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Und als die Käfer kommen an
Mit zärtlichem Gesumm summ summ,
Sind sie hereingeflogen,
Und wurden ausgesogen,
Half ihnen kein Gebrumm.

Das Blümlein aber lachend sprach,
Und kümmert sich nicht d’rum d'rum drum,
So geht's, ihr lieben Käfer,

So geht's, ihr lieben Schäfer,
Troy allem Summ und Brumm!

Weihnachtsfest.

Der Winter ist gekommen
Und hat hinweggenommen
Der Erde grünes Kleid;
Schnee liegt auf Blütenkeimen,
Kein Blatt ist an den Bäumen,
Erstarrt die Flüsse weit und breit.

Da schallen plöglich Klänge
und frohe Festgefänge
Hell durch die Winternacht.
In Hütten und Palästen
Ist rings in grünen Aesten
Ein bunter Frühling aufgewacht.

Wie gern doch seh' ich glänzen
Mit all' den reichen Kränzen
Den grünen Weihnachtsbaum,
Dazu der Kindlein Mienen,
Von Licht und Lust beschienen!
Wohl schönre Freude giebt es kaum.

Da denk' ich jener Stunde,
Als in des Feldes Runde
Die Hirten sind erwacht,
Geweckt vom Glanzgefunkel,
Das durch der Bäume Dunkel
Ein Engel mit herabgebracht.

Und wie sie da nach oben Den Blick erschrocken hoben Und sahn die Engel steh'n,

Da staunten sie wohl alle,
Wie wenn zum ersten Male
Die Kindlein einen Christbaum seh'n.

Doch was ist all' Entzücken
Der Kindlein, die erblicken,
Was ihnen ward beschert,
Gedenk' ich, wie die Kunde
Des Heils von Engelmunde
Die frommen Hirten angehört!

Und rings ob allen Bäumen
Sang in den Himmelsräumen
Der frohen Engel Schar:

Gott in der Höh' soll werden
Der Ruhm und Fried' auf Erden
Und Wohlgefallen_immerdar!"

Drum pflanzet grüne Aeste
Und schmücket sie aufs beste
Mit frommer Liebe Hand,
Daß sie ein Abbild werden
Der Liebe, die zur Erden
Solch großes Heil uns hat gesandt!

Ja, laßt die Glocken klingen,
Daß, wie der Englein Singen,
Sie rufen laut und klar:
,,Gott in der Höh' soll werden
Der Ruhm, und Fried' auf Erden
Und Wohlgefallen_immerdar!"

Dichtergebet.

Herr, der du der Quell des Lebens bist,
Du weißt es, was in mir des Lebens ist.
Erleuchte gnädig die Gedanken mir,
Daß ich nicht hege, was da krank in mir,
Und was des Todes wert, das töte ab,
Laß mich es still versenken in ein Grab;
Doch was ein Teil von deinem Ebenbilde,
Laß mich es formen in ein rein Gebilde,
In Worte laß, in Weisen es mich fassen,
Daß ich es kann vor Menschen tönen lassen;

Auf daß Funken, die mein Herz durchsprüh'n,
In andern zünden und als Flamme glüh'n,
Daß an der Freudigkeit, die ich gefunden,
Manch Herz zu neuer Frische mag gefunden!
Du, aller Wahrheit, alles Lebens Grund,

Herr, mach' mich wahr und freudig und gesund!

Vor Menschen sei ein Mann, vor Gott ein Kind.

Vor Menschen sei ein Mann, vor Gott ein Kind!

Vor Menschen zeige deiner Menschheit Größe,
In kräft'ger That bewähre sich dein Wille;
Vor Gott erkenne deine Schwäch' und Blöße,
Nur Bitten gilt vor ihm aus Herzensfülle.
Und fühlst du dich allein auf weiter Erden:
Sei nur ein Kind, Gott will dein Vater werden.

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