manchen südlichen Dialecten erhält. Die Assimilation, die hinter einigen Consonanten eintritt, weist entschieden auf consonantisches j hin, s. Flex. §. 60. b) in der 1. P. Sg. und dem Plur. Präs. Ind. und dringt weiter vor s. Flex. §. 53. Hier fehlt es schon oft im Nags. und erscheint (als i im Ae. nur dann, wenn es sich im Infinitiv erhält. c) Ags. j assimiliert dem vorstehenden Consonanten, wie seljan sellan (geben), dynjan dynnan (tönen), hwetjan hwettan (wetzen), lecgan (legen), dyppan (eintauchen), cyssan (küssen). Diese Verdoppelungen verhärten sich und verlaufen regelmäßig zu neuengl. to sell, din, whět, lay, dip und kiss.

In der Nominalflexion erhalten sich im Ags. kaum noch Spuren der i-Stämme s. §. 101. 139.

3) Fremde j oder i behält das Ags. bei, wie iabal C. 66, 2. iafeth 75, 18. iudas 198, 30. iudisc 197, 25. Caius Julius. Pompeius, Troia, Oros. und bisweilen wechselt es mit g, wie iared C. 71, 22. geared 72, 3. 31. Lag. hat j und y, Orm j, g und y: Jacob, Jafæþ, Jericho, Jesuss, Job, Johan, Joppe, Jorrdan, Josep, Juda, aber Gerrsalæm, neben Jerusalem, Zacharias Zacharige, Marie Marge. Ae. behält im Anlaute j, bisweilen jh: Jhesu RG. 1425, vielleicht ist h eingeschoben, um zu bezeichnen, daß j nicht zischt. - Ne. In biblischen Namen klingt j zischend (= dsh): Jā'-ir, Jẹhō'vạh, Jěz'ebil, Josi'as, Ju'bel; selten vocalisch, wie in I-o'-ta (1-ō-ta) oder wie y in Hallelujah. In griechischen und lateinischen Namen ist j schwankend, vocalisch in I-a-ni'ra, I-an'the, I-am'bẹ, I'o, I'-on, Iō'-nia,

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I-u'lus; Zischlaut in Janic'ulum, Ja'nus, Ja'son (W. I-a'-son Wrc.), §. 140. Jocǎs'ta (W. I-o-cas'ta Wrc.), Josephus, Jovia'nus, Ju'lius, Jū'ba, Jūdae'a. Jarchas (i-är'chas Wrc.).

joie.

4) Mit dem französischem Sprachstoff ist das zischende j einge- §. 141. drungen. Lag. und Orm haben es nicht; bei RG. wechselt es oft mit g: Gywes Gewes Jews, Gywerie, gywel jewel, justice, jugge etc. und 3883 sogar mit y: yoe joie. Im Me. mehren sie sich: jambeux, jangle, joconde, jogelour, jowels, joye (ioge Wycl.), juge etc. und wechseln bisweilen mit i, g und ch: subjettes Mau., suget sochet Wycl., chargeous charious Wycl. (juniperus) gyny pre Mau. 28. magestee 27. Im Ne. steht es nicht nur in romanischen Wörtern, wie jöỹ, jäunt, jay, jär'gon, jug'gler, just, joust, jostle, jest, jâw, sondern es ist selbst in germanische Wörter vorgedrungen, wie to jab'ber (neben gabble), jump (holl. gumpen). Es stehen g und j noch neben einander: jāil gãol (lat. caveola gabiola, afrz. gaiole jaiole), jěnnet genet (lat. genista, franz. genet), Jill Gill Abkürzung vou Gillian, jingle gingle etc.

Im Me. mögen j, g und ch, weil sie mit einander wechseln, in der Aussprache gleich gewesen sein. Da hier erst d vor g, und t vor ch erscheint, so mag auch um dieselbe Zeit j seinen französischen Laut (= sh) verstärkt haben.

S. Ags. s steht überall: sand (Sand), sellan (geben), sealt (Salz), §. 142. sêgen (Zeichen), siht (Gesicht), singan (singen), sona (bald), suna (Sonne), så (See), sâr (Schmerz), sêcan (suchen), seoc (siech), sican (seufzen), sôfte (sanft), sùr (sauer), îsern (Eisen), wîse (weise), îs (Eis), und erhält sich meist durch alle Perioden, daher im Ne. sănd, sell. sâlt, sīgn (frz. sign und ags. sëgen mischen sich), sight, sing, sôon, sun, sẽa, sōre, seek, sick, söûr, wise.

Schon im Ags. gehen einige s nach r über: die Imperfecta ceâs erkor), hreâs (stürzte), forleâs (verlor), dreâs (fiel), begreâs (zitterte), haben im Plural curon, hruron, forluron, druron und begruron und im Part. coren, hroren, forloren, droren, begroren; ferner in cyre (Wahl), cora (Wähler), hryre (Fall), dryre (Fall), dreorig (traurig), gryre (Schauder). Lag. hat noch curen und icoren, iloren, daneben aber auch im Part. ichosen, ilosed; Orm: bifrorenn, forrlurenn forrlorenn. Im Ae. schwindet r aus den Imperf. und erhält sich noch im Part., wie ycorn, lorn, ifrore neben frose, und im Me. dringt auch s hier ein: chosen, lorne und lost. Im Ne. steht r nur in forlörne, sonst überall s (oder z): chôse chōsen, lôse lost, frōze frōzen.

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