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Geschichtliche

Bilder und Skizzen.

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Vorwort.

Gelegentlich der dritten Vereinigung deutscher Historiker zu Ostern 1895 in Frankfurt - brachte eine vielgelesene Zeitung eine kurze Charakteristik der älteren Festgäste. Ihrem Verfasser lag mehr daran, für wigig als für wohlwollend zu gelten; er teilte nach links und rechts ich will nicht sagen Geißelhiebe, aber Nadelstiche aus. Indem ich von ihm als „der bekannte Essayist" vorgestellt wurde, geschah es schwerlich in freundlicher Absicht. Doch ich selbst bewerte den „Essayisten" anders, als jener Spötter, und würde mich glücklich schäßen, wenn ich den Namen eines echten und rechten Essayisten verdiente. Als Essays bezeichnen wir fürzere Abhandlungen wissenschaftlichen Inhalts in gemeinverständlicher Darstellung. Zweck aller wissenschaftlichen Arbeit ist es, Licht in das Dunkel zu bringen, Erkenntnis zu verbreiten. Man kann aber dieser Aufgabe ebensowohl durch kurze Abhandlungen, wie durch dicke Bände gerecht werden. Auch Menschen mit engen Schicksalen, Ereignisse ohne die Tragweite eines Völkerkrieges können für den Historiker ebenso würdige, wie schwierige Vorwürfe sein. Wenn er nur nicht den Unterschied zwischen Anekdote und Geschichte vergißt! Der Maler, der einen Tannenzweig malt, muß eine richtige Vorstellung von der Tanne haben.

Doch Essays werden in „gemeinverständlicher“ Sprache ge= schrieben. Ist vielleicht das der Grund, aus dem man auf den

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