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tity and right value of it, that they were esteemed at euery where through the world.

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p. 79: why should they (the foreigners), for the balance, take our debased coin as pure?

p. 80: Yea, percase it goes further yet; yea, to such as were the first counsailours of that deede, pretending it should bee to his highnes greate and notable commoditye, whych, if hys grace mought have per-· ceived to have ben but a momentary in profit, and continuall losse both to his highnes and also to his whole Realme, Hee with his people might have ben early reuoked againe from the practise of that simple deuise.

p. 81: I fynde therefore two speciall causes, in myne Opinion, by meanes of the which, notwithstanding that restitution made in our coin, the aforesayd dearth of things (in respect of the former age) remayneth yet among vs. The first is, that whereas immediately after the basenesse of our Coyne in the time of kyng Henry the eighth, the prices of all things generally among al sorts of people rose; it must needes happen here withal (as yee know) that our gentlemen, which liued onely vpon the revenues of their lands, were as neare or nearer touched (as is before proued) with the smarte hereof then any other, of what order or estate so euer.

Ferner vergleichen wir Harrison II, 5 p. 131 (ed. Furnivall): I doo not denie but that the nauie of the land is in part mainteined by their traffike, and so are the high prices of wares (thinges) kept vp, now they have gotten the onelie sale of things, [vpon pretense of better furtherance of the commonwealth] into their [owne] hands: whereas in times past when the strange bottoms were suffered to come in*) we had sugar for foure pence the pound, that now [at the writing of this treatise] is [well] worth half a crowne, raisons [of Corinth] or corints for a penie, that now are holden at six pence, and sometime at eight pence and ten pence the pound: nutmegs at two pence halfe penie the ounce: ginger at a penie an ounce, prunes at half penie farding: great raisons three pound for a penie, cinamon at foure pence the ounce, cloues at two pence, and pepper at twelve, and sixteene pence the pound.

*) Vgl. die Schließung des Stahlhofs der Hanseaten durch Elisabeth.

Zur Bühnenbearbeitung des König Lear.

Von

Wilh. Bolin.

Ueber ein volles Jahrhundert bereits gehört König Lear den

deutschen Bühnen an. Durch F. L. Schröder 1778 eingeführt, ist das Drama wenigstens seit fünfzig Jahren auf dem Repertoire der bedeutendsten Theater, und da schon vor dieser Zeit die rechte Würdigung des Stücks festgestellt worden und dieses selbst in der Hauptsache zu denjenigen gehört, wo die Nachhilfe der Bearbeitung eine nur ganz geringfügige zu sein braucht, könnte es müßig erscheinen, die bühnengemäße Behandlung desselben noch heutigen Tags zur Sprache zu bringen. Es sind aber gerade in letzterer Zeit etliche Bühnenbearbeitungen dieser Tragödie durch den Druck veröffentlicht worden, ohne bisher eine eingehende Beachtung zu finden. Da sie sämmtlich in die Geschichte der Shakespeare-Dramen in Deutschland gehören, dürfte es am Platze sein, die mancherlei Betrachtungen, zu denen sie Anlaß geben, den Freunden unseres Dichters zur geneigten Kenntnißnahme hier vorzulegen.

Zunächst seien diese Bearbeitungen, das Verzeichniß Rud. Genée's in seiner trefflichen Geschichte zugleich ergänzend, in chronologischer Ordnung namhaft gemacht. Es sind ihrer vier:

W. Oechelhäuser, Berlin 1871 (Bd. 7 der von ihm hergestellten Bearbeitungen).

Ernst Possart, München 1875.

Eduard u. Otto Devrient, Leipzig 1875 (Bd. 5 des
Bühnen- und Familien-Shakespeare).

Max Köchy, Leipzig 1879.

Von seinen Vorgängern unterscheidet sich der letztgenannte Bearbeiter darin, daß er das Stück mit der großen Theilungsfeierlichkeit eröffnet, das Gespräch zwischen Kent und Gloster nebst Edmund also streicht und Letzterer mithin bei Hofe nicht erscheint. Durch Wegfall dieser der Hauptexposition voraufgehenden Scene ist unzweifelhaft ein äußerst wirkungsvoller Anfang erzielt. Ein imposantes Bild entrollt sich beim Aufgehen des Vorhangs: der ganze Hofstaat mitsammt den Prinzessinnen im Thronsaal versammelt, wo eben dann der König sich einfindet, ihm vorauf Pagen, hinter ihm Trabanten einherschreitend. Nachdem er den Thron bestiegen, ertheilt er Glostern den Befehl, die beiden Bewerber um die Hand Cordeliens zu empfangen. So angeordnet, gestaltet sich die Scene auch darin vortheilhaft, daß das lautlose Hereinkommen des zahlreichen Personals und deren Gruppiren nicht unnöthig den Zuschauer beschäftigt, indem dieser sofort seine Aufmerksamkeit auf den von allen Anwesenden zugleich erwarteten König gerichtet, mitten in die Handlung versetzt wird. Bei der Pracht und der Wirksamkeit eines solchen Anfangs begreift man noch weniger, wie diese Expositionsscene jemals hat gestrichen und in ein Referat verwandelt werden können, was doch seiner Zeit durch Schröder geschehen war. Und dies sein Verfahren als Bühnenpraktiker muß um so mehr befremden, als sein großer Berufsgenosse und unmittelbarer Vorgänger im Einführen Shakespeare's auf der modernen Bühne, David Garrick, mit richtigem Blick dem Stück gerade diese Eröffnungsscene gegeben hatte.1) Unseres Erachtens ist dies der einzig richtige Anfang, welcher sicherlich den König Lear im vollen Glanze seiner Majestät unmittelbar vorführen muß.

Mit Recht bemerkt Max Köchy anläßlich der von ihm vorgenommenen Streichung des Expositionsgesprächs, selbiges bestehe aus zwei Bestandtheilen, einer Einleitung in die Haupthandlung und einer in die Nebenhandlung, wovon die eine unmöglich, die andere ungehörig ist. „Jene ist deshalb unmöglich", sagt der Bearbeiter 2), weil nach ihr die Grafen Gloster und Kent schon das Bestimmteste von der beabsichtigten Verschenkung jedes einzelnen Reichsdrittheils wissen". Die vorherige Erörterung über die bevor

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1) Vergl. Shakespeare-Jahrbuch XI, 15 ff. - XIII, 272 ff. Das gleiche Verfahren wie Garrick befolgte später auch schon J. B. v. Zahlhas, dessen LearBearbeitung ebenfalls mit der Entsagungsscene anhebt. Vergl. Genée, S. 310. 2) A. a. O., S. 5.

stehende Theilung widerstreitet zunächst dem wesentlichen Umstande, daß diese Angelegenheit in der darauf folgenden großen Scene sich als ein den ganzen Hofstaat überraschender Entschluß des Königs entfaltet. Vergebens wird man diesen Widerspruch zu heben suchen. Daß Kent und Gloster, weil dem König besonders nahe stehend, früher als die Uebrigen in seine Absichten eingeweiht worden und sich darüber in jenem Eingangsgespräch mit einander unterhalten, verbleibt immerhin eine Uneigentlichkeit, wenn der König seinem versammelten Hofstaat eine Mittheilung machen soll, die ausdrücklich als demselben völlig unbekannt angegeben wird und auch in der Komposition durchaus darauf angelegt ist, überraschend zu wirken. Und nur so ist die Situation denkbar und dem Charakter des Königs entsprechend. Hierzu bemerkt der nämliche Bearbeiter ganz richtig, daß „Raths zu pflegen, auch mit sich selbst, durchaus der Eigenart Lear's widerspreche; auch würde der streng rechtliche Kent gegen eine Bevorzugung der jüngsten Prinzessin ebensowohl opponirt haben, wie er später bei deren Verstoßung sich zu ihrem Anwalt aufwirft; endlich macht Lear ausdrücklich Das, was jede Tochter empfangen soll, von der Betheuerung ihres kindlichen Gefühls abhängig. Er verfällt auf diese seltsame Bestimmung, um Angesichts des versammelten Reichsadels ein Motiv für die Begünstigung Cordeliens zu haben. Denn er glaubt sich von ihr des zärtlichsten Bekenntnisses sicher; doch ohne dies abzuwarten, und nicht mehr eingedenk dessen, woran er soeben seine Entscheidung geknüpft, schlägt er die geringeren gleichen Theile den ältern Töchtern zu, — charakteristisch für den heißblütigen immer hastig auf sein Ziel hindringenden Selbstherrscher."

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Bleibt es kaum erklärlich, wie eine Streichung dieser großartigen Eröffnungsscene seitens eines Bühnenpraktikers jemals hat stattfinden können wiewohl freilich kein Geringerer als Goethe dieselbe absurd genannt hat1) - so erscheint es andererseits kaum faßbarer, wie das voraufgehende Gespräch zwischen Kent und Gloster von so vielen tüchtigen Bearbeitern, darunter den überaus bühnenkundigen West-Schreyvogel, hat beibehalten werden können. Gegen diese Scene führt Max Köchy treffend an, sie bilde eine Erklärung des in der Verwandlung ausführlich und früh genug

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1) Shakespeare und kein Ende, III. (Theater u. dram. Poesie. Bd. 35, S. 381 der Ausgabe in 40 Bdn. 1840, Cotta.)

gezeichneten Nebenverhältnisses, was, ungehörig an sich, aus folgenden Gründen nicht stattfinden kann". Wurde nämlich Edmund, dessen sich der Vater nach eigenem Geständniß als eines Bastards zu schämen hat, neun Jahre ins Ausland geschickt, wohin er zudem wieder zurückkehren soll, so wird es bei dem herzlichen Verhältniß, welches zwischen Gloster und seinem rechtmäßigen Sohne besteht, noch unwahrscheinlicher, daß Beide einer groben Täuschung unterliegen. Auch Edmund's Einführung bei Hofe, wo man ihn zuerst antrifft, unterbleibt, indem der Dichter ihn sofort beim Erscheinen des Königs abtreten läßt; und auch als Gehilfe im Hofamte des Vaters kann er Nichts gelten, da er wohl mit Diesem zugleich abgeht, aber nicht mehr wieder zurückkehrt. Ferner ist zu berücksichtigen, daß in diesem Eingangsgespräch eine Bekanntschaft zwischen Kent und Edmund eingeleitet wird, ohne daß es im ferneren Verlauf des Stückes zu einer wesentlichen Berührung zwischen ihnen kommt.

Hiernach könnte diese Anfangsscene als durchaus entbehrlich scheinen, und in der That sieht sie fast aus wie der Ansatz zu einer Expositionsform, welche der Dichter späterhin aufgegeben. Unzweifelhaft könnte man ihrer ganz gut entrathen, wenn sie nicht gewisse für die Glosterepisode wichtige Motive enthielte, welche ein gewissenhafter Bearbeiter nicht preisgeben darf. Bei dieser Gelegenheit allein enthüllt der Dichter den Leichtsinn, der Gloster's Charakter anhaftet und zur Erklärung von dessen nachmaligem Bethörtwerden durch Edmund ganz unerläßlich ist. Daher eben hat man diese in jeder andern Hinsicht überflüssige Scene beibehalten. Da sie jedoch im Uebrigen so uneigentlich und für den einzig richtigen Anfang des Stückes zweifellos hinderlich, dürfte es rathsam sein, dieselbe im Interesse der eben angegebenen Charakterzüge Gloster's in angemessener Bearbeitungsweise zu verwerthen.

Unseres Erachtens bietet hierzu das dem Stücke zu Grunde liegende Verhältniß der beiden gleichartigen Familienschicksale den nöthigen Hinweis. Man hat jederzeit die Gewandtheit bewundert, womit der Dichter die gegen ihren Vater undankbaren Kinder in Verbindung gebracht und denselben dadurch einen gemeinsamen Untergang bereitet hat. Aber während die späteren Theile des Dramas die verbrecherischen Beziehungen der Königstöchter zum natürlichen Sohne Gloster's mit vollendeter Meisterschaft entwickeln, hat der Dichter nirgend gezeigt, wie sie anfänglich zu einander nahen, welches jedoch in der Oekonomie des Stückes keineswegs von unter

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