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The little learning these verses contain would be a very strong argument of the want of it in the author, did not they carry something in them which stands in need of a comment. There is in this church a place which they call the bone-house, a repositary for all bones they dig up, which are so many that they would load a great number of waggons. The Poet, being willing to preserve his bones unmoved, lays a curse upon him that moves them, and having to do with clarks and sextons, for the most part a very ignorant sort of people, he descends to the meanest of their capacitys, and disrobes himself of that art which none of his cotemporaries wore in greater perfection. Nor has the design mist of its effect, for, lest they should not only draw this curse upon themselves, but also entail it upon their posterity, they have laid him full seventeen foot deep, deep enough to secure him. And so much for Stratford, within a mile of which Sir Robinson lives, but it was so late before I knew, that I had not time to make him a visit."

Der Schreiber des Briefes, William Hall,,,hatte in Queen's College studirt; er wurde B. A. im Oktober 1694 und M. A. im Juli 1697; er scheint ein sehr gebildeter und eifriger Forscher gewesen zu sein." Der Adressat, Edward Thwaites, war ein auf angelsächsischem Gebiete wohl bekannter Gelehrter.

V. Zur Sonetten-Frage.

(Academy No. 631, 635, 637.)

William Herbert's frühe Verheirathung.

Rev. W. A. Harrison, Ausschußmitglied der New-ShakspereSociety, hat eine der Schwierigkeiten beseitigt, welche der Anerkennung William Herbert's als „W. H." der Shakespere-Sonette entgegenstanden. Diese Schwierigkeit bestand darin, daß Shakespeare kaum einen jungen Menschen von achtzehn Jahren so eifrig angefeuert haben würde, sofort zu heirathen. In der Versammlung der Gesellschaft vom vergangenen Freitag meinte Mr. Furnivall, daß Nachforschungen nach ähnlichen Beispielen früher Verheirathung bei jungen Adligen das Vorherrschen dieses Brauchs zeigen würden. Am Sonnabend darauf fand Mr. Harrison in dem „Calendar of State Papers", daß die Eltern William Herbert's, als er erst siebzehn Jahre zählte, schon in Unterhandlungen getreten wären, um ihn

mit Bridget de Vere, aus der Familie Cecil, zu verheirathen, und daß Herbert's Mutter, die Gräfin von Pembroke und Philipp Sidney's Schwester, sich ganz besonders für diese Ehe interessirte. Der vertraute Agent des Earl of Pembroke in dieser Angelegenheit war Arthur Massinger, der Vater des Dramatikers Philipp Massinger; so ergibt sich wahrscheinlich ein Bindeglied zwischen den Massingers und Shakespeare; denn daß Shakespeare 1598 die Gräfin vou Pembroke kannte, wird kein Leser der Sonette bezweifeln, der sich der Zeilen erinnert:

„Thou art thy mothers glasse; and she in thee
Calls backe the louely Aprill of her prime."

VI. Die „,dunkle Dame" in Shakespeare's Sonetten und Mrs. Mary Fitton.

London, 30. Juni 1884.

Mr. Tyler's Briefe an die „Academy" vom 8. und 22. März und 19. April, sowie die von ihm in der New-Shakspere-Society verlesenen Berichte, die in der „Academy“ am 7. und 21. Juni besprochen sind, geben uns ziemlich sichere Beweise für die Beziehungen zwischen William Herbert, dem späteren Earl of Pembroke, und Mary Fitton, dem Ehrenfräulein der Königin Elisabeth. Wir hatten jedoch noch keine direkten Beweise für einen Zusammenhang zwischen Mrs. Fitton und Shakespeare, wenn auch ein solcher gemuthmaßt worden ist. Gestatten Sie mir daher, Ihre Leser von einer interessanten darauf bezüglichen Thatsache in Kenntniß zu setzen, welche beweist, daß eine enge Beziehung zwischen der erwähnten Dame und einem bekannten Mitgliede von Shakespeare's Truppe bestand.

Im Frühling des Jahres 1599 unternahm William Kemp eine Reise von London nach Norwich, die historisch geworden ist; in den Städten, die er passirte, tanzte er den „morris" (Mohrentanz). Im folgenden Jahre veröffentlichte er ein Schriftchen mit genauer Angabe seiner Erlebnisse. In den Registern der Buchhändler steht es am 22. April 1600 als „Kemp's Morris to Norwiche" verzeichnet; gewöhnlich nennt man es aber nach der ersten Zeile des Titelblattes: „Kemp's Nine daies Wonder". Er erzählt uns, „daß er es selbst verfaßt habe zur Genugthuung seiner Freunde und zur Widerlegung der verleumderischen Gerüchte, die über ihn verbreitet wurden. Es trägt folgende Widmung: „To the true Ennobled Lady,

and his most bountifull Mistris, Mistris Anne Fitton, Mayde of Honour to the most sacred Mayde, Royall Queene Elizabeth." Der hier gegebene Taufname ist offenbar ein Versehen. Dasselbe ist möglicherweise entstanden durch falsches Lesen des Manuskripts, oder, was noch wahrscheinlicher ist, durch Verwechselung der Vornamen der beiden Schwestern. Mistress Anne Fitton war die ältere Schwester Mary's; da sie aber im Jahre 1597 oder früher die Gattin Sir John Newdigate's von Arbury wurde, konnte sie zur Zeit der Widmung natürlich nicht „Ehrenfräulein der Königin Elisabeth" sein. Auch ist nicht der geringste Anhalt dafür vorhanden, daß sie je solch eine Stellung am königlichen Hofe eingenommen habe. Andrerseits war Mary Fitton damals schon seit längerer Zeit eins der Ehrenfräulein. Sie wird neben mehreren anderen dieser Damen erwähnt als die Empfängerin eines Neujahrsgeschenks, einer „guilte plate from Her Maiestie", in demselben Jahre 1600 (vgl. Nicholl's Progresses of Queen Elizabeth, III, 464). Kemp begründet die Dedikation seines Büchleins an Mistress Fitton folgendermaßen:

In the waine of my little wit I am forst to desire your protection, else euery Ballad-singer will proclaime me bankrupt of honesty Three reasons moove me to make publik this iourney: one to reproue lying fooles I neuer knew; the other to comend louving friends which by the way I daily found; the third to shew my duety to your honorable selfe, whose favour (among other bountifull friends) make me (dispight of this sad world) iudge my hart Corke and my heeles feathers.

Hier haben wir also ein Faktum, das, wie mir scheint, eine wichtige Unterstützung ist für Mr. Tyler's Theorie von der Identität der Mrs. Fitton mit der dunklen Dame der Sonette. Sie ist augenscheinlich mit den Mitgliedern der Truppe des Lord Chamberlain wohl bekannt, da ja der Clown und „Jig-maker" derselben von den Gunstbezeugungen sprechen kann, die er von ihr empfangen, und sein Buch wohlgemuth unter den Schutz ihres Namens stellt. Daß sie selbst dramatisches Talent besaß, können wir aus einem Briefe White's an Sidney ersehen. Bei der Beschreibung eines Maskenspiels, das gelegentlich der Hochzeit des Ehrenfräuleins Lady Ann Russel vor der Königin aufgeführt wurde, sagt er, daß „Mrs. Fitton leade". Sie übernahm also die Hauptrolle und stellte „Affection" dar. ,,Mrs. Fitton went to the Queen and moved her to dance. H. M. asked what she was. Affection', she said. Affection! said

с

the Queen; Affection is false." (Whyte an Sidney, 23. Juni 1600). Mrs. Fitton's dramatisches Talent kam ihr sehr zu Statten, "when", wie Brooke an Dudley Carleton schreibt, she was in favour and a maid of honour; and, when the Earl of Pembroke favoured her, she would at that time assume a disguise and march ont of court like a man to meet him."

Was ist also wahrscheinlicher, als daß sie in freundschaftlichen Beziehungen zu den Mitgliedern der „Royal Company of Comedians" stand? Und wenn eines derselben in der Stellung Will Kemp's so wie er es gethan, an sie schreiben und ihr ein Buch von dem Charakter der Nine daies Wonder" widmen konnte, wie viel wahrscheinlicher ist es dann nicht, daß Shakespeare, der eine in jeder Beziehung höhere Stellung einnahm als Kemp, mit ihr in noch engerer Verbindung stand. W. A. Harrison.

VII. Mrs. Fytton und Rosaline in ,,Love's Labour's Lost". London, 12. Juli 1884.

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In dem neuen Bande der Deutschen Shakespeare-Gesellschaft steht ein Artikel von Hermann Isaac, über die Chronologie der Sonette; derselbe enthält eine erwähnenswerthe Stelle, die im Zusammenhang mit der kürzlich in der „Academy" erörterten Frage über Mrs. Fytton steht. Daß eine enge Analogie zwischen einem Theile von Love's Labour's Lost" (Akt IV, Scene 3) und einigen Zeilen der Sonette besteht, ist schon seit langer Zeit bekannt; Mr. Gerald Massey deutete darauf hin, wenn es ihm auch nicht gelang, die Sache genügend klar zu stellen. Der Leser findet andere Analogien durch Vergleichung von Sonett 127 und 132 mit den achtzehn Zeilen des Stückes, welche beginnen: „Is ebony like her? O wood divine!" Hier möge es genügen, die folgenden Stellen anzuführen, die erste aus Sonett 127, die zweite aus dem Stück: Therefore my mistress' eyes1) are raven black, Her eyes so suited, and they mourners seem At such who, not born fair, no beauty lack, Slandering creation with a false esteem.

O, if in black my lady's brow's be deckt,
It mourns that painting and usurping hair
Should ravish doters with a false aspect,
And therefore is she born to make black fair.

1) Isaac hat die Konjektur „hairs" für eyes" aufgenommen.

Der Verfasser des Artikels im Jahrbuch kommt in Bezug hierauf zu folgenden Schlüssen:

,,Daß der Dichter bei Beginn der Neunziger das Drama geschrieben und dann etwa gegen Ende des Jahrhunderts daraus dieses Sonett entnommen haben sollte, ist ganz undenkbar. Die einzig natürliche Erklärung ist, daß er für die brünette Dame seines Herzens zu einer Zeit so begeistert war, daß er sie nicht nur in seinen Sonetten feierte, sondern sie zugleich in sein Drama als Rosaline einführte und von Biron, seinem dramatischen Stellvertreter, in derselben Weise preisen ließ. Die Stelle des Dramas muß sehr bald nach dem Sonett geschrieben worden sein. Es könnte höchstens die Frage sein, ob das Sonett und diese Stelle schon der Zeit der ersten Redaktion (1591/2) oder der Ueberarbeitung (c. 1596) angehören.“

Es war die Meinung des verstorbenen Mr. Spedding, daß die fragliche Stelle eingeschoben worden sei, als das Stück, wie es in dem Titel der ersten Quarto heißt,,,vermehrt und verbessert“ wurde (vgl. Mr. Furnivall's Vorrede zu Grigg's Reproduktion der ersten Quarto). Diese Ansicht ist in der That die wahrscheinlichste. Da nun der Titel die Jahreszahl 1598 trägt, so können wir mit ziemlicher Gewißheit schließen, daß die Ueberarbeitung entweder in dem genannten oder in dem nächst vorhergehenden Jahre stattgefunden hat. Das Stück, heißt es ferner, erscheine in dieser Ausgabe in derselben Gestalt, as it was presented before her Highnes this last Christmas," das ist eine überaus wichtige Thatsache für die vorliegende Frage, da „her Higness" die Königin war, die der Aufführung mit ihren Hofdamen beiwohnte. Mrs. Fytton war also muthmaßlich eine der Zuschauerinnen; und wenn sie die dunkle Dame der Sonette 127-152 war, so besteht nicht die mindeste Schwierigkeit, die merkwürdige Uebereinstimmung zwischen den Sonetten und dem Stück aufzuklären. Shakespeare hat sicher in seiner Schilderung von Rosaline Anspielungen auf Mrs. Fytton beabsichtigt, grade wie in dem, was von der Prinzessin gesagt wird, Mehreres auf die Königin zu beziehen ist; so z. B. wird die Prinzessin genannt,,a gracious moon", eine poetische Bezeichnung für die Königin (cf. Sonett 107, Zeile 5). Wir haben so ein neues Glied in der Kette der Beweise, die für die Identität der Mrs. Fytton mit der brünetten Dame sprechen.

Die Widmung von Kemp's ,,Nine Daies" an Mrs. Fytton ist, wie schon Rev. W. A. Harrison (Academy, 5. Juli, Nr. 635) hervor

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