Page images
PDF
EPUB

Leis und leicht, zerstreuen,

Diesen sey ein Hoch gebracht,

Alten oder Neuen.

Breiter wallet nun der Strom
Mit vermehrten Wellen.

Leben jetzt, im hohen Ton,
Redliche Gesellen!

Die sich mit gedrängter Kraft
Nah zusammenstellen,

In des Glückes Sonnenschein
Und in schlimmen Fällen.

Wie wir nun zusammen sind,
Sind zusammen viele.

Wohl gelingen denn wie uns,
Andern ihre Spiele!

Von der Quelle bis ans Meer

Mahlet manche Mühle,

Und das Wohl der ganzen Welt

Ist's worauf ich ziele.

2.

TROST IN THRÄNEN.

10

[blocks in formation]

'Ihr lärmt und rauscht, und ahnet nicht, Was mich den Armen quält.

Ach nein! Verloren hab' ich's nicht,
So sehr es mir auch fehlt.'

So raffe denn dich eilig auf,

Du bist ein junges Blut.

In deinen Jahren hat man Kraft,

Und zum Erwerben Muth.

'Ach nein! erwerben kann ich's nicht, Es steht mir gar zu fern.

Es weilt so hoch, es blinkt so schön,
Wie droben jener Stern.'

Die Sterne, die begehrt man nicht,
Man freut sich ihrer Pracht,

Und mit Entzücken blickt man auf
In jeder heitern Nacht.

'Und mit Entzücken blick' ich auf, So manchen lieben Tag;

Verweinen lasst die Nächte mich,

So lang' ich weinen mag.'

3.

NACHTGESANG.

O! gieb, vom weichen Pfühle,
Träumend ein halb Gehör.
Bey meinem Saitenspiele,
Schlafe! was willst du mehr?

Bey meinem Saitenspiele

Seegnet der Sterne Heer

Die ewigen Gefühle;

Schlafe! was willst du mehr?

10

20

[blocks in formation]

Bannst mich in diese Kühle;
Schlafe! was willst du mehr.

Bannst mich in diese Kühle,
Giebst nur im Traum Gehör.
Ach! auf dem weichen Pfühle,
Schlafe! was willst du mehr?

38.

AUS PANDORA.

EPIMETHEUS.

(In offner Halle schlafend.)

ELPORE.

(Den Morgenstern auf dem Haupte, in luftigen Gewand steigt hinter dem Hügel herauf.)

Epimetheus (träumend).

Ich seh' Gestirne kommen dicht gedrängt!
Ein Stern für viele, herrlich glänzet er!
Was steiget hinter ihm so hold empor?
Welch liebes Haupt bekrönt, beleuchtet er?
Nicht unbekannt bewegt sie sich herauf
Die schlanke, holde, niedliche Gestalt.
Bist du's, Elpore?

[blocks in formation]

ΤΟ

[blocks in formation]

Ja du bist's, geliebtes Mädchen!

Das deine Mutter scheidend mir entriss.

Wo bliebst du? Komm zu deinem alten Vater.

Elpore (herzutretend).

Ich komme, Vater; doch es fruchtet nicht.

Epimetheus.

Welch lieblich Kind besucht mich in der Nähe?

Elpore.

Die du verkennst und kennst, die Tochter ist's.

[blocks in formation]

ΤΟ

[blocks in formation]

'Neben denen dereinst zu ruhen die man liebt, ist die angenehmste Vorstellung welche der Mensch haben kann, wenn er einmal über das Leben hinausdenkt. Zu den Seinigen versammelt werden, ist ein so herzlicher Ausdruck.'

'Das Jahr klingt ab. Der Wind geht über die Stoppeln und findet nichts mehr zu bewegen; nur die rothen Beeren jener schlanken Bäume scheinen uns noch an etwas Munteres erinnern

« PreviousContinue »