Zu gehn Wen rief er gegen mich nicht auf? M. Ich steh' in Gottes Hand. Ihr werdet euch So blutig eurer Macht nicht überheben E. Wer soll mich hindern? Euer Oheim gab Das Beispiel allen Königen der Welt, Wie man mit seinen Feinden Frieden macht, Die Sanct Barthelemi sei meine Schule! Was ist mir Blutsverwandtschaft, Völkerrecht ? Die Kirche trennet aller Pflichten Band, Den Treubruch heiligt sie, den Königsmord, Ich übe nur, was eure Priester lehren. Sagt! Welches Pfand gewährte mir für euch, Wenn ich großmüthig eure Bande löste ? Mit welchem Schloß verwahr' ich eure Treue, Das nicht Sanct Peters Schlüssel öffnen kann? Gewalt nur ist die einz'ge Sicherheit, Kein Bündniß ist mit dem Gezücht der Schlangen. M. O, das ist euer traurig finstrer Argwohn! Ihr habt mich stets als eine Feindin nur Und Fremdlingin betrachtet. Håttet ihr Zu eurer Erbin mich erklärt, wie mir Gebührt, so hätten Dankbarkeit und Liebe Euch eine treue Freundin und Verwandte In mir erhalten. Erklären! Der verrätherische Fallstrick! Die edle Jugend meines Königreichs In eurem Buhlernege schlau verstricktet – M. Regiert in Frieden! Jedwedem Anspruch auf dies Reich entsag' ich. Nicht Größe lockt mich mehr — Ihr habt's erreicht, Ich bin nur noch der Schatten der Maria. Gebrochen ist in langer Kerkerschmach Der edle Muth — Ihr habt das Aeußerste an mir · Jegt macht ein Ende, Schwester! Sprecht es aus, Das Wort, um dessentwillen ihr gekommen, Denn nimmer will ich glauben, daß ihr kamt, Um euer Opfer grausam zu verhöhnen. Sprecht dieses Wort aus! Sagt mir: „Ihr seid frei, Maria! Meine Macht habt ihr gefühlt; Jest lernet meinen Edelmuth verehren." Sagt's, und ich will mein Leben, meine Freiheit Als ein Geschenk aus eurer Hand empfangen. Ich warte Ein Wort macht alles ungeschehn. Wie eine Gottheit von mir scheidet — Schwester ! Um alle Lånder, die das Meer umfaßt, E. Bekennt ihr endlich euch für überwunden? Es lüftet Keinen, euer - vierter Mann Zu werden, denn ihr tödtet eure Freier, M. (auffahrend.) Schwester! Schwester! E. (fieht sie lange mit einem Blick stolzer Verachtung an.) Das also sind die Reizungen, Lord Lester, Die ungestraft kein Mann erblickt, daneben Kein andres Weib sich wagen darf zu stellen! M. Das ist zu viel! E. (höhnisch lachend.) Jegt zeigt ihr euer wahres Gesicht, bis jest war's nur die Larve. M. (von Zorn glühend, doch mit einer edeln Würde.) Ich habe menschlich, jugendlich gefehlt, Die Macht verführte mich, ich hab' es nicht Kann sagen, ich bin besser als mein Ruf. Nicht Ehrbarkeit habt ihr von eurer Mutter Shrewsbury. (tritt zwischen beide Königinnen.) Lady Maria? María. Måßigung! Ich habe Ertragen, was ein Mensch ertragen kann. Shrewsbury. O, sie ist außer sich! Verzeih' der Rasenden, der schwer Gereizten! (Elisabeth, vor Zorn sprachlos, schießt wüthende Blicke auf Marien.) Leicester. (in der heftigsten Unruhe, sucht die Elisabeth hinweg zu führen.) Die Wüthende nicht an! Hinweg, hinweg Von diesem unglücksel❜gen Ort! Höre M. Der Thron von England ist durch einen Bastard Entweiht, der Britten edelherzig Volk Durch eine list'ge Gauklerin betrogen. · Regierte Recht, so låget Ihr vor mir Im Staube jezt, denn ich bin euer König. (Elisabeth geht schnell ab, die Lords folgen ihr in der The scene is singularly fine on this very account, that their mutual rage makes the two queens transgress the bounds of their natural dignity. They are no longer any other than two women, rivals in respect of beauty; they are no longerthe one a sovereign and the other a prisoner; and even though the one possesses the power of sending the other to the scaffold, Mary, the beautiful, enjoys yet the pleasure of humbling the all-powerful Elizabeth in the eyes of Leicester, in the eyes of a lover dear to both. The emissaries of the Romish party form the design of assassinating Elizabeth on her return to London. Shrewsbury, the most virtuous of the queen's friends, disarms the assassin who attempted to stab her, and the people cry out aloud for the blood of Mary. It is an admirable scene in which the chancellor, Burleigh, presses Elizabeth to sign the death-warrant of Mary, while Shrewsbury, who has just saved the life of his sovereign, throws himself at her feet imploring her to pardon her enemy. The answer of Elizabeth to his discourse is a speech of remarkable address; a man in a similar situation would probably have employed falsehood to palliate injustice, but Elizabeth does more, she |