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Myrrha

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Sardanapalus

"These men were honest; it is comfort still

That our last looks should be on honest faces.
And lovely ones, my beautiful."

Shakspere, Midsummer N. D., 1, 1

"Demetrius loves your fair."

Shakspere, Measure for Measure, II, 4

"As for you

Say what you can, my false o'erweighs your true."

2 Thessalonians ii, 8

"And then shall that wicked be revealed." (ὁ ἄνομος.)
Tennyson, Enid.

"Died the death

Themselves had wrought on many an innocent."

In order to do this we must add a formal substantive to the Adjective, and we have recourse to the pronoun one. This serves as it were as a guaranty and a stamp, that the Adjective has really substantive value, or rather it stands itself as the formal representative of a noun, and therefore leaves the Adjective in its original grammatical function. We can say, many bold ones, few brave ones, and we do say so; but it cannot be affirmed thatwe like saying so.

There is an evident impression in modern writers and in good society, that this use of one, and especitlly of its plural ones, is clumsy, inelegant, and to be avoided. It is in fact dying out, and justly so, for it is very objectionable. We either supply it by a bonâ fide substantive and thus make the expression more concrete and clear, or we leave it out and let the Adjective take its chance of being understood without I hardly think any modern writer will pen any thing like the following passage, which is taken from the Preface to the Authorised Version of the Bible: "We never thought from the beginning, that we should need to make a new translation, nor yet to make a bad one a good one, but to make a good one better, or out of many good ones one principal good one, not justly to be excepted against."

This is evidently an instance which shows, that the English language has really lost something by dropping all inflexions in the Adjective. In German, as in Greek, the Adjective is far more freely used as a substantive, and this is not only useful in common conversation, but also in the language of Poetry as well as of Philosophy. "Durch das Schöne stets das Gute," is hardly well translated, by "the good always through the beautiful." But especially difficult is the rendering of the feminine Adjective used substantively, e. g., "Ach die Aermste, die in der Wiege Königin schon war;" "Alas! the wretched one, who from her cradle was a queen." "The wretched one," is certainly rather a wretched translation.

Defects of this sort are hardly felt by the native Englishman, who confines himself to the study of his mother tongue. It is only by comparison with other languages, that they are found out. Similar defects exist in all languages. And this is one reason, why the study of a foreign idiom must tend to develop the logical faculties.

Dr. W. Ihne.

Sitzungen der Berliner Gesellschaft

für das Studium der neueren Sprachen.

88. Sitzung, am 10. November 1863. Herr Giovanoly führte sein „Leben Molière's" zu Ende, indem er ihn, von seinem Auftreten in Lyon bis zu seiner letzten Rolle im Malade imaginaire, als grossen Dichter, beliebten Schauspieler, gewandten Theaterdirector, geplagten Ehemann, vor Allem aber als edlen, hülfreichen und guten Menschen darstellte. Herr Altmann las über Petöfi Sandor. Petöfi ging 1823 aus einer reformirten ungarischen Familie hervor. Das ärmliche Haus, den rohen Vater, die liebevolle Mutter verliess er 1839, um als Gemeiner im Kaiserlichen Heer zu dienen, vagabondirte dann einige Zeit als schlechter Komödiant und trat endlich 1844 mit seinen ersten Gedichten hervor, in denen er zunächst die volksthümliche Saite anschlug, bald aber, auf allen Gebieten der Poesie sich versuchend, getragen vom Beifall seiner Nation, sich würdig den bedeutendsten Dichtern der Gegenwart anreihte. An der Insurrection von 1848 betheiligte er sich in glühendem Eifer mit Wort und Schwert und kam 1849 in dem Gefechte von Schäsburg um. Herr Altmann charakterisirte kurz die Lyrik des Dichters und gab dann eine Anzahl der kleineren Gedichte desselben in eigener Uebersetzung. Zuletzt sprach Herr Goldbeck über die Stellung, welche Renan in der Entwicklung der französischen Literatur einnimmt. Wie im 18. Jahrhundert die Franzosen das Organ des englischen Deismus gewesen seien, so zeige sich im 19. bei ihnen das Bestreben, die deutschen Ideen sich anzueignen und zur Darstellung zu bringen. Auf dem Boden, den David Strauss bereitet habe, stehe Renan, aber völlig selbständig insofern, als er ein psychologisches Bild frei construire, zu dessen Conception ihm die deutsche Forschung eben nur den Anstoss und die Möglichkeit gegeben habe. Der Vortragende verfolgte dann die religiöse Bewegung in Frankreich, wie sie poetisch im Génie du christianisme, mit politischer Klugheit in den Schriften de Bonald's und de Maistre's zu wirken versucht habe, wie Lamennais und Montalembert, der Eine gegen den

Katholicismus, der Andere innerhalb desselben, die Freiheit des Individuums zur Geltung zu bringen bestrebt gewesen seien, und wie nunmehr in Renan's Leben Jesu nichts Anderes zu Tage trete, als der Versuch, das unter der frivolen Decke immer lebendiger sich regende religiöse Bedürfniss durch frisches Schöpfen aus den Urquellen des Christenthums zu befriedigen. Er zeigte diese Regungen eines tieferen Dranges, aus denen das Aufsehen, welches Renan gemacht habe, zu erklären sei, auch in der Opposition gegen die Ideen von 1789, die sich auf religiösem Gebiete, und zwar nicht sowohl vom katholischen, als gerade vom protestantischen Standpunkte aus, in der französischen Literatur gegenwärtig bemerklich mache. Im Anschlusse an diesen Vortrag deutete Herr Schwerchel an, dass die religiöse Bewegung, gleichwie in Frankreich selbst, auch in Belgien und in der französischen Schweiz sich vollziehe. Endlich wies Herr Märker darauf hin, dass die Leistung Renan's darum einen so gewaltigen Eindruck mache, weil er mit orientalischer Anschauung und mit tiefer Empfindung schreibe, jedes kritische Bestreben aber fern halte.

89. Sitzung, am 24. November 1863. Herr Büchmann machte Mittheilung über Henry Ward Beecher, den Bruder der berühmten Beecher Stowe, den gefeiertsten amerikanischen Kanzelredner, in Bezug auf eine kürzlich hier erschienene Uebersetzung einer Sammlung von Stellen aus seinen Reden, namentlich aus den bisher von ihm herausgegebenen Schriften: Summer in the soul or views and experiences, Royal truths und Life thoughts. Beecher glaubt an die volle Authenticität des überlieferten Wortes, er ist ein Feind alles Heuchlerthums, ein eifriger Prediger des lebendigen, ein Verfolger des todten Christenthums; als Schriftsteller hat er einen Jean Paul'schen Charakter; sein Styl zeichnet sich durch einen grossen Reichthum an Bildern, die, meist der gemeinen Wirklichkeit entlehnt, dennoch höchst poetisch sind. Die Uebersetzung giebt, ohne der deutschen Sprache Gewalt anzuthun, das Original treu und in voller Frische wieder. Das Buch enthält keine zusammenhängende Rede, sondern nur Bruchstücke, die von Verehrern Beecher's aus seinen Predigten aufgezeichnet worden sind, und der Uebersetzer hat sich das Verdienst erworben, den im Original chaotisch gemischten Stücken eine übersichtliche Ordnung zu geben. Zum Schluss wurden Exemplare der kürzlich von Beecher in Exeterhall, London, gegen die Sclaverei gehaltenen Rede vertheilt. Herr Altmann legte eine in Pesth erschienene Uebersetzung der Gedichte Alexander Petöfi's vor, die er als schwerfällig und ungeordnet kritisirte, und theilte Proben der seinigen mit. In einer Discussion, an der sich besonders die Herren Hermes und Märker betheiligten, wurde bemerkt, dass die Gedichte sich weder durch besondere Originalität und Kraft der Gedanken, noch der poetischen Form auszeichnen. Die Begeisterung, die für den Dichter sich zeige, sei mehr ein Ausdruck der Opposition gegen Oesterreich, als wirklichen Gefühls für

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dichterische Grösse. Ueberhaupt sei zu bemerken, dass die schöpferische Kraft des ungarischen Geistes im Abnehmen begriffen sei; das Letztere bestritt der Vortragende. Herr Büchsenschütz referirte über Ebelings Geschichte der komischen Literatur in Deutschland. Das Werk schliesst sich an das Flögel'sche an und beginnt mit Liscow, dessen stylistische Grösse nicht genügend gewürdigt wird, geht dann auf Lindenborn (Herausgeber einer satyrischen Wochenschrift in Köln), die Kanzelredner, endlich den Streit Gottsched's mit den Schweizern und Lessing's mit Klotz über, welcher letztere Gegenstand einen unverhältnissmässig grossen Raum einnimmt. Ebeling versucht eine Rettung Klotz's gegen Lessing; dieser sei durch Feinde Klotz's aufgehetzt worden, namentlich durch Nicolai, gegen dessen Bibliothek Klotz eine Concurrenzschrift herausgegeben. Was der Verfasser über Lessing's antiquarische Briefe beibringt, ist unbedeutend. Auffallend ist seine Neigung, sich bei kleinlichen literarischen Nörgeleien aufzuhalten; der Styl ist überreich an Bildern, die mit Vorliebe aus dem Schmutze genommen werden.

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90. Sitzung, am 8. December 1863. Herr Mahn theilte seine neuesten Untersuchungen über die Etymologie der Wörter Accaparer, Chamarrer, Acajou, Albatros, Cigare, Vega und Alfana mit. Herr Michaelis überreichte A new system of English Stenography, on the principles of W. Stolze, by Dr. Gustav Michaelis, und gab einleitend eine kurze Geschichte der Stenographie. Seitdem in England zu Anfang des 17. Jahrhunderts die ersten Versuche auf diesem Gebiete gemacht wurden, sind im Ganzen etwa 200 Werke über den Gegenstand gefolgt. In Deutschland erschien das erste Lehrbuch der Stenographie, von welchem ein Exemplar vorgelegt wurde, im Jahre 1679; zum zweiten Male unternahmen Horstig und Mosengeil am Ende des vorigen Jahrhunderts die Einführung der Stenographie in Deutschland, auch sie ohne durchgreifenden Erfolg. Das neueste englische System des Isaac Pitman hat noch keinen deutschen Bearbeiter gefunden, da inzwischen Gabelsberger und Stolze weit über die alten englischen Systeme hinausgegangen sind, indem sie an die Stelle der starren geometrischen Formen eine Schrift gesetzt haben, die nicht nur für den Gebrauch geschickter ist, sondern auch auf wissenschaftlich durchgebildeten Principien beruht. Herr Michaelis zeigte dann im Einzelnen, wie er mit den Mitteln des Stolze'schen Systems den eigenthümlichen Anforderungen der englischen Sprache genügt habe.

Zum Schluss betrachtete Herr Friedberg den historischen Don Carlos vom ärztlichen Standpunkte aus. Er stellte die mit einzelnen Anfällen von Raserei und Melancholie verbundene Schwachsinnigkeit des Prinzen historisch und medicinisch fest, und gelangte dann zu dem Nachweise, dass diese Zustände wesentlich gesteigert worden sind durch eine Gehirnaffection, welche Don Carlos, 16 Jahre alt, durch einen Sturz auf den Kopf erlitten, und dass sein frühes Ende Archiv f. n. Sprachen. XXXV.

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durch chronische Arsenikvergiftung herbeigeführt worden zu sein scheine. In Bezug auf den letzten Punkt erinnerte Herr Foss an die abweichende Ansicht, welche Ranke (in den Wiener Jahrbüchern) wahrscheinlich gemacht habe.

91. Sitzung, am 5. Januar 1864. Herr Bollmann sprach über Goethe's Natürliche Tochter. Nachdem er Goethe's Stellung zur französischen Revolution besprochen und die darauf bezüglichen Dichtungen kurz betrachtet, wandte er sich zu einer Erörterung der Glaubwürdigkeit der Mémoires der Prinzessin Stephanie-Louise de Bourbon Conti, nach denen Goethe die Natürliche Tochter dichtete. Der Vortragende hob die von Goethe mit dem Stoffe vorgenommenen Veränderungen hervor und ging dann zu einer ästhetischen Betrachtung des Stückes über, wobei besonders der Charakter der Hofmeisterin einer eingehenden Analyse unterzogen wurde. Bemerkungen über die von Goethe beabsichtigte Fortsetzung des Stückes beschlossen den Vortrag.

Darauf stellte Herr von Thielau den Grafen Cavour als Schriftsteller und Redner dar. Er gab einen kurzen Lebensabriss desselben und zeigte dabei, dass Cavour, als Sohn eines piemontesischen Vaters und einer französischen Mutter, erst spät in italienischer Sprache als Schriftsteller, noch später (1850) als Redner auftrat, und dass er zwar im Französischen und im Piemontesischen sich frei und leicht bewegte, in italienischer Rede aber den Ausdruck nur mit grosser Schwierigkeit gestaltete, so dass er nicht sowohl durch oratorische Kunstleistung als vielmehr durch überlegene Ruhe in seiner Haltung und durch klare Einfachheit in seinen Worten auf die Zuhörer wirkte.

Zuletzt rügte Herr Franz den Uebelstand, dass öfter Schulprogramme in französischer und englischer Sprache von Solchen geschrieben werden, die dieser Sprachen nur in geringem Grade mächtig sind; wie dadurch das deutsche Schulwesen beim Auslande in Missachtung gerathen muss, zeigte er an einem schlagenden Beispiele.

92. Sitzung, am 19. Januar 1864. Herr Boltz las in spanischer Sprache über den Einfluss der deutschen Literatur auf die spanische, gab zum bessern Verständniss eine kurze Uebersicht der spanischen Formenlehre, verglichen mit dem Latein, und theilte interessante Proben von Gedichten, die zugleich italienisch und lateinisch sind, so wie vom Dialekt von Vitti in Sardinien, der fast ganz lateinisch ist, mit. Herr Roth sprach über die Schicksale, die der Stoff der Novelle des Boccaccio: Ghismonda und Guiscardo unter den Händen von Hans Sachs (eine klaiglich Tragedy des Fürsten Concreti'), Bürger (Lenardo und Blandine) und Immermann (die Opfer des Schweigens) erfahren hat. Während bei Boccaccio Ghismonda eine junge Wittwe ist, die sich aus reinem Drang und Noth der Natur einem Manne niederen Standes ergiebt, der nach Entdeckung des Geheimnisses ermordet wird und dessen ihr übersandtes Herz sie in einem Giftpokal geniesst; wäh

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