Wird zum Fluge der Schritt, wenn oft das gewaltige Sehnen, Die geheime Liebe zu dir sie ergreift,`sie hinaufzieht. Stolz verachtet den Boden das Roß, wie gebogener Stahl strebt In die Höhe sein Hals, mit der Hufe berührt es den Sand kaum, Wie zum Scherze berührt der Fuß der Hirsche den Grashalm, Hüpft wie ein Zephyr über den Bach, der reißend hinabschäumt, Hin und wieder schweift, kaum sichtbar durch die Gebüsche. Aber des Aethers Lieblinge, sie, die glücklichen Vögel Wohnen und spielen vergnügt in der ewigen Halle des Vaters. Raum's genug ist für Alle! der Pfad ist keinem bezeichnet Und es regen sich frei im Hause die großen und kleinen. Ueber dem Haupte frohlocken sie mir und es sehnt sich mein Herz auch Wunderbar zu ihnen hinauf; wie die freundliche Heimath Winkt es von oben herab und auf die Gipfel der Alpen Möcht' ich wandern und rufen von da dem eilenden Adler, Daß er, wie einst in die Arme des Zeus den seligen Knaben, Aus der Gefangenschaft in des Aethers Halle mich trage. Hölderlin. Hoher Aether, hoher Aether, Gestern sonnig, heut mit sanften Wie ein Vater, ruhig, heiter, gleich als zög es Und die Menschen Senden dir zu jeder Stunde Und du nimmst die reichen Gaben Willig hin und sammelst alle; Aber nicht für dich -- in Wolken Deine Stirn verhüllend, wandelst Und dann wogt's in ihm, dann wölkt sich's Wunderbar, er kann die Fülle Seiner Schäze nimmer halten, Und wie du in Blih und Regen Geibel. Der Athmosphäre blaue Lust Durchsichtig erscheint die Luft so rein Wie sich der Sonne Scheinbild in dem Dunstkreis Und in dem Heute wandelt schon das Morgen. Du kannst im leichten Element der Luft Schiller. Nach Willkühr ohne Hemmung dich bewegen; Und Strömung auch des besten Schwimmers Bahn, Wird er das Ufer, das er sucht, erreichen. Gedank und Leben sind wie Luft und Wasser. Alle Dinge, die auf Erden Fließen und nicht stille stehn Wie wir es am Blut von Thieren Raupach. Und an unsrem Blute spüren, Zählt man die Zeit im Jahr, Broces. Kerner. Yon Gott allein gehört, erathmet und enthaucht Die Pflanze auch die Luft, die sie zum Leben braucht. Was Mensch und Thier enthaucht, das wird von ihr erfaßt, Und Thier und Mensch erfrischt, was ihr zum Sein So ist die goldne Wag in ewig gleichem Schwung, Winde. Von Norden dringt der scharfe Geisterzahn Wenn sie der Mittag aus der Wüste schickt, Göthe. In Schlummer ist der dunkle Wald gesunken, Den Schlaf durchgaukelnd, schimmern in den Zweigen Mein belebender Odem geht durch die Natur, Mit Wolken ist in Lüften mein Spielen, Lenau. Doch bring ich den Regen zur Nahrung der Wiesen, |