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Wenn die Deutschen keinen Anstand nehmen zu sprechen und zu schreiben: „Alles was, nichts was, etwas was, vieles was, das was, dieses was, was ist es was, das Ergebniß was,“ statt „alles das“ u. s. w., so können sie sich von den Engländern, die hierin einen sicherern Tact effenbaren, eines Besseren belehren lassen. *)

It required the utmost exertion of self-command, and recollection of all that was due to his own dignity, to enable him to veil his real fury under the same ironical manner which he had adopted at the beginning of this angry interview. Therefore, like the Nazarites of old, I will eat nothing that comes of the vine. He possessed the knowledge of something which the maiden desired to be concealed. You have taxed me with much which, even from

*) Da auf die Frage: „wovon sprichst du?" die Antwort lauten kann: „ich spreche davon daß.........,“ so scheint sich da zu wo zu verhalten wie welches zu was. Ich würde demnach zu sagen haben: „Wo (nicht: da wo) ich bin, kannst du auch sein," und: überall da (nicht: überall wo) ich bin u. s. w. Ferner: Worin stimmst du mit mir überein? Dasjenige darin (nicht: worin) ich mit dir übereinstimme besteht in Folgendem." Ich mache diese Bemerkung für diejenigen, denen dergleichen nicht zu kleinlich ist, und lasse sie übrigens gerne auf ihrem Werthe oder Unwerthe beruhen. Denn da ich durch „nichts das u. s. w.“ vielleicht schon Kopfschütteln erregt habe, so möchte ich nicht gerne durch eine zweite Keßerei den Unwillen gegen mich noch vermehren. Schade, daß man sich auf Kant in sprachlicher Beziehung nicht berufen darf. „Ich finde nichts das den Geist des Menschen zu einem edlern Erstaunen erheben kann.“ — „Die Analogie erlaubt es also hier nicht, zu zweifeln, daß diese (alle Fixsterne) auf die gleiche Art, wie das, darin wir uns befinden ..... gebildet werden." Vermischte Schriften 1. Th. S. 422. und 432. Von größerem Gewichte sind vielleicht folgende Citate aus der lutherischen Bibelüberseßung auf daß ihr seid, wo ich bin. Joh. 14, 3. Herr, ich habe lieb den Ort, da deine Ehre wohnet Ps. 26, 8 vergl. V. 6 und 7. Im Lande, da niemand wandelte Jer. 2, 6. Ich will ste ins Land bringen, da Milch und Honig innen fleußt. Deut. 31, 20. Vergl. noch: Matth. 6, 19. 8, 19. Marc. 14, 14. Matth. 28, 6. Joh. 6, 62. 20, 19. Allerdings fehlt es bei Luther (wie bei Kant) nicht an Stellen die für den üblichen Gebrauch sprechen. Matth. 18, 20, und in Joh. 7, 34. 11, 32 huldigt Luther weder der einen, noch der andern Theorie. Vielleicht hat die Konjunction da eine mit der localen nahe verwandte temporelle Beziehung: (Jezt) „da das Wetter schön ist (was etwa gestern nicht der Fall war) will ich spazieren gehen." Bei puisque liegt die Annahme eines temporellen Ursprungs noch näher.

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Joh. 12, 26. 7, 36.

so near a relation, I ought not to pass over without reply. Every thing hath an end, said the Mayor, and that which we call a pudding hath two. It is to this which we must look and trust for a settlement of the kingdom. - He shook his empty scull as he left the room, with the air of one who was proud of having discovered that all was not exactly right, though he could not so well guess what it was that was wrong.

Das einfache who fann nicht in der Weise wie qui und wer in affirmativen Säßen gebraucht werden, und wegen seiner veränderlichen Form auch nicht zu Constructionen wie what sich hergeben, w ßhalb es regelmäßig von einem anderweitigen Fürworte begleitet wire. Who blames him, who, mounted aloft, rides triumphantly amongst the people, for having succeeded, where the unskilful and feeble fell and died? Swearing is a profanity horrible to the ears of others, and which brings no emolument to him who uses it. Zwar lesen wir in Woodstock von W. Scott: Thou forgettest who are without, said Colonel Everard. No I remember who are within, replied his friend. aber der Fall ist von dem obigen: Who blames me him who... verschieden, insofern der Gemüthsact sich hier auf eine bloße Wahrnehmung reducirt. So dürfte man auch im Deutschen sagen: „Ich sehe wer dich mißhandelt," nicht aber: „ich tadele wer dich mißhandelt." Wer ist im ersten Sage nur das affirmativ gebrauchte Fragewort. „Wer ist da? weißt du es?" worauf die Antwort sein kann, ich weiß wer da ist.“

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Also auch in der englischen Sprache ist von Beispielen einer Attraction, wie die griechische und lateinische Sprache solche darbieten, auch nicht die geringste Spur vorhanden.

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Fremdwörter, die bei ihrer Aufnahme Bedeutung und Form ändern.

Wir Deutsche sind bekanntlich nicht sehr spröte, Fremdes in unsere Sprache aufzunehmen. Ohne über diese oft schon besprochene Neigung nach dem Fremden hin mich hier weiter auszulassen, will ich auf eine Eigenthümlichkeit aufmerksam machen, die bei dem Verfahren der Aneignung ziemlich allgemein ist und nach einer Seite bin manche Mißstände mit sich führt.

Den fremden Sprachstoff nämlich, den wir bei uns aufnehmen wollen, lassen wir selten unangetastet, sondern pflegen ihn zu modificiren und zwar erstens der Wortform nach; zweitens der Aussprache nach, um ihn unseren Organen mehr anzupassen, d. h. ihn uns mundgerechter zu machen; drittens dem gramm atischen Geschlechte und viertens der Bedeutung nach. So machen wir Sortiment aus assortiment, Schaffot aus échafaud u. dergl. So sprechen wir französische Ausdrücke mit Nasaltönen oder mit Vocalen, die der französischen Sprache eigenthümlich sind, im Deutschen ganz anders aus als im Französischen, und wer Wörter wie Terrain, Bassin, Möbel, Comtoir, Motion und ähnliche in deutscher Unterhaltung auf ächt französische Weise aussprechen wollte, würde mindestens für affektirt gelten. Das grammatische Geschlecht aber ändern wir bei einer sehr großen Anzahl von Wörtern, wie z. B. bei allen Wörtern auf age, die Etage, die Equipage u. dergl. und bei vielen anderen einzelnen: die Carroffe, die Menage u. dergl. Eben so nehmen wir sehr häufig Veränderungen mit der Bedeutung der Wörter vor.

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Wenn nun diese Veränderungen sämmtlich geeignet sind, bei dem Erlernen der fremden Sprache den Anfänger zu verwirren, so ist es ganz besonders die erste und noch mehr die vierte Art,

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welche am meisten störend wirkt. Die Nachtheile der zweiten Veränderungsart werden durch das Erlernen der allgemeinen Regeln über die Aussprache beseitigt. Die Nachtheile der dritten Art sind um deßhalb minder bedeutend, weil sich die Abweichungen meistens in größere Wörterklassen bringen lassen. Die Veränderungen der ersten und vierten Art aber sind nicht nach allgemeinen Geseßen geschehen, müssen in jedem einzelnen Falle besonders kennen gelernt werden und bieten um so mehr Schwierigkeiten dar, je geringer die Abweichung von der eigentlichen Form und Bedeutung des Wortes ist. Irrthum und Verwechselung ist aber in dem vierten Falle noch leichter als im ersten, weil, wie gering auch die Veränderung der Form sei, doch immer für die sinnliche Wahrnehmung durch Auge und Ohr etwas Anderes als die Urform bietet hier erwachsen ist, eine neue Vocabel; im vierten Falle dagegen die sinnliche Erscheinung unangetastet bleiben kann und ihr dennoch in den beiden Sprachen eine andere Funktion gegeben werden soll.

Im Nachfolgenden habe ich den Versuch gemacht, eine Sammlung solcher im Deutschen üblicher ursprünglich französischer Wörter aufzustellen, die in beiden Sprachen in einer mehr oder weniger verschiedenen Bedeutung gebraucht werden. Da wir uns aber im Deutschen auch vieler Fremdwörter bedienen, die wir nicht dem Französischen, sondern anderen Sprachen entlehnt haben, und die der Anfänger nur gar zu sehr geneigt ist, mit entsprechender Flexion unmittelbar in's Französische zu übertragen, so habe ich auch einzelne derartige Ausdrücke (Faktor, Collegium u. dergl.) in die Sammlung mit aufgenommen. Endlich habe ich auch solche Wörter berücksichtigt, die zwar keine Veränderung der Bedeutung, wohl aber der Form erlitten, wie Infanterist, Fantasie u. dergl.

Adjudant ist französisch aide de camp;

adjudant fommt im Franz. auch vor, hat aber dort eine
engere Bedeutung; es bezeichnet einen Officier vom Stabe,
der einem Kommandirenden beigegeben ist.

Der Aide (z. B. im Wbistspiele) le partner, le partenaire.
Der Alt, Altist le contralte.

Der Antiquar le bouquiniste;

l'antiquaire heißt der Alterthumsforscher, ist aber auch in dieser Bedeutung jest ziemlich selten. - Das deutsche Adject. und Adverb. antiquarisch (ein Buch antiquarisch kaufen) läßt sich französisch gar nicht wörtlich übersehen.

Die Apotheke la pharmacie.
Der Apotheker le pharmacien;

l'apothicaire fommt nur in früherer Zeit vor und bezeichnete den Gehülfen des Arztes, der allerdings Arzneien bereitete, aber dem Arzt auch in jeder andern Beziehung zur Hand

ging, zum Aderlaß u. dergl.

Appartement la garde-robe, les commodités und mehrere andere Ausdrücke;

l'appartement heißt französisch Wohnung, bezeichnet aber nie

ein einzelnes Zimmer oder Gemach, es ist ein zusammenhängendes Ganze von Zimmern; les apartements sind freilich einzelne Zimmer.

Der Atlas le satin.

Die Auftion l'encan, l'enchère, la vente à l'enchère, la vente aux enchères, la vente publique, l'inventaire.

Der Auktionsfommissarius le commissaire-priseur.

Der Baiser (eine Art Sahnentörtchen) la meringue oder la meringue à la crême.

Die Baronesse la baronne.

Die Bonne (so viel als Erzieherin) la gouvernante;

la bonne ist nicht die Bonne im deutschen Sinne des Wortes, sondern bedeutet das Dienstmädchen, und wird noch gewöhnlicher so 8 braucht als la fille oder gar la servante rie Magd.

Das Cadettenhaus l'école militaire.

Die Censur (als Schülerzeugniß) le certificat;

la censure heißt Tatel, Verurtheilung, Bücherschau, Kirchenstrafe, niemals aber Schülerzeugniß.

Die Chatulle la cassette.

Das Collegium (als Vorlesung auf der Universität) le cours; ein Collegium hören ist suivre un cours, ein Collegium bes legen prendre une inscription.

Der Compagnon (in einem Handelshause) l'associé.

Das Comptoir le bureau;

le comptoir heißt zwar auch, was wir das Comptoir eines Kaufmanns nennen, gewöhnlich aber bezeichnet es den Ladentisch, weßhalb man im erstern Sinne meistens bureau vorzieht.

Comtesse als Anrede für unverheirathete junge Gräfinnen kommt französisch gar nicht vor, da diese Damen, so wie die Baron

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