einer gedankenlosen Anbetung Deiner Person und Deines Kreuzes den Völkern mitgetheilt hat. Dein heller Geist sah diess selbst voraus; und es wäre Entweihung Deines Namens, wenn man ihn bei jedem trüben Abfluss Deiner reinen Quelle zu nennen wagte. Wir wollen ihn, so weit es seyn kann, nicht nennen; vor der ganzen Geschichte, die von Dir abstammt, stehe Deine stille Gestalt allein. 5. DER GERETTETE JÜNGLING. (Legende.) Eine schöne Menschenseele finden, Sankt Johannes, aus dem öden Pathmos Diesen Jüngling, sprach er zu dem Bischof, Und der Bischof nahm den Jüngling zu sich, Liess er nach von seiner strengen Aufsicht. Und die Freiheit war ein Netz des Jünglings; Dann den Reiz des fröhlichen Betruges, Dann der Herrschaft Reiz; er sammlet um sich 10 20 30 Seine Spielgesellen, und mit ihnen Zog er in den Wald, ein Haupt der Räuber. Kam; die erste Frag' an ihren Bischof War: 'wo ist mein Sohn?'-'Er ist gestorben!' Ich muss ihn sehen!' 10 Meinem Herrn und muss für dich antworten. 20 Kann ich nicht! Ich habe dir vertrauet, Weinend schlang der Jüngling seine Arme Stumm und starr; dann stürzte statt der Antwort Auf die Kniee sank Johannes nieder, Sagt, was war es, was das Herz des Jünglings 30 Also tief erkannt' und innig festhielt? 6. DER CID. (Nach spanischen Romanzen besungen.) Denn der Athem des Entehrten, Glaubt' er, schände seinen Freund. Endlich schüttelt er die Bürde Los des grausam - stummen Grames, Lässet kommen seine Söhne, Bindet ihrer aller Hände Ernst und vest mit starken Banden; Alle, Thränen in den Augen, Fast schon ist er ohne Hoff nung, Als der jüngste seiner Söhne, Don Rodrigo, seinem Muthe Freud' und Hoffnung wiedergab. Mit entflammten Tigeraugen Tritt er von dem Vater rückwärts; 'Vater, spricht er, Ihr vergesset, Wer Ihr seyd und wer ich bin. 'Hätt' ich nicht aus Euren Händen ΤΟ Meine Waffenwehr empfangen, 20 Ahndet' ich mit einem Dolche Meine Schmerzen heilt Dein Unmuth! Gegen mich nicht, Deinen Vater, Gegen unsres Hauses Feind 'Hebe sich dein Arm !' 'Wo ist er? Rief Rodrigo, wer entehret Unser Haus?' Er liess dem Vater Kaum es zu erzählen Zeit. Lang' ansieht den guten Vater, Mitleid tief im Herzen fühlend, Bis er zutritt, ihm die Rechte Schüttelnd: 'Iss, O guter Greis!' Spricht er, weisend auf die Reicher flossen nun Diego 'Ja, mein Vater! Und erhe bet Euer edles, werthes Antlitz.' 'Ist gerettet unsre Ehre?' 'Edler Vater, er ist todt.' 10 'Setze Dich, mein Sohn Ro- 20 Gerne will ich mit Dir speisen. Weinend knieete Rodrigo, Und das Volk, den Zug er sehend, Und der Hof, als an sie kamen, Alle riefen: 'Schaut den Knaben, Der den tapfern Gormaz Rings umher sah Don Ro- Ernst und vest: 'Ist Euer Einer, 'Seys zu Fusse, seys zu Stell' er sich.' Sie riefen alle: 10 Ab von ihren Mäulern stiegen Die dreihundert edle Knappen, Ihres Königs Hand zu küssen ; Sitzen blieb auf seinem Ross Don Rodrigo. 'Steige nieder, Sohn Rodrigo, sprach der Vater, Deines Königs Hand zu küs sen.' 'Wenn Ihr es befehlt, o Vater, 20 Eurethalben thu' ichs gern.' Fer Da lustwandelte der König Von Castiljen, Don nando, Er mit seinem ganzen Hofe Vor Burgos im schönen Thal. Und von seinem ganzen Hofe |