Fern verhallen schon die Donner, Hebt nicht mehr die stolzen Wipfel. Uhland. Schön Erde ist dein Ruhn nach Wettern, schön und hehr, Der Wolken Fülle rauscht; schon rieseln laue Regen. Die Dünfte fliehn. Die Luft verklärt sich. Groß und milde Beglänzt die Abendsonn' die träufelnden Gefilde, Wie blist in ihrem Glanz, wie funkeln Bach und Au! Wie düster steht der Wald, das ferne Meer wie blau! Sie sinkt; der Westen glüht. Der müde Landmann feiert; Die Heerden kehren heim; der braune Abend schleiert Das Feld, das stille Dorf, den feiervollen Hain In seinen Mantel ein. Rosegarten. Und ich empfand es tief im Herzen, Lenau. Regenbogen. Schönes Kind der Sonne, Tausend muntre Farben Bricht der Strahl der Sonne Und des weiten Bogens Weh! der Boden schwindet! Seine Farben blassen. Aber seht! der Himmel Schwindet, holde Kinder Schöner Jugendträume, Sind gebrochner Strahlen Herde 1 Und wenn der Regenbogen soll Und wenn dein Herz, von Wonne voll, Der Himmel fordert seinen. Rüdert. Hier siehet man die Sonnenstrahlen Die ihnen wesentliche Farben, so sonst nicht sichtbar, deutlich malen. Hier zeiget sich dem menschlichen Gesicht Das eigentliche Sonnenlicht. Es legt sich Purpur, Violet und Roth und Gelb und Grün und Blau In dieser regelrechten Runde des halben Cirkels uns zur Schau: Denn andre Farben hat es nicht. Brockes. Wenn Schmerz mit Lust des Sängers Brust durchglüht, Entspringt aus ihr das farbenreichste Lied. Wenn Regen in den Glanz der Sonne quillt, Just. Kerner. Wie im hellen Sonnenblicke Wie auf ihrer bunten Brücke Flüchtig, wie des Blizes Schein; Nordlicht. Schiller. Lodernde Flamme mit wallenden Blißen Schaut, ihr Sterblichen, dort das Nordlicht! Brockes. Schlummernd entglimmt's tief in der Fern' an dem Himmel, 4 Flieget herauf von dem Nordpol, wo mit Gold es Eiseilande bestrahlt, Schneefelfen lieblich mit Rosen bestreut. Seht wie die Gluth strömend umwallt den bestirnten Mantel der Nacht und ihn röthet wie mit Purpur! Blasser dämmert Arktur und zitternd Schwimmt der Planet in dem Glanz. Der den Planet, Sonnen der Welt und den Mond schuf, Winkte dem Licht, das dort herflammt. Aus dem Eismeer Stieg es feurig herauf, hochpreisend Ihn, den kein Cherub erreicht. Neubed. Doch plöglich, wie ein gegenwärt'ger Gott, Die, reich umweht von goldner Schleierfluth, Hagel. Jene gewaltigen Wetterbäche Aus des Hagels unendlichen Schloßen, Geht verrinnend im Sande verloren, Lin riesengroßer Säemann Schiller. Durchschreitet das erschrockne Land, Hin wallt des Hauptes wirres Haar, Die Augen funkeln jähe Gluth, Sein Odem schnaubt weit durch das Thal, Tief in den Mantel greift er ein, Der seine Schultern weit umschlingt |