vgl. agf. ellenvëorc (d. i. gewalttat), mhd. ellen (kraft); ahd. ellan (kraft), gth. aljan (kraft).
ehr, bevor, gth. aír.
eh rich, bevor ich (f. § 123).
ehr in dr kalkuhl, klingt wie oehr in der kalkkuhle, ift aber aus error in calculo verderbt, = fehler in der rechnung.
ehfchtandskreppel, msc. ft. VI. eheftandskröpfel, kraftloser ehe- mann, vgl. kröpfen, d. h. dem ge- flügel das futter in den kropf ftecken, ewer- ober, z. B.
ewerfchlemmer, msc. ft. VI. oberfchlämmer; so wird der gehülfe des puchsteigers genannt (Ey Harz- buch, pag. 203. 204).
einbrenna, fchw. II. 1) ein- brennen, daher 2) linnen- oder baum- wollenlappen zu zunder brennen, und brennend in die zunderbüchfe werfen.
einrappen, fchw. II. einraffen, wohl nicht vom nnd. rapen, d. h. ohz. rafen, vielmehr vgl. anr. hrappr, d. h. fchnell (fo ahz. ä rappern mæ del), daher obz. rappen, heftig er- greifen.
Eypothvetter, pathe Ey.
federn, fchw. II. fördern. finkeln, fchw. II. funkeln. fipfen, fchw. II. heimlich ent- wenden. Ob der erste fipser wirk- lich ein fchneider namens Philipp, abgekürzt Fips, gewesen sei oder nicht, würde eine quellenmäfsige ge- schichte der bekleidungskunst nach- zuweisen haben.
fieln, præt. von fallen, § 73. filebus, msc. ft. I. fidibus (frz. fil de bois).
flammet, part. præs. von flamme. ($ 60, 7) mit flammenartig abwech- selnden hell- und dunkelrothen ftreifen.
flackel, n. ft. I., modif. nach § 112; dimin. von flack, d. h. fleck, ftelle.
flagt, 3. f. und 2. pl. præs. v. flahng, fchw. II. pflegen.
von flechsen gihn, statt von
flechfne, vom flachsrocken. der flachsfaden reifst nicht so leicht wie der hedenfaden; daher von flech- sen, d h. rafch und ununterbrochen.. flenna, fchw. II. unedel, ftatt greina, weinen; lat. fleo. fleifst, § 65, fliefst. flicht, f. fchw. II. pflicht. flieng, ft. IV, 1. § 65, fliegen. flieng, fchw. II. pflügen. fliefsnig, fliefsend.
in flithen, d. pl. v. fluth, § 117, oder wære das engl. fleetly zu ver- gleichen? in flithen bedeutet im obz. flüchtig, fchnell.
floch, msc. ft. flug.
flock, msc. ft. III. pflock. flucks und fluck, fogleich. folling, fchw. II. folgen. for, für.
forsch, ftark, frz. avec force. forfchtborfchenal, n. ft. aus forstpersonal verderbt.
frangeln, fchw. II. frequentativ
franga, 1) ringen, 2) mit gewalt hin und her zerren, 3) angeftrengt tætig fein, vgl. gth. praggan, ahd. phrenkan; mhd. pfrengen; engl. wrangle.
franfus, msc. II. franzofe. frammefen, fchw. II. eig. ver- rammen, einftopfen.
fra, f. fchw.vgl. jedoch § 117. davon frahnsbild, n. II. frauensbild,
fræa, fchw. II. freuen.
fræd, f. fchw. II. freude.
frehng, § 76, gth. fraíhnan; ahd. frëgin, 2. pl. præs frëget, mhd. frë- get; part. præt. gefreget.
frehlig, adj. fröhlich.
freijat, fem. II. das freien, heirat. frohng, 1. frehng.
fuchfchwansmitz, f. fchw. II. mütze aus fuchspelz.
fuchta, feucht, ahd. fûhtî, viuhte d. h. feuchtigkeit.
futterhemmed, n. ft. II. unter-
vom nnd. gapen, eig. gaffen, aber ohz. harren.
garm, mst, f. § 96, 8. gedicht. gamith, neutr. ft. II. gemüth. gammer, § 124, 8.
garm, fchw. II. 1) gerben. 2) fchlagen.
gahn, ft. III., 2, a, ß, § 64 und § 30, fich gahn = fich darstellen. garen, gerne.
gahtlich, halb erwachsen (Rein- wald, henneb. idiotikon I. 41).
gaten, fchw. I, 4, § 40, c. gäten. gängich, f. gihn und § 123. gæst, msc. ft. II. geist. geblith, neutr. ft. 1) blüte. 2) blut.
gebliem, f. blei.
gebraung, fchw. II. 1) gebrau- chen. 2) brauchen.
gebrocht, f bränga.
gedank, f. fchw. II. gedanke. gedillig, geduldig; alter auch gmd. geduldig, das ohz. ist richtiger gebildet, als das gmd.
geding, neutr. ft. I. gedinge, verdungene arbeit, aufgabe. Das ge- dinge ist richtig, wenn die verdun- gene arbeit vollständig und tadellos geliefert ist.
gedrieftig, e. d. w. drieftig. gedufter, neutr. ft. geflüfter, f. dustern.
gehabt (das a ist â), nachdrück- lich, ahd. hepic, hebîgo. gehær, neutr. gehör.
gehærig, gehorig.
geklädt, f. § 74, gekleidet. geklerr, neutr. ft. geklirre. gelacher, neutr. ft. gelachter. gelahnghæt, f. fehw gelegen-
gelächt, neutr. ft. geleuchte, leuchtstoff.
gelick, neutr. ft. glück, mhd. ge- lücke.
gelummer, neutr. ft. f. lummern. gemänklich, gemeiniglich. gena, genau. genadig, gnædig. genunk, genug. gerett, f. gerothen.
gerothen, ft. IX. c. § 71, ge-
ins gefcherr gihn, urfprüng- lich von zugthieren, welche plötzlich und mit aller kraft anziehen; fodann
gefchnerrlich (das e nicht wie ë), neutr. ft. munteres völklein, von fchnorren fich fchnell, froehlig und lärmend bewegen.
gefch prehch, neutr. I. gefpræch. geschricht, neutr. I. gefchrei. gefchtannig, geftandig; allge- mein zugeftanden. ener fach ge- fchtannig fein eine fache ge- stehen.
gefchtrieten, f. fchtreiten. gefchtuheln, f. schtaheln. gefchwuner, m. ft. reiches w. nämlich nach I. und VI. (berg) ge- schworner. Jedem grubenbezirke fteht ein bergmeifter, jedem reviere ein geschworner vor. (Kerl, Ober- harz, f. 26.)
gewandlich, neutr. ft. eig. die gesammtheit der gewande; aber doch meist in der bedeutung kleidungs- ftücke gebraucht, dann fachen; fei gewandlich namme, feine fachen
gewahr, neutr. ft. I. das wehr. gewast, f. fein.
gewahna, fchw. II. gewoehnen.
gewehr, neutr. st. I. gewehr.
geworren, f. waren.
gezængt, f. zænga.
gezuhng, f. ziehn.
gehngd, f. fchw. II. gegend. ginna, ft. II., 1, a, § 63, gönnen. gillen, msc. ft. reiches w. nach I. mit modif. § 87, 2 und nach VI, gulden.
gitt, f. gahn.
gihn, f. 80, 1. geben.
giken, neutr. ft. I., mit modif. $ 87, 2. küchlein, nnd. küken; agf. cicen; engl. chicken; vgl. anr. ky- klingr, d. i. junges huhn.
glatt, 1) glatt. 2) dicht an. 3) ganz und gar.
Glafsner, msc. eigenn., Glæfsner. glitzerig, was glitzt, d. h. fchim- mert, vgl. mhd. glitzen = fchim- mern, glitz glanz.
glihnig, glühend, mhd. gluenig,
graam, ft. msc. und adj. gram. grahm, pl. v. grohm, Graben. gra, grau, mhd, grâ.
grefch, msc. gem. II. grofchen. das w. wirft mit kardinalzahlen verbunden die pluralendung ab, alfo z. b. drei grelch, nicht drei grefchen; mit folchen wörtern zufammengefetzt behälts diefelbe, z. b. ä dreigreschenbrud.
greina, fchw. II. weinen, mhd. grinen.
grin, grine, grina, grün.
griffel, msc. ft. VI. das fubft. zu griffeln, fchw. II. grufeln, graufen; ahd. grîsen, ags. grîsan, engl. agrifl. grohb, neutr. ft. V. 4, b; § 54, 4, b, grab.
haltich, eig. halt ich dafür, mein' ich; doch wohl, mhd. halt; ahd. halto.
halwahk, eig. halbwegs (Reinwald, Idiot. 1. 58). 1) halb. 2) einigermafsen.
handgebahr, neutr. ft. (eig, gebærde der hand). befchäftigung, benehmen. Sei handgebahr haan, befchäftigt fein. vgl. mhd. gebâre, gebærde.
Hangorg, msc. ft. Johann Georg. hah, neutr. ft. f. § 38, follte eig. hæ heifsen (mhd. höu; ahd. houwi). heu.
f. hahn, und § 125, 14, a; über die auslafsung des n vor mer f. § 124, 5.
hahn, f. 80, 6, haben. haar, f. ft. I. modif. nach § 87, 1. das baar.
Haarz, msc. eigenn. eines gebirges. gth. charud, harud, af. hard; ahd. hart, d. h. wald. (Grimm, gefchichte der deutschen sprache II, 440).
hackel, neutr. ft. VI. eigentl. kleine hacke, ift aber nur name des mit dem modell einer hacke als griff verfehenen ftabes, welchen die bergund hüttenofficianten aller grade als abzeichen tragen (vgl. Kerl, Oberh. 94).
hanflich und hanneflich, msc. (reiches wort, nämlich ft. nach I und auch gem. I, modif. nach § 108, vgl. § 115); hänfling, fringilla cannabina. Hannelore, f. eigenn. Johanne, Eleonore.
Hanning, f. eigenn. Hannchen. hannu! zufammengefetzt aus ha und nu. je nun! interjection der gleichgültigkeit.
hanfchich, msc. § 39; 108; gem. I. handfchuh.
harwest, msc. ft. I. herbst; engl. harvest, mhd. hërbist, ahd. herpift. hager, msc. reiches w. näml. ft. I. und VI., hæher.
har, her; mhd. her und har; ahd. bara.
hæl, 1) unverwundet, unverfehrt. 2) ganz (totus).
hæren, f. § 76, hæren. hæ, adj. heiss.
hæfsen, ft. IX. § 71, heifsen. hauch, msc. ft. ferfe, engl. hough. haueln, fchw. II. heulen.
haus! fcheucheruf der rufchelnden. Ein frankifcher annalift berichtet von dem fterbenden Ludwig dem from- men: dixit bis huz! huz! quod figni- ficat foras, foras. Wenn das ein deutscher ausruf fein foll, weifs ich ihn nicht zu erklæren, denn der fcheucheruf hufch! hufch! richtet fich nur an thiere. Unfer hinaus (ûz!) kann es kaum fein. Vermutlich ist das altfranzæfifche hucher (clamare`, huis (clamor), neufranzæfifch huer, hue zu berücksichtigen, und etwa felbft huis. Grimm (gr. III. 779).
Aus hinaus kann das wort nicht entstanden fein; aus hinaus wird im ohz. nur naus. Für aus kann das wort auch nicht stehen; denn die wurzeln aus und haus bleiben gram- matifch völlig verfchieden (Grimm, gr. II, 3). Dafs der fterbende in feiner angst fich eines franzosischen wortes mit der bedeutung „fchrei" follte bedient haben, ift unwahrschein- lich, erftlich weil Ludwig der deut- fchen fprache mächtig war und in folcher noth fchwerlich franzofifch wird gefprochen haben, und fodann weil ein fterbender wohl ftoehnt und fchreit, aber nicht „,fchrei" ruft, wohl aber, wie die erfahrung lehrt, das verlangen ausdrückt, der angst zu entfliehen, und zwar durch den aus- ruf hinaus! hinaus! Dies verlan- gen wird auch der fterbende Ludwig gehabt und ausgedrückt haben und zwar durch ein wort, welches foras, d. h. hinaus, bedeutet, alfo durch das wort huz! moglich dafs er hûz, moglich dafs er hûs gerufen, der annalist aber nicht für noetig gehal- ten hat die länge des u zu bezeich- nen. ahd. û geht aber in gmd. und ohz. in au über (mûs, maus; hûs, baus), alfo ahd. (das Fränkische war aber ahd) hûz, hûs! gmd. ohz. haus! Wir haben hier alfo das bei- fpiel der erhaltung eines uralten wor- tes in einem noch lebenden dialekte. Mit haus! zufammengefetzt ift
haufewahk! und, was daflelbe ift, hauswahk! eig. aus dem wege! d. i. ausgewichen! gleichfalls fcheucheruf der rufchelnden. Der ausruf huz ift alfo von hufch! ganz verfchieden, wo nicht, fo ift huz damals noch nicht fcheucheruf blofs für tiere ge- wefen.
haufen oder haufsen, hier aufserhalb.
hechcher, f. § 119, 2. helfern, hölzern.
hedebedede, adj. und adv. mit übertriebenem fchickligkeitsgefühl begabt, aber auch gefallfüchtig und felbftgefällig. Das wort ift ursprüng- lich wohl eine nd. interjection, wo nicht, überbleibfel einer verhæhnung, he de (fec) bedede. Es wird nur auf junge mæichen und jugendliche frauen bezogen. Was fich betun bedeutet, f. harzged. 62.
hemmed, neutr. ft. II. hemde; mhd. hemede; ahd. hemidi. hemmel, neutr. ft., modif. nach $ 112, hemdlein.
herrnsfra, f. pl. nach § 117 frau des herren, herrin.
heilekrift, msc. würde nach I. gem. fein, wenn der pl. nicht fehlte. 1) weihnachtsmann. 2) weihnachts- gabe.
heing, fchw. II. hauchen, nl.
hindel, dim. hündchen. hinna, hinnen.
hinrecken, fchw. II. hinreichen. hitt, 3. præs. v. hiten; schw. I, 5: hüten.
hitt, subst. hütte; schmelzhütte. hie, hier; mbd. hie.
hihlwohng, msc. reiches W. nämlich ft. I, mit modif. nach § 87, 2, und ft. nach VI. Technisches w., gmd. hohlwagen genannt, ein vier- rædriges gefæhrte, auf welchem in einem länglichen kaften (den man gmd. hæhle zu nennen beliebt) erz u. dgl. gefahren wird. Die gmdfche benennung ist eine irrige. Das ohz. hil ift nicht fo viel als hohle, wel- ches wort ohz. hêl lautet, fondern =dæn. hjul. engl. wheel, d. h. rad. der hilwông ift alfo der wagen zar' oxv, der (vierræder) wagen. hochzig, f. fchw. II. modif. nach $108, vermählungsfeft.
holfer, præt. v. halfen (st. IV, 1. d, helfen), mit fuff. er (§ 123).
holshänga, neutr. ft. das holz- henken, hineinhenken des bauholzes in den treibfchacht.
holspidel, msc. ft. VI.; fchmæh- wort für den holzwächter, als an- geber der holzdiebe.
horn, msc. ft. hornung. Dr grusse h., Januar, dr klæne h., Februar. hot und hott, f. hahn. ho, e. d.
hop, neutr. ft. ein fchmæhwort, eig haufe, daher gemeiner haufe, pobel (vulgus); nnd. hope; dæn. hob, d. i. menge, fchar.
buckeln, fchw. II. frequentativ von hucken, auch fchw. II. hocken. hucken, msc. reiches w. ft. nach I. und VI., haufen; ahd. houc.
iwerfall, msc. ft. III, 1, b. § 54, 1, b. 1) überfall. 2) plötzlich von oben herüber ftürzendes waller.
iwergabfch, fich hochmütig über- hebend, vgl. nd. gapen. das w. würde allo gmd. übergäffisch lauten müssen. iwernanner, über ein ander. iwerndiwer, über und über. iwerfchwettern, fchw. II. plötz- lich über den rand des gefæfses ftræmen.
iwer un diwer, e. d. w. iwern- diwer.
iwrig, übrig. iwrings, übrigens.
Jehses interj. Jefus.
jicht, fem. gicht. jog, msc. ft. das jagen. juchtern, fchw. II. 1) juch fchreien. 2) e. d. w. jachten, nur mehr das unedle jachten bezeichnend. jumfer, f. jungfer, jungfrau. junkefell, msc. gem. I. jung- gefelle.
just; 1) eben. 2) so eben. engl. just, frz. juste.
ju, ja, partikel der bekräftigung, verstärkung, z. b. jaa jul ja doch! ju net, ja nicht! bei leibe nicht! ich hohs ju gefaht, ich habs ja gefagt. ahd. joh, welches freilich etiam bedeutet, aber wahrscheinlich auch wie ohz. ju zur verstärkung ge- dient hat.
juhngd, f. f. § 56, 5. Jugend.
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