Glückseligkeit, Glück und Unglück. Was die Menschen Glück und Unglück nennen, ist nur der rohe Stoff dazu. Am Menschen liegt's wozu er ihn formt. Nicht der Himmel bringt das Glück, der Mensch bereitet sich sein Glück und spannt seinen Himmel selber in der eigenen Brust. Der Mensch soll nicht sorgen, daß er in den Himmel, sondern daß der Himmel in ihn komme. Wer ihn nicht in sich selber trägt, der sucht ihn vergebens im ganzen All. Laß dich vom Verstande leiten, aber verletze nicht die heilige Schranke des Gefühls. Kehre dich nicht tadelnd von der Welt, wie sie ist; suche ihr gerecht zu werden, dann wirst du dir gerecht. In diesem Sinne sei dein Wandel. Ludwig. Das ist kein Glück, was ich mit Herzblut muß erkaufen ; Glück ist, was zu mir kommt, und läßt nach sich nicht laufen. Rückert. Wer seinem Stand gemäß, in rechten Grenzen bleibet, Pope. Die Tugend übt sich schlecht im Glück; das Unglück, das ist der Boden, wo das Edle reift, das ist der Himmelsstrich für Menschengröße. Wohl ist sie schön, die Welt! in ihrer Weite Und unsre bange Sehnsucht durch das Leben Körner. Auch Schritt vor Schritt bis zu dem Grabe lockt! So selten ist es, daß die Menschen finden, Eifersüchtig sind des Schicksals Mächte, Goethe. Ob Glück, ob Unglück aufgeht, lehrt das Ende. Schiller. Ein Augenblick, wo das Herz genießt, wiegt Stunden auf, wo der Körper schwelgt. Kozebne. Das erste sichere Kennzeichen einer gesunden Seele ist die Ruhe des Herzens und ein inwendig gefühltes Vergnügen., Eine Freude unter allen Hab ich stets für wahr erkannt, Young. Unbefleckt von Groll und Neide; Selig der, dem sie genügt: Freude an der Andern Freude. Hell. Oft unter dem äußeren Scherze wuchert die stille Kraft des Herzens fort, und es füllt sich selber an; wie himmlisch alsdann, wenn endlich das lächelnde Gesicht einer Jungfrau zum erstenmale vor Liebe weint, und die übermächtige Thräne die ganze weiche Seele spiegelt! Jean Paul. Ohne Kampf und Entbehrung ist kein Menschenleben, auch das glücklichste nicht, denn gerade das wahre Glück bauet sich Jeder nur dadurch, daß er sich durch seine Gefühle unabhängig vom Schicksal macht. W. v. Humboldt. Wenn wir nicht glücklich sind, so ist es doch schön, wenn wir es zu sein verdienen. Wieland. Willst du dir ein hübsch Leben zimmern, Mußt du dich um's Vergang'ne nicht bekümmern, Goethe. Das eigensinn'ge Glück ertheilt von seinen Gütern Poppe. Alles was mit Milde in die Seele wirkt, ist Balsam für ein trauriges Herz. Weibliches Theilnehmen, weibliche Freundlichkeit, weibliche Güte, sind darum jedem Seelenkranken, und jedem Leidenden so willkommen. Zimmermann. Ein Weib kennt seine Pflicht, ihr lebt es ernst und still. Steigentesch. Das ist der Frauen schönste Himmelsgabe, daß sie das Gute fühlen, wie Gesundheit des Körpers, unbekümmert um den Grund. Wo hat die Menschheit einen schöneren Tempel, als im Herzen des Weibes? Kotzebue. Es giebt ein Glück im Unglück, es entsteht Und dennoch nennen wir dies Wohnhaus licht! Schefer. Unter allen Besitzungen auf Erden ist ein eigen Herz die kostbarste, und unter Tausenden haben sie kaum zwei. Goethe. Wie schön ist's, wandernd nach dem Ziele streben, Rückert. - Hoffe nichts und fürchte nichts auf Erden Mit Leidenschaft, und du wirst glücklich werden, So glücklich, als es Menschen sind; Denn Glück, unwandelbar und ungestöret, Das selbst der Neid mit stummer Achtung ehret, Seume. Die reinste Freude, die man an einer geliebten Person finden kann, ist die, zu sehen, daß sie Andere erfreut. Goethe. |