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siera bien, leur dict-il, de vouloir entrependre de juger de la teste de celuy par le moyen duquel vous avez l'auctorité de juger de tout le monde 59). Et une aultre fois, pour toute response aux imputations que luy mettoit sus un tribun du peuple, au lieu de plaider sa cause: Allons, dict-il, mes citoyens, allons rendre graces aux dieux de la victoire qu'ils me donnerent contre les Carthaginois en pareil jour que cettuy cy 6o); et se mettant à marcher devant, vers le temple, voylà toute l'assemblee, et son accusateur mesme à sa suite. Et Petilius ayant esté suscité par Caton pour luy demander compte de l'argent manié en la province d'Antiochie 61), Scipion, estant venu au senat pour cet effect, produisit le livre des raisons, qu'il avoit dessoubs sa robbe, et dict, que ce livre en contenoit au vray la recepte et la mise: mais, comme on le luy demanda pour le mettre au greffe, il le refusa, disant ne se vouloir pas faire cette honte à soy mesme; et de ses mains, en la presence du senat, le deschira et meit en pieces. Je ne croy pas qu'une ame cauterisee 62) sceust contrefaire une telle asseurance. Il avoit le coeur trop gros de nature, et accoustumé à trop haulte fortune, dict Tite Live 63), pour qu'il sceust estre criminel et se desmettre à la bassesse de deffendre son innocence.

C'est une dangereuse invention que celle des gehennes 64), et semble que ce soit plustost un essay de patience que de verité. Et celuy qui les peult souffrir, cache la verité et celuy qui ne les peult souffrir; car D pourquoy la douleur me fera elle plustost confesser ce qui en est, = qu'elle ne me forcera de dire ce qui n'est pas? Et, au rebours,

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si celuy qui n'a pas faict ce de quoy on l'accuse, est assez patient pour supporter ces torments; pourquoy ne le sera celuy qui l'a faict, un si beau guerdon 65) que de la vie luy estant proposé? Je pense que le fondement de cette invention est appuyé sur la consideration de l'effort de la conscience: car au coulpable il semble qu'elle ayde à la torture pour luy faire confesser sa faulte, et qu'elle l'affoiblisse; et de l'aultre part, qu'elle fortifie l'innocent contre la torture. Pour dire vray, c'est un moyen plein d'incer titude et de danger: que ne diroit on, que ne feroit on pour fuyr à si griefves douleurs?

Etiam innocentes cogit mentiri dolor 66), d'où il advient que celuy que le juge a gehenné, pour ne le faire mourir innocent, il le face mourir et innocent et gehenné. Mille et mille en ont chargé leur teste de faulses confessions. Mais tant y a que c'est, dict-on, le moins mal que l'humaine foiblesse aye peu inventer: bien inhumainement pourtant, et bien inutilement, à mon advis.

59) S. Plutarch in der Schrift; wie man sich selbst loben könne, Kap. 5. 6o) Valer, Max. III. c. 7. in Romanis §. 1. 61) Tit. Liv. XXXVIII, cap. 54, 55. 62) Durch beizende Mittel angefressen. 63) XXXVIII, c. 52. 64) Tortur. 65 ) Das italiänische guiderdone, Beestlohnung, ein im Französischen nicht mehr gebräuchliches Wort. 66) La douleur force à mentir ceux mêmes qui sont innocens. Aus den Mimen oder den mimischen Schauspielen des unter August lebenden P. Syrus, aus denen wir noch einzelne Stellen und Sprüche besitzen.

PASCAL.

BLAISE PASCAL wurde den 19. Junius 1623 zu Clermont im ehemaligen Auvergne geboren. Sein Vater, Étienne Pascal, erster Präsident beim Obersteuergericht und dabei ein guter Mathematiker und Physiker, legte, um seinen talentvollen Sohn selbst erziehen zu können, seinen Posten nieder, begab sich nach Paris und hielt sich hier bis zum Jahre 1638 auf, worauf er wieder ein öffentliches Amt zu Rouen bekleidete. Der junge Pascal verrieth eine besondere Neigung zur Mathematik; allein sein Vater wollte nicht, dafs er sich mit dieser Wissenschaft beschäftigen sollte, bevor er nicht in den alten Sprachen etwas geleistet hätte. Doch was könnte dem Streben eines ächten Genies Fesseln anlegen? Jeder müssige Augenblick wurde heimlich der Lieblingswissenschaft gewidmet. Wie grofs war das Erstaunen des Vaters, als er einst seinen zwölfjährigen Sohn die Figur zeichnen sah, welche zum Beweise des 32sten Lehrsatzes im ersten Buch des Euklides dient ! So weit war der Jüngling, fast ganz ohne Anleitung, durch eigene Kraft gedrungen. Nunmehr widmete er sich mit Bewilligung seines Vaters dieser Wissenschaft ganz, und machte auch so schnelle Fortschritte in derselben, dafs er schon vier Jahre später eine Abhandlung über die Kegelschnitte schreiben konnte, welche der berühmte Descartes, dem sie vorgelegt wurde, durchaus nicht für die Arbeit eines Jünglings gelten lassen wollte. Pascal studirte mit gleich glücklichem Erfolg die übrigen mathematischen Wissenschaften, und erfand in seinem neunzehnten Jahre zu Rouen eine sehr künstlich zusammengesetzte arithmetische Maschine *). Wiewohl seine Gesundheit damals bereits seit einem Jahre sehr gelitten hatte, und er, seiner Versicherung nach, keinen ganz gesunden Tag mehr hatte, so hinderte ihn dies doch nicht, auf der einmal betretenen Bahn schnell vorzuschreiten. Unter andern beschäftigte er sich mit Untersuchungen über die Schwere der Luft, und fand, dafs sich durch dieselbe die Erscheinungen, welche man bisher aus dem horror vacui erklärt hatte, auf eine sehr natürliche Weise erklären liefsen. Man sehe seine Abhandlungen de l'Équilibre des liqueurs und de la pesanteur de la masse de l'air. Im Jahre 1659 gab er eine Schrift über die Cykloïde oder Radlinie, deren Eigenschaften er erforscht hatte, unter dem angenommenen Namen A. Dettonville, heraus **). Noch mehr Ruhm, wie durch diese und andere Untersuchungen, erwarb er sich

*) Man sehe die Beschreibung derselben von Diderot vor dem vierten Bande der Oeuvres de Pascal und im ersten Bande der Encyclopédie par ordre alphabétique. **) Seine Verdienste um die Mathematik, Physik und Mechanik findet man am besten in Charles Bossut's Discours sur la vie et les ouvrages de Pascal gewürdigt.

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durch seine Lettres Provinciales, deren Veranlassung folgende war. Er hielt sich im Jahre 1659 im Port-Royal des Champs, ursprünglich einem Bernhardiner Nonnenkloster, unweit Paris auf, wo dumals auch Antoine Arnauld und Pierre Nicole, ein paar vorzügliche Köpfe lebten. Diese Männer waren, wie viele ihrer einsichtsvolleren Zeitgenossen, mit Recht gegen die Jesuiten eingenommen, und fanden insonderheit das Benehmen derselben gegen Jansenius sehr tadelnswerth. Pascal, welcher gleiche Gesinnungen mit ihnen hegte, ergriff die Feder und schrieb die gedachten Briefe, 18 an der Zahl, welche vom Januar 1656 bis zum Mürz des Jahres 1657 einzeln in 4. erschienen sind und dem Orden der Jesuiten eine tödtliche Wunde geschlagen haben. Er greift darin insonderheit die schlaffe Moral dieser Ordensgeistlichen an. Bald bedient er sich gegen sie der leichtern Waffen des Spottes und der Satire, bald läfst er sie das ganze Gewicht überzeugender Gründe fühlen und überall tritt er siegreich auf. Die männliche Beredsamkeit, welche in diesen Briefen herrscht, und der man damals noch nichts ähnliches in französischer Sprache an die Seite setzen konnte, entzückte jedermann, und zwang selbst seinen Gegnern Bewunderung ab. Die armen Jünger Loyola's hatten keinen in ihrem Orden, der es mit Pascal aufnehmen konnte; sie griffen daher zu ganz andern Vertheidigungsmitteln. Wirklich gelang es ihnen, die Provinciales durch den Papst und das pariser Parlement als eine Schmähschrift verbieten zu lassen; doch nun wurden sie nur um so stärker gelesen. Dafs das Ansehn der Jesuiten, die in ihrer ganzen Blöfse dargestellt wurden, hinført sehr sinken musste, versteht sich; man kann behaupten, dafs die Provinciales nicht wenig zu der, freilich erst nach hundert Jahren (von 1762 bis 64) in Frankreich zu Stande gekommenen Aufhebung des Ordens beigetragen haben. Dafs Pascal persönlich angegriffen, dafs alles mögliche Böse von ihm gesagt wurde, wird man leicht erachten. Diese Briefe verdienen aber noch von einer andern Seite Aufmerksamseit. Sie machen in der Geschichte der französischen Sprache Epoche. Boileau erklärt sie geradezu für das vollkommenste prosaische Werk in der französischen Litteratur, und Voltaire datirt von ihnen die Fixirung der Sprache. (Man sehe seinen weiter unten im Handbuche abgedruckten Aufsatz: Tableau des progrès de l'Esprit humain chez les François, pendant le Siècle de Louis XIV.) Der vollständige Titel dieser berühmten Briefe ist: Les Provinciales, ou Lettres écrites par Louis de Montalte à un Provincial de ses amis et aux RR. PP. Jésuites sur la morale et la politique de ces pères. Avec les notes de Guillaume Wendrock. Sie sind mehrmals gedruckt, unter andern zu Amsterdam 1734 in 3 Bünden in kl. 8. Zur Erläuterung des Titels bemerken wir: Louis de Montalte ist der Name, den sich Pascal beilegt, und Wendrock der des vorhin erwähnten Pierre Nicole (geboren zu Chartres 1625). Dieser übersetzte die Briefe ins Lateini

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sche, und schrieb Anmerkungen dazu, welche von einer Mlle de Joncoux ins Französische übertragen wurden. Die erste Ausgabe der lateinischen Provincialen erschien 1658. Pascal hatte von Jugend an gekränkelt. Nach der Herausgabe seiner Provinciales nahm seine Gesundheit immer mehr ab; dabei folterte ihn seine Phantasie, indem sie ihn einen Abgrund an seiner Linken wahrnehmen liefs, eine Folge des lebhaften Schrecks, den er im Jahre 1654 hatte, wo die beiden Vorderpferde seines Wagens auf der Brücke von Neuilly wild wurden, sich in die Seine stürzten, und wenn nicht glücklicherweise die Stränge gerissen wären auch die Hinterpferde mit dem Wagen in den Abgrund gezogen haben würden. Er starb nach vielen Leiden zu Paris den 19. August 1662 in einem Alter von 39 Jahren. Chateaubriand giebt in seiner nach Antithesen und glänzenden Effecten haschenden, aber fast immer geistreichen Munier folgende treffende Uebersicht der Hauptmomente des geistigen Lebens seines grofsen Landsmanns (Deuvr. Tom. VIII): Il y avait un homme qui, à douze ans, avec des barres et des ronds avait créé les mathématiques; qui, à seize, avait fait le plus savant traité des coniques qu'on eût vu depuis l'antiquité; qui, à dix-neuf, réduisit en machine une science qui existe toute entière dans l'entendement; qui, à vingt-trois, demontra les phénomènes de la pesanteur de l'air, et détruisit une des grandes erreurs de l'ancienne physique; qui à cet âge où les autres hommes commencent à peine de naître, ayant achevé de parcourir le cercle des sciences humaines, s'aperçut de leur néant, et tourna toutes ses pensées vers la religion; qui depuis ce moment jusqu'à sa mort, arrivée dans sa trente-neuvième année, toujours infirme et souffrant, fixa la langue qu'ont parlée Bossuet et Racine, donna le modèle de la plus parfaite plaisanterie, comme du raisonnement le plus fort; enfin qui, dans le court intervalle de ses maux, résolut, en se privant de tous les secours. un des plus hauts problèmes de geométrie, et jeta au hasard sur le papier des pensées qui tiennent autant de Dieu que de l'homme. Cet effrayant génie se nommoit Blaise Pascal. Aufser den hereits angeführten Schriften hat man von ihm noch ein Werk des Titels: Pensées, nach seinem Tode im Jahre 1687 erschienen. Diese Gedanken sind in der Ausgabe, welche wir vor uns haben (eine Pariser vom Jahre 1778) unter gewisse Kapitel gebracht, mit den Ueberschriften: De la manière de prouver la vérité et de l'exposer aux hommes; de la nécessité de s'occuper des preuves de l'existence d'une vie future; de l'incertitude de nos connoissances naturelles; sur l'existence de Dieu; de la grandeur, de la vanité, de la foiblesse et de la misère des hommes (aus welchem Abschnitt wir einige Stellen aufgenommen haben). Vor der genannten Ausgabe der Pensées befindet sich ein Éloge de Blaise Pascal von Condorcet, dahingegen die älteren Ausgaben eine Vie de Pascal écrite par Madame Perrier sa soeur enthalten *). Seine sämmtlichen noch vorhandenen Werke hat Char

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*) Jaqueline Perrier hat sich auch als Dichterin bekannt gemacht.

les Bossut im Jahre 1779 zu Paris in 5 Octavbänden mit einem Discours über sein Leben und seine Werke herausgegeben. Diese Abhandlung ist 1781 vermehrt und verbessert zu Paris besonders erschienen, auch später (1802) in den zweiten Band des Essai sur l'histoire générale des Mathématiques desselben Verfassers aufgenommen worden. Wir nennen hier noch: Éloge de Blaise Pascal, accompagné de notes historiques et critiques; discours qui a remporté le prix double d'éloquence décerné en 1816 par l'Académie des Jeux Floraux, par M. Ray. mond, zweite Ausg., Lyon 1816, und den von eben diesem geistreichen Schriftsteller herrührenden Artikel über Pascal im 33sten Bande der Biographie universelle, wo man auch das vollständigste Verzeichnifs seiner Werke findet. Deutsch erschienen die Lettres Provinciales zu Lemgo 1774, 8.

PENSÉES DÉTACHÉES.

On ne choisit pas, pour gouverner un vaisseau, celui des voyageurs qui

est de meilleure maison.

Voulez-vous qu'on dise du bien de vous? n'en dites jamais.

Il y a des vices qui ne tiennent à nous que par d'autres, et qui, en ôtant le tronc, s'emportent comme des branches.

Diseurs de bons mots, mauvais caractères.

D'où vient qu'un boiteux ne nous irrite pas, et qu'un esprit boiteux nous irrite? C'est a cause qu'un boiteux reconnoît que nous allons droit, et qu'un esprit boiteux dit que c'est nous qui boitons; sans cela nous en aurions plus de pitié que de colère.

DE LA GRANDEUR, DE LA VANITÉ, DE LA FOIBLESSE ET DE LA

MISÈRE DES HOMMES.

L'homme n'est qu'un roseau, le plus foible de la nature: mais c'est un roseau pensant. Il ne faut pas que l'univers entier s'arme pour l'écraser; une vapeur, une goutte d'eau suffit pour le tuer; mais quand l'univers l'écraseroit, l'homme seroit encore plus noble que ce qui le tue, parce qu'il sait qu'il meurt; et l'avantage que l'univers a sur lui, l'univers n'en sait rien. Ainsi toute notre dignité consiste dans la pensée. C'est de-là qu'il faut nous relever, non de l'espace et de la durée.

L'homme est si grand, que sa grandeur paroît même en ce qu'il se connoît misérable. Un arbre ne se connoît pas misérable. Il est vrai que c'est être misérable que de se connoîte misérable; mais c'est aussi être grand

que de connoître qu'on est misérable. Ainsi toutes ces misères prouvent sa grandeur. Ce sont misères de grand seigneur, misères d'un roi détrôné. Nous avons une si grande idée de l'âme de l'homme, que nous ne pouvons souffrir d'en être méprisés, de n'être pas dans l'estime d'une âme: et toute la félicité de l'homme consiste dans cette estime.

Si d'un côté cette fausse gloire que les hommes cherchent, est une grande marque de leur misère et de leur bassesse; c'en est une aussi de

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