Hier vor dem Wagen des strahlenden Gotts streut Eos die Rosen. Aber die Zeiten sind fern, wenn man die heutige prüft. Doch wir stehen zurück in den Künsten der Musen und haben Fast schon den seichtesten Stand, fürcht' ich, der Ebbe erreicht. Aber wir können doch pilgern nach Rom und uns freun an dem Schönsten, Was in größerer Zeit herrliche Meister gewirkt. Ich auch habe geschöpft aus Fontana di Trevi und darf so Hoffen, das ewige Rom einmal noch wieder zu sehn. Die Wurmlinger Kapelle. Luftig, wie ein leichter Kahn, Auf des Hügels grüner Welle, Schwebt sie lächelnd himmelan, Dort die friedliche Kapelle. Einst bei Sonnenuntergang Schritt ich durch die öden Räume, Priesterwort und Festgesang Säuselten um mich wie Träume. Und Marias schönes Bild Schien vom Altar sich zu senken, Schien in Trauer, heilig mild, Alter Tage zu gedenken. Rötlich kommt der Morgenschein, Und es kehrt der Abendschimmer Treulich bei dem Bilde ein: Doch die Menschen kommen nimmer. Leise werd' ich hier umweht Von geheimen, frohen Schauern, Gleich als hätt' ein fromm Gebet Sich verspätet in den Mauern. Lieblich war die Maiennacht, Silberwölflein flogen, Ob der holden Frühlingspracht Freudig hingezogen. Der Postillon.*) Und vorbei, wie Traumesflug, Mitten in dem Maienglüc Hingelehnt an Bergesrand Schwager ritt auf seiner Bahn Stiller jezt und trüber; Und die Rosse hielt er an, Sah zum Kreuz hinüber: Aus deutschen Lesebüchern II, 591. |