Brecht die Blum' am Wiesenquell, Der die Blumen neu erweckt; Wißt ihr, ob im Lenze nicht In den dunkeln Schooß hinab Dringt kein Gruß der Frühlingsluft, Und die Blum' auf eurem Grab Rüdert. Die Sommerkraft des Jahres war gebrochen, welch' ein Reiz umspielt die Spätherbstwochen! Seht wie golden blickt der Tag Von den blauen Höhen, Wolkenlos und klare Luft, Lingg. Wie sie dort so lüstern blinkt Alles reifet, schwillt und winkt Ja, der Schnitter läßt nicht lang Auf die Sichel warten. Zwar die Nachtigall verstummt Doch die rege Biene summt Immer noch, die kleine. Schönes muß verderben, Denn es zeugt die gute Frucht Mazeroth. Rings ein Verstummen, ein Entfärben; Von hinnen geht die stille Reise, Die Zeit der Liebe ist verklungen, Die Vögel zogen nach dem Süden Aus dem Verfall des Laubes tauchen In dieses Waldes leisem Rauschen Daß alles Sterben und Vergehen Ich bin so hold den sanften Tagen, Lenau. Sie prangt nicht mehr mit Blüth' und Fülle, Da ist mir wohl im sanften Schweigen, Es ist mir so, als dürft ich steigen Im Nebel ruhet noch die Welt, Uhland. Noch träumen Wald und Wiesen: Die Farben brennen jeho nicht; Mörite. Es scheint, daß die Natur nach Maler Art Mit mindrem Glanz und Kraft die bunten Farben paart, Die gar zu starken dämpft, die gar zu hellen bricht. Es scheint, ob sie der Welt nun neue Anmuth gebe Die fanfter, als vorhin; daß sie das mattre Licht Der jezt halb klar, halb dunkeln Luft Jhr wunderwürdig dient, als deren Dunkelheit So angenehm erhöht. Brockes. Des Herbstes mag sich freu'n, was eine Frucht getragen, Da, was nur Blätter trug, vor seinem Hauch muß zagen. Rückert. Du klagst, daß bange Wehmuth dich beschleicht, Weil sich der Wald entlaubt, Und über deinem Haupt Dahin der Wanderzug der Vögel streicht. O klage nicht, bist selber wandelhaft; Wie nun so traurig ruht In deiner Brust die müde Leidenschaft! Die Blätter fallen, Der Herbst ist da, Wie ist uns Allen Der Winter nah! Herz, du wirst älter, Lenau. Bald bist du alt, Doch werde kälter Nicht, eh' du kalt. Dreves. Mein Baum war schattendicht; o Herbstwind komm und zeige Indem du ihn entlaubst, den Himmel durch die Zweige. Rückert. Winter. Natur, wie bist Du abgebleicht, So weit mein trauernd Auge reicht! Verschneit liegt rings die ganze Welt, Er träumt von künft'ger Frühlingszeit, Wo er im neuen Blüthekleid K. Mayer. Eichendorff. Das Feld ist weiß, so blank und rein |