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Dritter Abschnitt.

Die

absolute Logik.

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Die objective Logik enthält diejenigen Formationen der Logik, welche das Denken noch nicht direct in seinem eigenen Begriff, sondern indirect in einem Sein aufsuchen, worin es als Object gegeben ist. Das Denken nimmt daher zuerst die Anschauung des Processes alles Seins, die Einheit, Entzweiung und Wiedereinheit desselben, auch als seine eigene, unmittelbare Form: es ift pragmatische Logik. Die besonderen Bestimmungen des allgemeinen, Processes findet es in den Unterschieden der Quantität, wie sie als geometrische Figur, als Zahl, endlich als die verflüchtigende Abstraction des Buchftabens firirt werden können: die mathematische Logik. Indem aber der Begriff dieser Anschauung nach der Gleichheit und Ungleichheit, Einheit und Nichteinheit der Verhältnisse des Seins ausgesprochen werden muß, zeigt sich die Sprache im Wort, im Saß und in der adäquaten Wiedererzeugung einer gegebenen Rede für das Verständniß selbst als objective Verwirklichung des Den

kens. Die Sprache, welche die Form des pragmatischen Processes, welche die Bedeutung der Monas, Dyas, Triás u. s. f. ausdrückt, ist die natürliche Logik selbst. So entsteht die sprachliche Modification der Logik, welche die Geseze des Denkens in der Gestaltung der Redetheile und ihrer syntaktischen Verbindung anschauet.

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Die subjective Logik bricht aus dieser Anschauung dadurch hervor, daß der Geist sich als das Subject erkennt, dessen wesentliche Function das Denkens ist, so daß auch die Sprache das wenngleich ursprünglich unbewußt ge= sezmäßige Product des Denkens ist. Aber unmittelbar eristirt das Denken des Geistes für den Geist noch nicht als Denken, erst als Fühlen, so daß kein Wissen des Denkens, keine Wissenschaft der Logik möglich ist, nur ein Gefühl, ein Instinct des Wahren: die anthropolo gische Logik, welche daher in die Allgemeinheiten der pragmatischen zurücksinkt. Der Geist ist aber an sich Subject; er muß sich daher von seinem Thun unterschei= den; er ist Bewußtsein und verallgemeint den ihm durch die Vermittelung der sinnlichen Gewißheit gegebenen Inhalt zu Gesezen der Erfahrung. Er ist jedoch nicht nur Wissen von Anderem, was er nicht unmittelbar selber ist, sondern er ist auch für sich selbst Begriff, er ist Selbstbewußtsein. Da nun dies ledeglich durch sich selbst für sich ist, so muß ihm auch das Bewußtsein als im Grunde durch es selbst gesezt erscheinen und die Bestimmungen des Denkens wie des Seins werden ihm daher zu seinen eigenen Gesetzen. In diesen Gesezen hat aber

das Subject die Nothwendigkeit ihrer Allgemeinheit, ihre Vernunft anzuerkennen. Das wahrhafte Denken ist nur das vernünftige. Dies find die Stufen der phänomenologischen Logik. Endlich aber bringt der Geist den Inhalt seines Erkennens in Formen hervor, die ihm selbst angehören, oder vielmehr, er bringt sich selbst als den Inhalt und dessen Form hervor. Zuerst erzeugt er die reinen Formen des Denkens für die Bearbeitung jegli chen Inhaltes; ermittelt sodann die Ausgleichung der Wahrheit und ihrer Gewißheit und sucht schließlich die Methode auf, welche die Wahrheit zur Gewißheit nicht nur durch subjective Voraussetzung ihrer Einheit oder skeptisch oder kritisch erhebt, sondern auch objectiv durch die Form ihrer Entwicklung die Wahrheit als ihren Selbstbegriff erzeugt und worin sich also das formale Element des Denkens mit dem alethiologischen vereinigt. Dies ist die dianoiologische Logik.

Die dianoiologische Logik hebt die Subjectivität des Denkens zur Objectivität auf und kehrt insofern, aber nunmehr durch die Vermittelung des Begriffs, zur Prag= matik zurück. Die Einheit der ob- und subjectiven Logik als Einheit ist die absolute d. h. diejenige, in welcher der Gegensag des Denkens gegen das Sein sich durch ihre gegenseitige Vermittelung selbst zur völligen Identität aufhebt.

Die absolute Logik sezt das absolute Denken unmittelbar als das Denken des absoluten Subjectes, so daß das Denken der einzelnen Subjecte nur insofern

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