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was ja immer das mindestens Gleichwichtige ist instuctive und leitende Ansicht daraus zu entwickeln.

So entstand Stoff für mehrere Bände.

die für die Gegenwart

Der jetzt vorliegende 1. bespricht zunächst die Briefe, wobei der Verfasser die meiste Gelegenheit hat, das Zerstreute zusammenzuschauen, kritisch zu bessern und zu ergänzen, wie auf Zustände und Richtungen der Gegenwart Bezug zu nehmen, über die von den Schillerschen Ansichten aus Aufklärung gegeben werden kann. Zugleich ist diese Schrift für die Verwirklichung humaner Cultur, an der der Verfasser, wie er es von der ganzen Literatur will, durchaus arbeitet, so wichtig und doch zugleich so wenig gewürdigt, ihre Gedanken so wenig in die Praxis der Kunst und Pädagogik eingetreten, dass sie endlich einmal recht deutlich auf sichtbare Höhe gestellt werden musste, um das Erziehungsideal, das sie bietet, dem industriellen Schwindelgeist der Zeit entgegenzuhalten.

Aus dem Gesagten erhellt hinlänglich der Zweck des Verfassers, auch auf welchem Wege er etwa denselben zu erreichen vorhat. Machen wir jedoch zur Empfehlung des tiefgedachten Buches die Art des Verfassers an einem Beispiele noch anschaulicher !

Von §. 12 an wird der Inhalt des 6. Briefs durchgesprochen, der die Nachtheile der modernen Civilisation der griechischen Vollkommenheit gegenüber schildert. Es wird zunächst der Schillersche Gedanke vorgetragen, dass der Moderne nur ein Fragment der Menschheit darstelle, weil er seine Kräfte einseitig für einen bestimmten Beruf entwickele. Die Gesammtleistung der Gattung werde freilich durch die Beschränkung der Individuen auf einen Arbeitszweig erhöht: aber die Menschheit selbst im Einzelnen leide

Schaden.

Zunächst macht nun der Verfasser, um den Schillerschen Gedanken zu vervollständigen, darauf aufmerksam, wie Schiller vorzugsweis nur die Arbeitstheilung auf geistigem Gebiet berücksichtige, wie aber gerade der Gegensatz zwischen moderner und griechischer Bildung, auf den er so grosses Gewicht legt, doch auch von der innern Gestaltung der materiellen Production, der ökonomischen Verhältnisse abhänge.

Denn ohne die Sclaverei, wenn nicht der athenische Bürger durch dieselbe von aller Bedürfnissarbeit frei gewesen wäre, hätte es nicht dazu kommen können, dass in Attika der Einzelne seine Menschennatur voller und vollkommener ausbildete, als es heut möglich ist.

Jedoch auch Anderes muste berücksichtigt werden. Jene griechische Harmonie der menschlichen Kräfte war das Resultat einer, vorzüglich die Gymnastik nicht vernachlässigenden Erziehung, die vom Staate ausging und organisirt ward. Hiernach kann daher nicht mit Schiller die athenische Freiheit und Cultur als das glückliche Product der griechischen Natur angesehen werden, sondern hängt gar sehr von bestimmten zeitlichen und nationalen, politschen und socialen Voraussetzungen ab.

Und das Verhältniss zwischen Alten und Neuen, wie Schiller es auffasst, ist auch aus andern Gründen nicht ganz zutreffend. Wenn er der neuern Zeit allein die Arbeitstheilung vindicirt, so muss das in Beziehung auf die Bedürfnissarbeit geleugnet werden. Zwar war diese ganz in die Sphäre der bürgerlichen Rechtlosigkeit gewiesen, wie bemerkt wurde, so dass innerhalb des Kreises der Staatsangehörigen die Theilung zwischen körperlicher und geistiger Arbeit wegen des Nichtvorhandenseins der einen Seite gar nicht Statt hatte: wo aber in dem sinnlich Materiellen gearbeitet wurde, war das Prinzip der Arbeitstheilung so gut wie heut in Anwendung. Hieraus ergeben sich, der Verfasser geht ernstlicher als Schiller auf das praktisch Mögliche und Nothwendige ein Consequenzen belehrender Art. Hat der moderne Staat die Voraussetzung der Sclaverei, die im Alterthum jene gepriesene Bildung ermöglichte, einmal im Prinzip beseitigt, so hat er die schwierigere sociale und pädagogische Aufgabe, die freie und humane

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Entwicklung der Individuen mit der Bedürfnissarbeit und der durch das wachsende Bedürfniss bedingten materiellen Arbeitstheilung zu vereinigen, ohne je die prinzipiell anerkannte Rechtsgleichheit durch erneute Sclaverei aufzuheben.

Andere historisch-praktische Folgerungen lässt der Verfasser zunächst bei Seite, um sogleich der Bemerkung Schillers entgegenzutreten, dass bei den Griechen die einzelnen Erzeugnissarten auf geistigem Gebiete, z. B. Poesie und Speculation noch nicht von einander geschieden gewesen wären, dass hier keine Arbeitstheilung" stattgefunden habe. Freilich waren alle geistigen Thätigkeiten zuletzt durch das allgemeine Staatsinteresse in gewisser Weise concentrirt, aber wenn auch die geistigen Arbeiten wie Radien von einem Mittelpunkt ausgingen, so waren sie doch eben auch von einander geschieden.

Wenn Schiller den Zerfall der griechischen Cultur dadurch zu erklären glaubt, dass die weitere Entwicklung des mit dem Verstand gefundenen von selbst eine immer grössere Entfernung von Empfindung und Anschauung, eine im Einzelnen immer verzweigterere Gesammtthätigkeit in Anspruch nahm, bei der Jeder, um die Gründlichkeit und Tiefe des ganzen wissenschaftlichen Systems zu fördern, auf die Durcharbeitung immer kleinerer Theile gewiesen wurde so sucht auch hier der Verfasser die Lösung der Frage tiefer. Der gewöhnliche Hinweis auf das historische Gesetz von Entwicklung, Blüthe, Verfall kann ihm freilich ebenso wenig, als die Schillersche Auskunft genügen. Einen triftigeren Grund der Zersetzung findet er schon in dem culturhistorischen Process, welcher vor sich geht, wenn ein abgeschlossener Culturstaat seine roheren Umgebungen mit seinen Bildungselementen zu durchsäuern sucht. Dabei kommt gewöhnlich eine gegenseitige Assimilation im wörtlichsten Sinne zu Stande, so dass jener von der Barbarei dieser desorganisirt, diese durch die Bildung jenes zu einer höheren Stufe geführt werden. Jedoch auch hiemit ist noch nicht Alles gesagt. Griechen. land ging nicht blos unter, weil es und seit es den Orient zu gräcisiren suchte, sondern in sich selbst erwies sich seine Freiheit als unhaltbar. Schon vorher zeigten sich jene Hegemoniegelüste, jene Attentate auf die Freiheit der einzelnen Staaten, ohne die die singuläre griechische Cultur undenkbar ist.

Der Hauptgrund des Verfalls liegt in der Sclaverei, in dem Verhältniss des Staats zu der politisch indifferenten und social doch so unentbehrlichen Masse, welche die materielle Arbeitstheilung und die concentrirte Production vertrat. Die Voraussetzungen, auf denen die Freiheit erwuchs, bedingten zugleich den Mangel ihrer nachhaltigen Dauer. Freilich sind die Bedürfnissarbeiten ein Hemmniss allseitiger Bildung und geistiger Freiheit; aber das Hemmniss darf nicht umgangen, sondern muss überwunden werden, wenn man gesunde und dauerhafte sociale Verhältnisse gestalten will. Die Bedürfnissarbeit muss immer so disponirt werden, dass dabei für die grösstmögliche Cultur Aller Raum geschafft wird.

Weil man

Also der freie, unbeschränkte, harmonisch schön gebildete Geist des griechischen Volks ruhte auf der Ursache seiner Vernichtung. unterliess, die Arbeitstheilung in die Aufgabe der Staatsformation, die Bildung zur praktischen Arbeit in die Aufgabe der öffentlichen Erziehung aufzunehmen: darum fehlte es dem griechischen Wesen an Bestand und reicherer Entwicklung.

Auf solche Weise geht der Verfasser von den geistreich hingeworfenen Sätzen Schillers aus, und sucht das darin liegende Wahre tiefer zu begründen, das Uebertriebene zu entfernen, die praktischen Consequenzen politischer, socialer, pädagogischer Art überall an der Hand des Schillerschen Gedanken auf das Gründlichste zu entwickeln.

Wenn es erlaubt ist, dabei der gediegenen Arbeit einige Bedenken gegenüberzustellen, so möchte sich fragen, ob es nicht vielleicht noch gerathener war, die reiche Fülle selbständiger culturhistorischer Gedanken für

sich, ohne die Schillersche Unterlage, systematisch zu entwickeln. Jetzt verliert man einestheils den Schillerschen Gedanken zu sehr aus den Augen, zweitens wird der Leser, da die meist selbständigen Reflexionen zu wenig durch den Ideengang der ästhetischen Erziehung, an den sie äusserlich anknüpfen, innerlich verbunden sind, peinlich hin und her gezogen, weil er nicht schrittweis einem Endresultate zugeführt wird.

Zugleich würde durch die Ablösung des prävalirenden Eignen von dem manchmal davon so verschiedenen Grundgedanken Schillers das Ganze an innerer Klarheit gewonnen haben, indem der systematische Gang grössere Explication der jetzt durch zusammengedrängte Gedankenfülle zu überladenen und dunkel gemachten Sätze mit sich geführt hätte. Bei fortschreitender Entwicklung würde der Leser in den Ideen heimischer werden. Auch der praktische Zweck, die Zeit für echt humane Cultur zu interessiren, würde vielleicht auf diese Weise nichts verloren haben. Die Darlegung der unverfälschten Schillerschen Gedanken ohne die dieselben vertiefenden und erweiternden „Randglossen" hätte dann freilich, da der Verfasser für die biographisch-psychologisirende Erklärungsmethode" keine brennende Neigung hat, Andern überlassen werden müssen. Kurz, wie einerseits die Arbeit reich, überreich ist an den anregendsten, tiefsten und gesundesten Ansichten auf dem oben hinlänglich bezeichneten Gebiet: so hat durch das Zusammenschmelzen der Weiterbildung und Erklärung des Schillerschen sowohl Schiller wie der Verfasser Etwas gelitten; Schiller, insofern er überwuchert wird durch Gedanken, die auf gründlicherer Speculation ruhen, der Verfasser, insofern seine Ideen, für sich gegliedert und systematisch disponirt, klarer und durchsichtiger geworden waren und so nachhaltigere Wirkung versprächen.

Sollte der Verfasser nicht daher lieber den einen Theil seiner theilweis noch beabsichtigten Arbeit vorzugsweis unter dem jetzigen Titel erscheinen lassen, vorzugsweis den objectiven Zusammenhang, in welchem die Schillerschen Werke unter sich stehen, berücksichtigen, und die Bedeutung desselben für die Gegenwart in den Hintergrund treten lassen, da dabei zu grosse Gefahr ist, dass weder der Vergangenheit noch der Gegenwart, weder Schiller noch Deinhardt das volle Recht wird.

Der erste Band enthält noch eine, nach Art einer Vorlesung angelegte leichter geschriebene Abhandlung über den Spaziergang und ,,Randglossen“ zur Glocke, die schon im Titel das Bedenken, das oben ausgesprochen wurde, erregen. Die beiden Dichtungen folgen, weil in ihnen die geschichtsphilosophische Ansicht der Briefe poetisch erweitert und zusammengefasst ist; insofern ergänzen sich die 3 Werke.

Vorläufig sollte auch die dramatische Production Schillers schon im ersten Band berücksichtigt werden, eine erschöpfende Betrachtung über diesen Punkt hat der Verfasser vor, durch eine Abhandlung über die Braut von Messina im 2. Bande zu liefern. Die vorläufige Erörterung des ersten Bandes schliesst sich an den Demetriusplan und die frühern unvollendeten Pläne, um die Tendenz, welche sich in diesen fortschreitend befriedigt, als eine ansatzweise hervortretende, zurückgehaltene und vermittelte zu erkennen.

Mit der Abhandlung über den Spaziergang und den Demetriusplan ist das Publicum schon bekannt, da beide im Morgenblatt bereits veröffentlicht, die gerechteste und günstigste Erwähnung gefunden haben. Für das Ganze ist bei der gebildeten Welt, bei allen denen, welchen an der möglichst vollständigen Einführung der Schillerschen Ideen in's Leben Etwas gelegen ist, Gunst und Wohlwollen im vollsten Maasse zu wünschen: und kann mit Fug erwartet werden.

L.

J. Hopf und K. Paulsieck, deutsches Lesebuch für Gymnasien, Real- und höhere Bürgerschulen. 2. Theil, 1. Abtheilung. (Für Tertia). Berlin 1859 (E. S. Mittler und Sohn).

Dieser zweite Theil des deutschen Lesebuchs schliesst sich würdig an den viel gebrauchten und vielfach anerkannten ersten Theil an. Vor andern ähnlichen Büchern zeichnet er sich am meisten aus durch Aufnahme von Bruchstücken epischer Gedichte und Sagenkreise des Mittelalters in neuhochdeutschem Gewande. Die Anordnung der Lesestücke nach Gattungen der Poësie und Prosa ist jedenfalls zweckmässig und führt den Schüler leicht in die Grundlagen der Poetik und Styllehre hinein. Die Auswahl ist meist zu billigen. Seltsam erscheint, dass für die Fabel fast nur Fröhlich eintritt. Die Fabel sollte überhaupt in unsern Schulbüchern mehr cultivirt werden. Ist sie gleich keine ganz ebenbürtige Dichtungsart, so ist sie jedenfalls eine höchst zweckmässige Nahrung für jugendliche Gemüther auch noch in der Tertia, und unsre Literatur aus dem vorigen Jahrhundert ist reich an Musterstücken dieser Gattung, denen man eine Art von Classicität nicht absprechen kann. Für die dramatische Gattung scheinen uns die gewählten Musterstücke aus Uhland's Herzog Ernst und Oehlenschläger's Correggio nicht ganz zweckmässig, schon deshalb, weil das specifisch Dramatische in ihnen wenig deutlich hervortritt. Durchgängig ist auf den Gesichtskreis der Schüler in der Tertia eine verständige Rücksicht genommen, und mit Vorliebe sind Gegenstände gewählt, an denen ein patriotischer Sinn sich entzünden oder befestigen mag. Wir dürfen das auch im Aeussern gut ausgestattete Buch als ein sehr zweckmässiges empfehlen.

Rhetorik für Gymnasien. Von Karl August Julius Hoffmann. 1. Abtheilung. Die Lehre vom Styl. Clausthal, Gropesche Buchhandlung. 1860.

An desselben Verfassers Abriss der Logik schliesst sich dieses Büchlein von 44 Seiten würdig und in gleicher Brauchbarkeit an. Es ist uns nicht zweifelhaft, dass das Bewustssein über die Erfordernisse des guten Styls, das Verständniss stylvoller Schriftwerke durch eine innerhalb der rechten Grenzen gehaltene theoretische Belehrung sehr gefördert werden kann. Darum wünschen wir dieses Büchlein, das in höchst knapper, aber durchaus klarer Form das Wichtigste aus der Lehre vom sprachlichen Ausdruck des Gedankens mit zum Theil neuer und geschickter Anordnung darbietet, in den Händen der Schüler der beiden obersten Klassen nicht bloss der Gymnasien, sondern auch der Realschulen zu sehen. Grade bei diesen letzteren Anstalten, wo die strenge Zucht der lateinischen Stylistik wegfällt, ist ein näheres Eingehen in die Grundsätze des edlen Styls von besonderer Wichtigkeit, ein fast nothwendig gefordertes Bedürfniss. Für Lehren, wie diese, die dem Schüler weniger einen Stoff für das Gedächtniss, als eine Anregung geben sollen, ist die hier gewählte Form des knappen Auszugs, den der Lehrer gelegentlich erweitern und beleben mag, bei weitem die passendste. Ein versprochener zweiter Theil der Rhetorik soll die Lehre von der Erfindung und Anordnung in gleicher Form behandeln. Wir wünschen, dass die hannöverische Orthographie der Verbreitung des Büchleins keinen Eintrag thue.

Rhetorik für Gymnasien von Karl August Julius Hoffmann. 2. Abtheilung. Die Lehre von der Erfindung, von der Anordnung, von den wichtigsten Kunstformen der prosaischen Darlegung. Clausthal 1860.

So liegt denn das Buch vollständig dem Publikum vor. Seine Haupttendenz ist, ein helfender Begleiter für den deutschen Unterricht von Tertia bis Prima zu sein. Nach Richterschen Prinzipien gearbeitet, will es doch weniger mit wissenschaftlichem Maass als an dem Grade seiner praktischen Nutzbarkeit gemessen werden. Auf den verschiedenen Stufen sucht es vorzüglich zweierlei zu bewirken, 1) den Schüler geschickt zu machen, dass er auf leichte Weise die in ihm schlummernden, für ein gegebenes Thema heranzuziehenden Gedanken wecke und 2) dass er lerne, das Gesammelte logisch und natürlich zu ordnen. Die Abschnitte über die Invention und Disposition sind daher des Verfassers Hauptaugenmerk. Ueberall wird der Schüler unterwiesen, wie er zu dem nöthigen Material gelange, es werden ihm Handhaben und Winke der mannigfaltigsten Art gegeben, an Schematen wird ihm gezeigt, was zu einer vollständig gegliederten Disposition gehört, auf mustergültige Beispiele zum Nachlesen hingewiesen.

Den vorzüglichsten Nutzen kann das Buch erst in der Prima haben. Denn selbst in Secunda kann dem Schüler das Buch noch nicht in die Hand gegeben werden, da auch in dem für diese Classe berechneten Abchnitt Vieles nicht das gehörige Interesse finden und zu dem gewünschten Verständniss kommen würde. Mag's der Lehrer auch hier benutzen und das, was er glaubt, seinen Schülern zumuthen zu können, herausnehmen: - in Prima müsste es aber in die Hände der Schüler selbst kommen. Hier würde ich mir grossen Gewinn davon versprechen, vorzüglich auch deshalb weil überall auf die logischen Gesetze Rücksicht genommen ist. Das ist gerade bei unsern preussischen Gymnasien von grossem Werth. Denn, da es nun einmal so ist, dass die methodische Darstellung der Logik aus der Schule verbannt ist und doch der Anschluss der Hauptlehren derselben an einen Unterrichtsgegenstand gewünscht wird, wofür könnte wohl diese Behandlung erspriesslicher sein, als wenn sie benutzt und gegeben würde für die verständige Composition eines deutschen Aufsatzes. Wenn daher ein Lehrbuch, das, wie das vorliegende, für die Abfassung deutscher Arbeiten systematische Anleitung geben will, zugleich, so oft es geht, die logischen Termini und Gesetze heranzieht, so würde durch dasselbe am Besten der an die preussischen Schulen wegen der Logik gerichteten Erwartung entsprochen. Wenn ein geschickter Lehrer die für die aufgegebenen Themata in dem Buch passenden Stellen lebendig erklärte, so würde er zugleich Gelegenheit finden, bei Besprechung des aus der Logik Vorausgesetzten das Wichtigste dieser Wissenschaft seinen Schülern mitzutheilen. Es würde dann eins dem Andern in die Hände arbeiten, die logischen Gesetze würden sofort durch praktische Beispiele anschaulich und der Gedankenfortschritt würde mit Hilfe der logischen Regeln ein folgerichtiger.

Ich kann daher nur wiederholen, dass ich in dieser Beziehung die Einführung des fleissig und gründlich gearbeiteten Buches in alle Primen unserer preussischen Gymnasien wünschte: die Benutzung auch in tieferen Classen kann ich nicht für gerathen erachten.

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