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Ce monde-ci n'est qu'une oeuvre comique,
Où chacun fait ses rôles différens.

Li, sur la scène, en habit dramatique,
Brillent prélats, ministres, conquérans.

Pour nous, vil peuple, assis aux derniers rangs,
Troupe futile, et des grands rebutée,

Par nous d'en-bas la pièce est écoutée.
Mais nous payons, utiles spectateurs ;
Et quand la farce est mal représentée,
Pour notre argent nous sifflons les acteurs. **)

Certain Curé, grand enterreur de morts,
Au choeur assis récitoit le service.
Certain Frater, grand disséqueur de corps,
Tout vis-à-vis chantoit aussi l'office.
Pour un procès tous deux étant émus,
De maudissons lardoient leurs Oremus.
Hom, disoit l'un, jamais n'entonnerai - je,
Un requiem sur cet opérateur?

Dieu paternel, dit l'autre, quand pourrai-je
A mon plaisir disséquer ce pasteur?

3.

Quand pour ravoir son épouse Euridice
Le bon Orphée alla jusqu'aux enfers,
L'étonnement d'un si rare caprice

En fit cesser tous les tourmens divers.

*) Der Eisvogel. Das Meer soll, nach den Dichtern, so lange ruhig bleiben, bis er seine Eyer ausgebrütet hat. Diese Tage nannten die Römer dies alcyonei. **) Dies Epigramm ist von Götz (verm. Gedichte Th. II. S. 214) sehr glücklich nachgeahmt worden.

On admira bien plus que ses concerts
D'un tel amour la bizarre saillie;
Et Pluton même embarrassé du choix,
La lui rendit pour prix de sa folie,
Puis la retint en faveur de sa voix.

4.

Aux Journalistes de Trévoux.

1

Petits auteurs d'un fort mauvais Journal,
Qui d'Apollon vous croyez les apôtres;
Pour dieu, tâchez d'écrire un peu moins mal;
Ou taisez-vous sur les écrits des autres.
Vous vous tuez à chercher dans les nôtres
De quoi blâmer, et l'y trouvez très-bien:
Nous, au rebours, nous cherchons dans les vôtres
De quoi louer, et nous n'y trouvons rien.

5.

Conte du Pogge. **)

Un Fat partant pour un voyage,
Dit qu'il mettroit dix mille franes,
Pour connoître un peu par usage
Le monde avec ses habitans.
Ce projet peut vous être utile,
Reprit un rieur ingénu:

Mais mettez-en encor dix mille,
Pour ne point en être connu.

6.

Ci gît l'Auteur d'un gros livre,
Plus embrouillé que savant,
Après sa mort il crut vivre;

Et mourut dès son vivant.

*) Seit 1701 erschien zu Trévoux ein zu Paris von einer Gesellschaft Jesuiten geschriebenes literarisches Journal unter dem Titel: Mémoires de Trévoux, welches lange fortgesetzt worden ist. **) Poggio Bracciolini, (von den Franzosen le Pogge genannt) geboren 1580 im Florentinischen, gestorben 1459) hat aufser mehreren Schriften, als z. B. einer in lateinischer Sprache abgefafsten Geschichte von Florenz, auch ein Buch mit dem Titel facetiae geschrieben, das witzige Einfälle und Erzählungen enthält; aus einer der letztern hat Rousseau den Fond zu diesem Epigramm entlehnt.

LA MOT TE.

ANTOIN NTOINE, HOUDART DE LA MOTTE, 1674 zu Paris geboren, Sohn eines reichen, Hutmachers, studierte anfänglich die Rechte, vertauschte sie aber bald gegen die Poesie, Sein Hang zur Declamation und zum Schauspiele rifs ihn zum Theater hin, Schon von seiner, frühesten Jugend an hatte er Vergnügen daran gefunden, die Molierschen Stücke mit andern Kindern von seinem Alter aufzuführen. Mit dem seliensten Gedächtnifs verband er im höchsten Grade das Talent, seine Werke vorzule-, sen oder vielmehr aus dem Kopfe herzusagen; denn in einem Alter von 35 Jahren war er fast blind. Er war erst 21 Jahr alt, als man auf dem italiänischen Theater sein erstes Stück,

eine Farce in 3 Acten mit Kersen gemischt, les Originaux betitelt, aufführte. Kaum fing er an in Ruf zu kommen, als er auf den seltsamen Gedanken fiel, in den Orden La Trappe Zi treten. Allein der Abt Rancé, damahliger Prior des Klosters, fand ihn zu jung, die strenge Ordensregel auszuhalten, und schickte ihn nach Paris zurück. Nach seiner Ankunft fröhnte er aufs Neue dem Theater, welchem er einen Theil seiner Lebenszelt widmete, ob er gleich über die Gefahr dieses Zeit vertreibs übereinstimmig mit den meisten Kasuisten dachte. Anfänglich arbeitete er für die Oper, und diese Gattung der dramatischen Poesie glückte ihm fast noch am meisten. Wenigstens ist er in seinen lyrischen Werken mehr Dichter und besserer Reimkünstler, als in seinen Traucrspielen. In Proșe ist er beredt und witzig, besonders, wenn er seine Verse vertheidigt oder beweisen will, dafs er Dichter ist und man es, wie er, seyn mufs. Nachdem er sein ganzes Leben hindurch Verse macht hatte, verschrie er sie am Ende desselben. Er verglick die grössten Versificateurs mit einem Charlatan, der Hirsekörner durch ein Nadelöhr wirft, ohne ein anderes Verdienst, als das der überwundenen Schwierigkeit zu haben. Seiner Meinung nach lassen sich alle Gegenstände der Poeste eben so vor◄ theilhaft in Prose abhandeln, Um das Publikum mit seiner Meinung vertraut zu machen, schrieb er einen Oedip in Prose, den er seinem versificirten Oedip entgegenstellte; allein dieser Versuch diente zu weiter nichts, als Epigrammen gegen ihn zu reitzen, worüber er sich indessen als Philosoph zu trösten wufste. Unter allen seinen Werken hat keins die Kritik mehr beschäftigt, als seine 1714 erschienene Übersetzung der Iliade. Es ist unbegreiflich, wie er`es, ohne ein Wort Griechisch zu ver

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stehen, wagen konnte, sich mit einer solchen Arbeit zu beschäf tigen. Der Erfolg entsprach aber auch der Thorheit des Beginnens. Er entkräftete und durchwässerte alles, was in dem Original schön und grofs ist. Noch nicht zufrieden damit, begleitete er seine Übersetzung mit einer Abhandlung, in der er dea Homer eine armselige. Rolle spielen läfst. Madam Dacier antwortete ihn durch die in plumpem Ton geschriebene Abhandlung Considerations sur les causes de la corruption dù gout (1714), der La Motte in seinen Réflexions sur la Critique Witz, Feinheit und Sanfimuth entgegensetzt. L'ouvrage de la Motte, sagt ein französischer Schriftsteller, sembloit être d'une femme d'esprit; et celui de Madame Dacier d'un hommè savant. Ganz Paris nalum eine Zeitlang an der gelehrten Fehde über den Werth der Iliade und der griechischen Dichter Antheil. Man kann mit Recht sagen, ganz Paris, indem die Kämpfer zur Belustigung des grofsen Haufens auf die Bühne gebracht wurden. Cette dispute, fährt 'jener Schriftsteller fort, n'a rien appris au genre humain, sinon que Madame Dacier avoit encore, moins de Logique que la Motte ne savoit du Grec. Man erwarb sich bis an das Ende seiner Tage um die Gesellschaft unsers Dichters wegen seines soliden und doch gefälligen Geistes, sciner immer muntern und anmuthigen Konversation, seiner sanften Sitten und seines edlen Charakters! Nie ist eine satyrische oder hämische Schrift, sogar nicht einmahl ein Epigramm aus seiner Feder geflossen. Dieser achungswürdige Mann starb zu Paris im Jahre 1731. Voltaire sagi von ihm : La Motte war im Umgange so sanft, Versen. Wir haben einen guten Mann, und einen mittelmässigen Dichter weniger. Er bewies, dafs man in der Kunst zu schreiben auch im zweyten Range noch etwas gelten könne.« Die sämmtlichen Werke unsers Dichters erschie nen 1754 zu Paris in 10 Theilen in 12. Man ersieht, aus dieser Sammlung, dafs er sich, wiewohl mit ungleichem Erfolge, in allen Gattungen der Poesie versucht hat, die Satyre ausgenommen.❤ Si jamais quelqu'un eut droit au titre l'Universel, sagt Fontenelle, c'étoit Mr. La Motte.. Unter seinen

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als rauh in seinen einen schönen Geist

Trauerspielen hat sich Inès de Castro durch seine rührenden Situationen am längsten auf der Bühne erhalten. (Man sehe die Beurtheilung seiner Trauerspiele im 11. Theile des Cours de Littérature von Laharpe, S. 179). Von seinen Lustspielen wird le Magnifique noch immer mit Beyfall gegeben. Die vor züglichsten seiner Opern sind: l'Europe galante, Amadis de Grèce, Omphale, le Carnaval ou la Folie und le

Triomphe des Arts. Seine Oden haben mehr philosophisches als lyrisches Verdienst; sie bleiben indessen immer der achtungswürdigste Theil seiner Gedichte. Besonders finden sich unter seinen Odes galantes verschiedene, deren sich Catull nicht zu schämen haben würde. Für die Ekloge hatte er zu wenig Natur und Einfalt. Seine Fabeln erhielten und ver dienten weniger Beyfall als die Lafontänschen. Sie entfernen sich zu sehr von der Einfalt Aesops und von der naiven Gefälligkeit seines Vorgängers; auch gelangen ihm seine eigenen Erfindungen selten. Ausführlichere Nachrichten von La Motte und seinen Werken findet man in: Lettre à Madame T. D. L. F. sur Mr. Houdart de la Motte, par Mr. Trublet. A l'aris 1732, 8.

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Deux chats avoient pris un fromage,

Et tous deux à l'aubaine *) avoient un droit égal.
Dispute entre eux pour le partage.

Qui le fera? Nul n'est assez loyal.

Beaucoup de gourmandise et peu de conscience;
Témoin leur propre fait, le fromage volé,
Ils veulent donc qu'à l'audience,

Dame Justice entr'eux vuide le démêlé.
Un Singe, Maître Clerc du Bailli de village, **)
Et que pour lui même on prenoit,

Quand il mettoit par fois sa robe et son bonnet,
Parut à nos deux chats tout un Areopage. ***)
Pardevant Dom Bertrand le fromage est porté:
Bertrand s'assied, prend la balance,

Tousse, crache, impose silence,

Fait deux parts avec gravité;

En charge les bassins; puis cherchant l'équilibre,
Pésons, dit-il, d'un esprit libre,
D'une main circonspecte; et vive l'équité.

Ça; celle-ci me paroît trop pesante.

*) Aubaine heifst das ehemalige grausame Recht des Königs von Frankreich, die Güter der in seinem Lande verstorbenen Fremden zu erben. Dann bezeichnet auch das Wort, wie hier, jeden unerwarteten Vortheil, den jemand erhält, einen unvehofften Fund. **) Schreiber des Gerichtsschöppen oder Schulzen im Dorfe.' ***) Der Senat von Athen.

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