meiste Zeit verloren. Die seltsamsten Mitteilungen über Nachahmungen plautinischer Lustspiele finden sich hier und dort; mit allem Scharfsinn vermöchte man nicht, wenn man sich mit tausend Opfern das Buch zu verschaffen wusste, eine solche darin aufzuspüren. Darum glaubte ich, gerade bei seltenen Werken, dem Nachfolger den grössten Dienst zu thun, wenn ich ihn, und sei es selbst in breiterer Form, darüber aufkläre, ob und in wie weit eine Nachahmung des Plautus vorliegt, an welcher Stelle dieselbe sich findet, ja sogar unter Umständen die Szene angebe, die man irrtümlicherweise oder mit wenig Berechtigung bisher als eine solche bezeichnet hat. So nur kann er sich selbst ein Urteil über die aufgestellten Behauptungen bilden. Wenn ich meine Arbeit einen bescheidenen Beitrag zur vergleichenden Litteraturgeschichte nenne, so liegt hierin zugleich die Entschuldigung stilistischer Mängel. Es wäre leicht gewesen, die einzelnen Stücke ihrem Inhalte nach zu beschreiben, von der Fabel ein abgerundetes Bild zu geben und am Schlusse in langen Worten aus den gegebenen Thatsachen ein Resultat zu ziehen. Das hielt ich diesmal noch nicht für meine Aufgabe. Obwohl es zu mancher Monotonie führen musste, deren Vermeidung einfach unmöglich war, zog ich es vor, jedes analysierte Stück nach Akten und Szenen wiederzugeben. Damit ist auch hinsichtlich der Technik der betreffenden Stücke Plautus gegenüber stets der Vergleich ermöglicht. zu ziehen, habe ich meist, wenige Worte ausgenommen, dem Leser überlassen; denn es handelte sich in diesem Buche vorerst nur darum, die Bausteine zu weiterem zu sammeln. Diesen Der Erinnerungen sind gelegentlich meines Amphitruo verschiedene geschehen, die auch diesmal unberücksichtigt geblieben sind. Um nur eine herauszugreifen, wurde der Textkritik von einzelnen Rezensenten gedacht. Ich habe nach den besseren mir erreichbaren Ausgaben des Plautus zitiert und dieselben stets genannt. Die Berücksichtigung der Resultate der neueren Textkritik kann hier niemand fordern; denn es handelt sich ja nur um die ästhetische Seite der plautinischen Komödien. Lagen ja doch den meisten Nachahmern keine kritischen Ausgaben vor, und nahmen sie so manchen Prolog als echt, dessen Unechtheit heute die Wissenschaft anerkennt. Behörden, Anstalten und Kollegen haben mich während meiner Arbeit zu höchstem Danke verpflichtet. Sie alle zu nennen wäre zu weitläufig. Neben den reichen Schätzen der Münchener Hof- und Staatsbibliothek durfte ich in ausgedehntem Masse die königliche öffentliche Bibliothek in Dresden benützen und verdanke der allseits gerühmten Liebenswürdigkeit des Herrn Oberbibliothekars Dr. Förstemann und des Herrn Bibliothekars Prof. Dr. Schnorr von Carolsfeld die nachhaltigste Unterstützung. Nicht minder unterstützte mich das freundliche Entgegenkommen der kgl. Bibliothek zu Berlin. Besonderes Verdienst hat sich mein ehemaliger Schüler und nunmehriger Kollege Herr Dr. Karl Trautmann in München um meine Arbeit erworben, der, selbst in der Geschichte des Theaters mit so schönem Erfolge arbeitend, nichts unbeachtet vorübergehen liess, was in einiger Beziehung zu meinem Unternehmen stand. Möge die Arbeit wenigstens die Teilnahme so vieler bedeutender Kräfte in etwas lohnen! Villa Lixenried, Herbstferien 1885. Professor Dr. Karl von Reinhardstoettner. Vorwort INHALT. Erster Teil. Einleitung. Plautus und Terenz und ihr Einfluss auf die späteren Litteraturen. Gründe (I. Bedeutung des Altertums für die späteren Littera- selber dramatisiert.) Zweiter Teil. Die plautinischen Lustspiele und ihre hervorragendsten Bearbeitungen. 1. Amphitruo Der Geta des Vitalis Blesensis. Seine weite Ver- Amphitruo in Ferrara, übersetzt von Pandolfo Colle- - Groto Cieco di Ha- Seite V-X 1-111 115-229 Seite - -- - - - - guerra. P. Piareta. - Gasparini Francescos - Oper Alcmena von Michel Arne und Battis hill. (Aufführungen in lateinischer und italienischer Joh. Burmeisters Bearbeitung. 3. Aulularia (Querolus) - - (Vitalis Blesensis Aulularia [Querolus]. Gellis La Sporta. - Lorenzinos de' Medici Aridosio. Paride Ceresara. Carlo M. Maggi. — Gius. M. Lisimbo Oristoniano Pastor Arcade u. a. Übersetzer. Lariveys Les Esprits. S. Chap- von Molières Avare. In Deutschland zu Frankfurt 1670; Neuber in Hamburg; Zschocke in Weimar; in Spanien D. M. de Iparraguirre; D. L. F. Colmella; in Dänemark 1722; in Holland Pluismer; in Un- garn Simai; Döbrentey; Kacinczky. - - Der Philo- chrysus des Jesuiten Lejay. Hoofts Warenar. Shadwells The Miser und seine französische Übersetzung. Ben Jonson in The Devil is an Ass. — Wycherlys Geizhals [?] Steeles The tender Hus- Seite 4. Captivi. 5. Curculio (Massinger, A very woman. Ang. Teod. Villa. R. Lenz, Die Türkensklavin.) 6. Casina (G. Berrardo. Machiavellis Clizia. Gelli, Lo Errore. Brunamonti. Larivey, le laquais. della Porta, la fantesca. Dominique, la Regnard, les folies amoureuses. 7. Cistellaria. -- Ben Jonson, Epicoene.) (Cecchi, gl' Incantesimi. 8. Epidikus Lo specchio, Canevas.) (Beolco Ruzzantes Brigella. Molière, l'Étourdi. (Albrecht von Eybe. Niccolò Barbieri, l'inav- 10. Mostellaria . . Th. (Berrardos Mustellaria. Ercole Bentivoglio, I - le tambour nocturne; deutsche Ausgaben desselben. Opern von Paisiello, Schack, Ditters, Grätz u. a. Destouches, le dissipateur. Ben Jonson, the Alchemist. Ramon de la Cruz Cano y Olmedilla.) 11. Menaechmi . (Anonyme spanische Menechmos, Antwerpen 1555.- 324-355 355-365 365-390 390-400 401-426 426-444 444-489 490-594 |