Ich schnitt es gern' in alle Rinden ein Ich möcht' mir ziehen einen jungen Star, Den Morgenwinden möcht' ich's hauchen ein, Ich meint', es müßt' in meinen Augen steh'n, Und der Schiffer, der den Zauberschimmer Einmal sah im hellen Morgenrot, Nach derselben Stelle schifft er immer, Ob auch ringsumher die Klippe droht. Aus des Herzens tiefem, tiefem Grunde Klingt es mir wie Glocken, dumpf und matt, Ach, sie geben wunderbare Kunde Von der Liebe, die geliebt es hat. Eine schöne Welt ist da versunken, Ihre Trümmer blieben unten steh'n, Lassen sich, als goldne Himmelsfunken Oft im Spiegel meiner Träume seh'n. Und dann möcht' ich tauchen in die Tiefen, Mich versenken in den Widerschein, Und mir ist, als ob mich Engel riefen In die alte Wunderstadt herein. Der Glockenguß zu Breslau. *) War einst ein Glockengießer Zu Breslau in der Stadt, Ein ehrenwerter Meister, Gewandt in Rat und That. Er hatte schon gegossen Viel Glocken, gelb und weiß, Für Kirchen und Kapellen, Zu Gottes Lob und Preis. Und seine Glocken klangen Doch aller Glocken Krone, Jm Magdalenenturme Wie hat der gute Meister So treu das Werk bedacht! Wie hat er seine Hände Gerührt bei Tag und Nacht! Und als die Stunde kommen, Daß alles fertig war, Da ruft er seinen Buben *) Gude IV, 140. büchern II, 392. Will mich mit einem Trunke Noch stärken zu dem Guß, Das giebt der zähen Speise Erst einen vollen Fluß; Doch hüte dich und rühre Den Hahn mir nimmer an, Sonst wär' es um dein Leben, Fürwißiger, gethan!" Der Bube steht am Kessel, Schaut in die Glut hinein; Das wogt und wallt und wirbelt Und will entfesselt sein, Und zischt ihm in die Ohren, Er fühlt ihn in den Händen, Und läuft hinaus zum Meister Doch wie der nur vernommen Er stößt sein scharfes Messer Leimbach III, 243. Lüben und Nade III, 436. Aus deutschen Lese |