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erlittenen Mißhandlungen beklagen. “Unruhige Sigung der Nationalversammlung. Anstalten zur Vertheidigung, wels che im Schlosse gemacht wurden. Anstalten der Jakobiner zum Aufruhr. Beschreibung der Gegend um das Schloß der Thuillerien. Neuer Jakobinischer Bürgerrath, welcher den rechtmäßigen Bürgerrath abseßt. Marsch der Aufrührer nach den Thuillerien. Ermordung des Kommendanten Mans dat auf Befehl des neuen Bürgerrathes. Die Nationalvers fammlung läßt Pethion aus dem Schlosse holen. Sug des Pöbels nach dem Schlossfe. Anekdote, den Dauphin betref fend. Musterung der Truppen durch den König. Betragen der Nationalversammlung. Anekdoten, die Königinn Hotrefs fend. Die königliche. Familie verläßt das Schloß, und bes gibt sich nach dem Versammlungsfaale der Nationalversamm lung. Die Versammlung mishandelt den König. Folgen, welche die Entfernung des Königs auf die im Schloffe bes findlichen Truppen hatte. Mademoiselle Theroigne de Mes ricourt. Anfang des Gefechtes. Der General Westermann. Anführer der Rebellen. Traurige Lage der Schweizer. Ges fecht der Schweizer mit dem Pariser Pöbel. Botschaft des Königs an die Schweizer. Ein Theil der Schweizer begibt fich zum Könige, und wird entwaffnet. Fortsetzung des Ges fechtes. Schweizerischer Heldenmuth. Grausamkeit des sies genden Pöbels. Anekdoten, die Schweizer betreffend. Vers heerung des Schlosses. Verhandlungen der Natio falvers sammlung. Betragen des Königs während des Gefechts. Unruhe der Königinn. Fernere Verhandlungen der Natio nalversammlung. Vierfacher Eid aller Mitglieder. Umwer fung der Konftitution. Suspension des Königs. Großmuth eines Parisers. Neugewählte Minister. Traurige Lage der königlichen Familie. Genauere Schilderung dieser Lage. Ermordung des Obriften Carl. Anekdoten, die königliche Familie betreffend. Schilderung des Zustandes der Thuille rien am eilften August von einem Augenzeugen. Schrecklis che Lage einiger Schweizer, welche ihr Leben noch gerettet hatten. Blutgierigkeit des Pariser Pöbels. Proklamation der Sektion von Marseille. Bilderßtürmerei. Die königliche Familie wird von ihren legten Freunden getrennt. Kummer, welchen diesen Trennung verursachte. Anacharsis Cloots. Die Versammlung beschließt, daß der König in das Haus des Justizministers gebracht werden folle. Mer

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thion und Manuel widersehen sich. Die Unverschämtheit des Kapuziners Chabot, Die königliche Familie wird nach dem Gefängnisse des Tempels gebracht. Erhabenes Betra gen der Königinn. Pethions Unverschämtheit. Mittel, des ren sich die Jakobiner bedienten, um das Volk gegen den König aufzubringen. Der neue Pariser Bürgerrath. Uns menschlichkeit des Pariser Pöbels. Einige Züge, welche Bes. weise derselben sind. Grausamkeit der Weiber. Unterdrück te Preßfreiheit. Leichtfiun der Pariser.

Et ce n'étoit partout qu'un horrible mélange.
D'os et de chairs meurtris et trainés dans la fange,
De lambeaux teints de sang, et de membres affreux
Que des chiens dévorants se disputaient entr'eux.
VOLTAIRE.

Während die vereinigten Armeen in Frankreich eins rückten, machten die Häupter der Jakobiner den schrecklichen Plan, die Konstitution umzuwerfen, die königliche Familie zu ermorden, und sich der Regie rung zu bemächtigen. Dieser Plan gelang ihnen, wie die Folge dieser Geschichte lehren wird, nur zu gut, und es wurde derfelbe beinahe in seinem ganzen Umfange ausgeführt. Da aber die Jakobiner, wie sie seit dem Anfange der Revolution gethan haben, die Verschwörung Denjenigen schuld gaben, welche ein Opfer derfelben geworden waren; da sie behauptet has ben, der Hof selbst hätte eine Verschwörung gegen die Frankreicher gemacht, und die Entthronung sowohl, als die Einkerkerung des Monarchen, sei weiter nichts gewesen, als eine Maasregel der Vertheidigung: fo wird es nöthig seyn, ehe die gråßliche Geschichte jener blutigen Tage selbst erzählt wird, vorher unpartheiisch zu untersuchen, in wie fern das Vorgeben der Jako

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Die eigenen Schriften

biner gegründet seyn möchte. der Jakobiner und die Geständnisse ihrer Häupter find die Quellen, welche uns bei dieser Untersuchung leiten können, und aus welchen erhellt, daß der Hof, weit entfernt gegen die Konstitution und die Freiheit des Frankreichischen Volkes etwas unternehmen zu wollen, vielmehr, mit einer Unthätigkeit die man unmöglich anders rennen kann als Schwäche, nicht den geringsten Versuch machte, die Plane seiner Feindë, die ihm bekannt waren, zu zerstören, "oder sich dem Ausbruche einer Verschwörung zu widersehen, von deren kleinsten Umständen er schon im Voraus Nachricht erhalten hatte. Nur einige Kraft, einige Thätigkeit, einige Energie von Seiten Ludwigs, hätz te Frankreich vom Untergange gerettet, und der ganzen Lage der Dinge eine andere Wendung gegeben. So sehr hängt in einer Monarchie das Wohl des Staates von dem persönlichen Karakter des Monar chen ab!

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Daß eine Verschwörung gemacht wurde, um den König vom Throne zu stoßen; daß die Häupter der Jakobiner die Triebfedern dieser Verschwörung waren; und daß der zehntë August 1792 der bestimmte Tag war, an welchem diese Verschwörung ausbrechen follte: dieß erhellt aus den folgenden Umständen und Zengnissen der Mitverschwornen. Pethion fagt? »Ich sah die Nothwendigkeit eines Aufstandes ein; »nur das machte mir Schwierigkeit, den Zeitpunkt #derselben zu bestimmen: denn dieser Zeitpunkt war entscheidend, und erforderte daher die ernsthaftestë » und anhaltendste Ueberlegung. Man mußte Fluge » Maasregeln ́ ́ergreifen; Maasregeln welche, so jit

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» fagen, unfehlbar wären; vorzüglich mußte man sich einander recht verstehen, um nicht im Kampfe unter»zuliegen, um nicht die Freiheit und das Schicksal » der ganzen Nation auf eine unvorsichtige Weise in Gefahr zu sehen. Alle diese Umstände vereinigten » sich, den zehnten August zu dem großen Tage zu bes »stimmen. Die Mitglieder des Bürgerrathes, welche » ich ersucht hatte sich nach den Sektionen zu begeben, » meldeten mir; daß die Ungeduld des Volkes auf den höchsten Grad gestiegen sei, und daß dasselbe nicht » långer warten wolle.... Ich erhielt außerdem kosts »bare Nachrichten von Vaugeois, meinem Freunde, welcher President des Ausschusses der Föderir

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» ten war.

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Auch Carra gab mir Nachrichten. Er »seßte hinzu; »wir wollen es schon so einrichs »ten, daß man Ihnen keinen Vorwurf mas »chen kann; wir wollen Sie verhindern »Ihr Haus zu verlassen. Wer war es, der zu verschiedenen malen die Ausführung dieser Maasres »gel zu beschleunigen suchte? → Ich war es, ja ich; »denn sobald ich erfuhr, daß der Aufruhr allgemein »sei, war ich entschlossen denselben zu” begünstigen, »weit entfernt ihm Einhalt zu thun.« a) An einem andern Orte sagt Pethion: »Denjenigen Männern, »welche sich den Ruhm dieses Tages (des zehenten » Augusts) zugeeignet haben, gehört derselbe am weź »nigsten. Er gehört denen, die diesen Tag vorberei

teten; er gehört der unbezwinglichen Natur der Din »ge; er gehört den tapfern Föderirten und ihrem ge

●). Observations, de Jérôme Péthion sur la lettre de Maxis milien Robespierre. S. 10, 12.

» heimen Direktorium, welches den Plan zum Aufruhre schon vorlängst gemacht hatte.« a) Pethion »gesteht auch, daß er über die Ausführung der Vers schwörung, und über die in dieser Rücksicht zu neh » menden Maasregeln, eine Unterredung mit Robes» pierre gehabt habe. «< b)

Der Jakobiner Louvet fagt: »Wir verlangten den Krieg, wir reine Jakobiner, weil im Frieden die Republik ganz gewiß nicht aufkommen konnte; » denn selbst unter den günstigsten Umständen durften wir höchstens erwarten, einen Tyrannen gegen einen » andern zu vertauschen....... Die Republikaner,

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» die würdigen Republikaner, verlangten den Krieg. Sie wagten es, nach dem wahren Ruhme, nach der unsterblichen Ehre zu streben, das Königthum selbst zu vernichten, dasselbe auf immer zu vernichten; zuerst in Frankreich, und nachher in der ganzen » Welt. « c)

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Barbaroux nennt fogar den Ort, wo die Verschwornen sich versammelten. » Zu Charenton,« sagt er, »wurde die Verschwörung verabredet, welche

a) Discours de Jérôme Pétḥion sur l'accusation intentée contre Maximilien Robespierre. S. 5. Piéces intéressantes servant à constater les principaux évenements, qui se sont passés sous la mairie de J. Pėthion. S, 327. b) Lettres de Maximilien Robespierre à ses commettans. No. X. S. 436. Observations de Jérôme Péthion sur la lettre de Maximilien Robespierre. S. II, Pièces intéressantes, servant à constater etć, S. 373.

e) A Maximilien Robespierre et à ses Royalistes par J. B. Louvel. S. 18.

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