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3) hen. a) ift das wort ftark, fo fällt das he aus: aus gehen wird gin (im text gihn). b) ift es fchwach, fo fällt das n ab: aus ruhen wird rua (im text ruha).

A

4) gen oder chen, fo hat das ohz. ^ng: aus liegen wird ling,
aus rauchen wird râng, aus brauchen wird braung. Aus-
nahmen: traan (tragen), faan (fagen), fchlaan (fchlagen).
5) Igen, fo hat das ohz. 1ling. Aus folgen wird folling.
6) men oder nen, fo verfchmæht das ohz. wort den auslaut. Aus
kommen wird kumma, aus nennen wird nenna.

7) ngen, fo hat das ohz. nge. Aus verlangen wird verlanga.
8) rgen, fo hat das ohz. rring. Aus forgen wird forring.
9) len, fo entsteht die § 56, 1 befchriebene umftellung: Aus be-
fehlen wird befâln oder befaeln, aus heulen wird haueln.
vgl. mhdfche formen wie fcheln, queln, wern, zern u. dgl.

B. perfonen kennzeichen.

1) für stark und fchwach gemeinfchaftlich:

a. die 1e fing. præs. endigt nie auf e, fondern zeigt den nackten § 58. stamm, z. b. inf. känna (kennen) 1e s. præs. känn (kenne); inf. erm (erben) 1 s. præs. erb; fo lâm (leben), lab (lebe); ling (liegen), lig (liege); fchtaung (ftauchen), fchtauch (ftauche); rachna (rechnen), rachen; râng (rauchen) rách.

b. der imperativ hat in der wurzel immer den laut des infinitivs: § 59. fchprachchen (fprechen), imper. fchprachch (fprich). Von fân (sehen) giebts noch eine 2o s. auf e, nämlich vor guck: fe guck! (ecce, ei fieh doch! fiehe da! gth. faíhv; ahd. mhd. fé; Grimm gram. III, 247).

2) für jede art befonders.

a. für die fchwache ift zu merken:

Hat das gmd.

1) im pr. deft oder teft, det oder tet, fo wird das e elidirt und die ganze filbe zu dft und respective tft und t zufammengezogen, z. b. fchadft, schadeft, rättft, reiteft; fchat (oder schadt), schadet, rätt, reitet. So gefchah's schon im mhd. (Grimm gr. I, f. 958. 959).

2) teft, in 2 s. præt., fo hat das entsprechende ohz. fte. Aus fagteft wird fâste.

3) hat es in 2r pl. præs. und im part. præt. tet oder det, fo wird

$ 60.

§ 61.

das e herausgeworfen und ftatt des aus tet entstehenden tt könnte füglich auch t geschrieben werden, da wirklich nur ein t gehoert wird. Aus haltet wird haltt oder halt; aus gefaltet wird gefaltt oder gefalt; aus gebetet wird gebatt oder gebat; fo gefchatt gefchadet.

4) endigt die 2e plur. præt. auf tet, fo fällt der auslaut der endung weg. Aus fagtet wird fate (im text fahte).

5) hat das gmd. dete oder tete, fo wird dies in te zufammengezogen; der verständlichkeit wegen noetigen falls mit te gefchrieben. Aus faltete wird faltte oder beßer falte.

6) deteft oder te te ft wird zufammengezogen zu tfte: faltetest zu falt fte.

7) das part. præs. der wörter auf mme lautet mmet: flamma (flammen), part. præs. flammet.

8) das part. præs. derer auf nne lautet nnet: brenne oder brenna (brennen), part. præs. brennet.

b. für die ftarke:

1) lautete der stamm auf ein ursprünglich hœrbares h aus, so hat
das præt. ch; gefchân (gefchehen), præt. gefchôch (ge-
schah). Also ganz wie im mhd. (Grimm gram. I, 942).
2) das part. præt. endigt wie der infinitiv, z. b. ter warm (erwer-
ben), part. præt. terworm (erworben).

3) die 1o u. 3o præt. conjunct. lautet nie auf e aus, alfo kaam (venie
bam), conj. kæm (venirem, veniret), roch, præt. conj. rech
(röche).

B. darstellung der konjugation.

Das Oberharzifche hat dreizehn konjugationen, nämlich (die urSprünglich reduplicierende hinzugerechnet) elf starke und zwei

schwache.

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belege und bemerkungen.

conj. præt.

præt.

2. u. 3. s. præs.

præs. imper. infin.

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æ

â

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æ

die wörter der 9., 10. u. 11. ft. konjugation 70. haben im part. und deffen præet, den laut des infinitivs. was von diefen wörtern nicht urfprünglich reduplicativ gewefen, ift's, der jetzigen form nach, geworden. die nebenform auf u in der 11. konjugation nur ortfchaftenweife. fing häufiger gehoert als fung, dagegen fung aan häufiger als fing aan. halten hat in 2. præs. helft und wirft im præt. überall das tab, alfo hûl und hil, hilft und hûlft; hueln (oder hûin oder huheln, oder hulen) und hieln (oder hîln oder hilen) u. f. w.

hæßen (part. præt. fehlerhaft ge- § 71. hißen).

â hân (cædere, gmd. hauen).

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loßen (præs. ind. loss, left, lett;
loßen, lott, lôßen; imperat. loss,
lott).

roten.

ô grôm (gmd. graben).

fchlaan (dies ftellt im præt. das g

aa wieder her; fchlûg, fchlîg, lo auch

traan).

$ 72.

e

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backen.

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Charakteristisch für diefelbe ift, daß der wurzel- § 74. vokal in 2 und 3 s. und in 2r pl. præs. indic. und im ganzen præt. verkürzt und lautverändert wird. Die wurzel der hierher gehærenden wörter lautet auf d oder t aus. Die wörter laßen fich in fechs gruppen ordnen, nämlich:

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