Rudolf_Baumbach.*) (Geschichte der deutschen National-Litteratur § 66.) Mein Thüringen, aus dem ich schied, So weit der Erdengarten reicht, Du bist so lieb, du bist so traut, Der Tannwald ist dein Mantel gut, Und drückt aufs Haupt der Winter dir Dann beug' ich mich, o Königin, Jeder nach Nie werden Trauben süß und schwer An Haselbüschen reifen, Der Distelfink, lernt nimmermehr Wie eine Drossel pfeifen. Sehnsüchtig klagt im Hollerstrauch Es klingt in mir ein Kinderreim: Oweh', ich hab' mich selbst verbannt Doch seh' ich jede Nacht im Traum Bringt meiner Heimat dieses Lied, seiner Art. Der feilt an einer Elegie, Ich hab's gelernt im grünen Wald Am Meer. Es rauscht und braust und wogt und bebt O Meer, ich hab' dich wieder! Die Sonne goldene Schleier webt, Es rauscht und braust und singt und Von fernen, glühenden Zonen, *) Karl Leimbach, die deutschen Dichter er Neuzeit und Gegenwart, Kaffel (Theodor Kay) 1884. Bd. 1. S. 76-95. Luftschloß. Mein Liebchen, ich hab' mir ein Schlößchen gebaut, Drin wollen wir hausen zu zwein; Die rauschen uns frühe und spat. Es stehen die Truhen mit edlem Geschmeid' Und wolltest du schöpfen in Ewigkeit, Und rings um das Schlößlein ein grünender Hag Mit Blumen von seltener Pracht, Zwölf mutige Rößlein wiehern im Stall Es schimmert und blinkt aus der Höhe herab Und wenn ich das Fliegen erfunden noch hab', Mein Liebchen, dann ziehen wir ein. |