Himmelskunde. Hie zeichnet rein den Gang der Sphäre, Göthe. Weil du liesest in ihr, was du selber in ihr geschrieben, Weil du die Gruppen für's Aug, ihre Erscheinungen reihst, Deine Schnüre gezogen auf ihrem unendlichen Felde, Wähnst du es fasse dein Geist ahnend die große Natur. So beschreibt mit Figuren der Astronome den Himmel, Daß in dem ewigen Raum leichter sich finde der Blick, Knüpft entlegene Sonnen, durch Siriusfernen ge= schieden, Aneinander im Schwan und in den Hörnern des Stiers. Aber versteht er darum der Sphären mystische Tänze, Weil ihm das Sternengewölb sein Planiglobium zeigt? Schiller. Schwazt mir nicht so viel von Nebelflecken und Sonnen, Man kann für jede Stund' im ganzen Jahr Und elend seyn, wenn man nicht auf der Erde Raupa ch. Wer hat dir, Menschengeist, die Wunder offenbart fahrung; Bedarfst du, Menschengeist, wohl andrer Offenbarung? Rüdert. So erhaben, so groß ist, so weit entlegen der Himmel! Aber der Kleinigkeitsgeist fand auch bis dahin den Weg. Göthe. Astronomen seid ihr und kennet viele Gestirne; Aber der Horizont decket manch Sternbild euch zu. Göthe. Vorlängst zwar ist der Griechen Olymp von der Erde entschwunden, Doch die gestirnete Nacht hält ihn am Himmel erhöht. Dort noch wandeln die Götter, es kämpfen noch dort die Heroen Und ihr Schlangengewind windet die Mythologie. Lauf ein christliches Kreuz und Friedrichs Ehre da zwischen, Aber das ganze Geweb ist von hellenischem Garn. Mögt ihr mit irdischem Blick euch griechischer Form abwenden, Blickt zum Himmel ihr auf, werdet ihr nimmer sie los. Rüdert. Wenn zwei zu gleicher Zeit, der hier aus flachem Thal Der dort vom höchsten Thurm sehn eines Sternes Strahl; Wird jener niedriger deswegen etwa sehn, Und höher dieser hier den Stern am Himmel stehn? Nein, gleichhoch sehen ihn die beiden und empfinden, Daß Erdabstände vor'm Unendlichen verschwinden. Um Erden wandeln Monde Erden um Sonnen, Aller Sonnen Heere wandeln Um Eine große Sonne Rückert. Unser Vater, der Du bist im Himmel. Klopstock. Welt ist Bewegung. Was bleibt unbeweglich wohl? Vor tausend Jahren wies ein andrer Stern den Pol. Nach tausend Jahren wird ein anderer ihn weisen, Wonach man steuern wird bei Land- und Meeresreisen. Warum steht selbst nicht fest der fixen Sterne Chor? Nach unserm Sonnenkreis, so scheint es, rückt er vor. Denn unsre Sonn' in fünf und zwanzig tausend Jahren Will ihre Sonn einmal, südöstlich scheints, umfahren. Wo ist der Sonne Sonn im Südost? Unerkannt Im Sternheer, doch vielleicht der Sirius genannt. Und steht nun diese fest? Auch sie wird, Gott zu preisen, Auch sie um eine Sonn' und die um eine kreisen. Rüdert. Die Gestirne. Wer heißt Millionen Sonnen prächtig, majestätisch glänzen? Wer bestimmt dem Wunderlaufe zahlenloser Erden Grenzen? Wer verbindet sie zusammen? wer belebet jeden Kreis ? Deines Mundes sanfter Athem, Herr! Dein mächtigstes Geheiß. Alles ist durch Dich! die Schaaren ungeheurer Sphären Liefen Auf den Ton von Deinen Lippen durch die ewig leeren Tiefen. E. Chr. von Kleist. Gottes Pracht am Himmelsbogen Auf einer großen Weide gehen Mahlmann. Viel tausend Schaafe silberweiß; Sie altern nie und trinken Leben |