Hegel: der unwiderlegte Weltphilosoph: eine Jubelschrift

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Duncker & Humblot, 1870 - 113 pages

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Page 102 - Was also nichts Anderes heisst, als: zum Princip der praktischen Philosophie den nach Seneca's Auslegung klar und rein ausgesprochenen Epicuräismus zu setzen. Während das widervernünftige Wollen Schuld am „Dass" der Welt sei, müsse die Vernunft, als das „Was und Wie" der Welt bestimmend, wieder gut machen, was der unvernünftige Wille schlecht gemacht habe. Die schliessliche Erlösung vom Elend des Wollens und Daseins zur Schmerzlosigkeit des Nichtwollens und Nichtseins habe Schopenhauer...
Page 11 - Freundlos war der große Weltenmeister, fühlte Mangel, darum schuf er Geister, selge Spiegel seiner Seligkeit. Fand das höchste Wesen schon kein Gleiches, aus dem Kelch des ganzen Wesenreiches schäumt ihm die Unendlichkeit.
Page 47 - Vorstellung zu geben: ,In dem Volke, in welchem echter Gemeingeist herrsche, würde jedem Geschäft der öffentlichen Angelegenheiten das Leben von unten, aus dem Volke kommen, würden jedem einzelnen Werke der Volksbildung und des Volkstümlichen Dienstes, sich lebendige Gesellschaften weihen, durch die heilige Kette der Freundschaft unverbrüchlich vereinigt, und dergleichen.
Page 33 - Metamorphose beschränkt. Es ist eine ungeschickte Vorstellung älterer auch neuerer Naturphilosophie gewesen, die Fortbildung und den Uebergang einer Naturform und Sphäre in eine höhere für eine äusserlich- wirkliche Produktion anzusehen, die man jedoch, um sie deutlicher zu machen, in das Dunkel der Vergangenheit zurückgelegt hat.
Page 32 - Wenn also auch die Erde in einem Zustande war, wo sie kein Lebendiges hatte, nur den chemischen Proceß usw : so ist doch , sobald der Blitz des Lebendigen in die Materie einschlägt, sogleich ein bestimmtes, vollständiges Gebilde da, wie Minerva aus Iupiters Haupte bewaffnet springt.
Page 50 - Obskures gehalten wird und daß Kant mit seinem Versuche, die positive Form der Religion mit einer Bedeutung aus seiner Philosophie zu beleben, nicht deswegen kein Glück machte, Weil der eigentümliche Sinn jener Formen dadurch verändert würde, sondern weil dieselben auch dieser Ehre nicht mehr Wert schienen.
Page 74 - Merkmal) enthalten ist, mithin diese unter sich enthält; aber kein Begriff, als ein solcher, kann so gedacht werden, als ob er eine unendliche Menge von Vorstellungen in sich enthielte. Gleichwohl wird der Raum so gedacht (denn alle Theile des Raumes in's Unendliche sind zugleich). Also ist die ursprüngliche Vorstellung vom Raume Anschauung a priori, und nicht Begriff
Page 73 - In Kant habe ich dies Argument nicht gefunden, und ich vermisse das Citat; ich halte es auch darum nicht für kantisch, weil es den Fehler einer quaternio terminorum enthält. Der Schluss nackt ausgedrückt, lautet so: Alle Merkmale sind Theile, aber der Raum ist das Ganze (kein Theil), also ist der Raum kein Merkmal, und insofern kein Gattungs-Begriff.
Page 102 - Illusionen, hinter denen er sich verschanzt, einen nach dem andern durchbricht, und nicht eher seine letzte Consequenz gezogen haben wird, bis es ihn völlig vernichtet hat, indem nach Zerstörung jeder Illusion nur die Erkenntniss übrig bleibt, dass jedes Wollen zur Unseligkeit und nur die Entsagung zu dem besten erreichbaren Zustand, der Schmerzlosigkeit führt.
Page 76 - Ganzes ist: so ist sie entweder endlich, oder unendlich. Nun ist das erstere sowohl als das zweite falsch (laut der oben angeführten Beweise der Antithesis, einer-, und der Thesis andererseits). Also ist es auch falsch, daß die Welt (der Inbegriff aller Erscheinungen...

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