Der Ideengehalt des Goethe'schen Faust: I. Faust's CharakterS. Hirzel, 1872 - 12 pages |
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ahnungsvoll Anfang des ersten auflodernde Augenblick Begegnung mit Gretchen begehrt beſteht Beſtes bewußt Bewußtsein BREMER Bruſt Charakterlosigkeit Congreß deſſen deutsche Volk deutschen Volksfeele Dichtung dieſer Drang durchzukämpfen Erde Erdensohn Erdgeist Erhebung erkennen ersten Act ersten Begegnung Fauſt natürlich Faust's Charakter Fluch Freiheit fundamentale Bedeutung Gefilde hoher Ahnen Gefühl Geiſtes Genuß Geſtalt gewaltsam unterdrückt Glaube Gluth Goethe's Faust Haar Helena Herrlichkeit der Welt Herz Höhle ich's Ideengehalt in's indeß individuellen intellectuelle Intereſſe iſt Jugend klammernde Kraft läßt Lebensdrang Leidenschaftlichkeit lezte lich ließ Maßloses menschlichen Meph Mephisto Mephistopheles minder muß nothwendig Naturschwärmerei neuen Reich neun Monate offenbart practische Leben practiſchen Prolog Recht Reich der Ideale Rollen der Begebenheit Rücksichtslosigkeit sagt Scene Schönheit ſeiner ſelbſt Selbstvertrauen ſich sinnliche Realität ſondern Studentenzeit Teufel theoretischen Studium Thor Thränen titanenhafte Trieb Unbeſtändigkeit ungebändigte Unmensch ohne Zweck unmotivirte Unruhe unsere Urquell Weichheit Weiſe weiß Wiſſen Zweck und Ruh Zwei Seelen zweite Reihe zweiten Theil
Popular passages
Page 448 - Was kann die Welt mir wohl gewähren? Entbehren sollst du! sollst entbehren! Das ist der ewige Gesang. Der jedem an die Ohren klingt, Den unser ganzes Leben lang Uns heiser jede Stunde singt. Nur mit Entsetzen wach...
Page 453 - Bin ich der Flüchtling nicht? der Unbehauste? Der Unmensch ohne Zweck und Ruh', Der wie ein Wassersturz von Fels zu Felsen brauste Begierig wütend nach dem Abgrund zu?
Page 453 - Ich bin nur durch die Welt gerannt; Ein jed Gelüst ergriff ich bei den Haaren, Was nicht genügte, ließ ich fahren, Was mir entwischte, ließ ich ziehn. Ich habe nur begehrt und nur vollbracht Und abermals gewünscht und so mit Macht Mein Leben durchgestürmt; erst groß und mächtig, Nun aber geht es weise, geht bedächtig.
Page 452 - Zwei Seelen wohnen, ach! in meiner Brust, Die eine will sich von der andern trennen; Die eine hält in derber Liebeslust Sich an die Welt mit klammernden Organen; Die andre hebt gewaltsam sich vom Dust Zu den Gefilden hoher Ahnen.
Page 451 - Ja, was man so erkennen heißt! Wer darf das Kind beim rechten Namen nennen? Die wenigen, die was davon erkannt, Die töricht gnug ihr volles Herz nicht wahrten, Dem Pöbel ihr Gefühl, ihr Schauen offenbarten, Hat man von je gekreuzigt und verbrannt.
Page 449 - Unsichtbar sichtbar neben dir? Erfüll' davon dein Herz, so groß es ist, Und wenn du ganz in dem Gefühle selig bist, Nenn' es dann, wie du willst, Nenn's Glück! Herz! Liebe! Gott! Ich habe keinen Namen Dafür! Gefühl ist alles; Name ist Schall und Rauch, Umnebelnd Himmelsglut.
Page 454 - Linden wünscht ich mir zum Sitz, Die wenig Bäume, nicht mein eigen, Verderben mir den Weltbesitz. Dort wollt...
Page 451 - Du sendest mich ins Leere, Damit ich dort so Kunst als Kraft vermehre, Behandelst mich, daß ich wie jene Katze Dir die Kastanien aus den Gluten kratze. Nur immer zu! wir wollen es ergründen: In deinem Nichts hoff ich das All zu finden.
Page 450 - Ich, Ebenbild der Gottheit, das sich schon Ganz nah gedünkt dem Spiegel ewger Wahrheit, Sein selbst genoß in Himmelsglanz und Klarheit Und abgestreift den Erdensohn, Ich, mehr als Cherub, dessen freie Kraft Schon durch die Adern der Natur zu fließen Und, schaffend, Götterleben zu genießen Sich ahnungsvoll vermaß, wie muß ich's büßen! Ein Donnerwort hat mich hinweggerafft. Nicht darf ich dir zu gleichen mich vermessen! Hab...
Page 453 - Werd ich beruhigt je mich auf ein Faulbett legen, So sei es gleich um mich getan! Kannst du mich schmeichelnd je belügen, Daß ich mir selbst gefallen mag, Kannst du mich mit Genuß betrügen, Das sei für mich der letzte Tag! Die Wette biet ich!