Nacht gesan g. O gib, vom weichen Pfühle, Bei meinem Saitenspiele Schlafe! was willst du mehr? Die ewigen Gefühle Heben mich, hoch und hehr, Vom irdischen Gewühle Schlafe! was willst du mehr? Bannst mich in diese Kühle, Sehnsucht. Was zieht mir das Herz so? Was zieht mich hinaus? Und windet und schraubt mich Wie dort sich die Wolken Da möcht' ich hinüber, Da möcht' ich wohl hin! Nun wiegt sich der Raben Geselliger Flug; Ich mische mich drunter Und folge dem Zug. Und Berg und Gemåuer Umfittigen wir; Sie weilet da drunten; Ich spåhe nach ihr. Da kommt sie und wandelt; Ich eile sobald Ein singender Vogel Zum buschigen Wald. Sie weilet und horchet Und lächelt mit sich: ,,Er singet so lieblich Und singt es an mich.“ An Mignon. Ueber Thal und Fluß getragen Immer Morgens wieder auf. Kaum will mir die Nacht noch frommen, Denn die Träume selber kommen Nun in trauriger Gestalt, Und ich fühle dieser Schmerzen, Still im Herzen, Heimlich bildende Gewalt. Schon seit manchen schönen Jahren Jedes kommt an seinen Ort; Aber ach, die steten Schmerzen, Schwimmen nicht im Strome fort, Schön in Kleidern muß ich kommen, Weil es heute Festtag ist; Niemand ahnet, daß von Schmerzen Grimmig mir zerrissen ist. |