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dat geluyt der wirtschaff vmb verstuyrs du mich

dat heil myns angesichtes

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ind, myn got

Wair vmb bistu bedroifft myn sele ind wair Soff in got want ich eme noch begayn he is Tzo myr seluer is myne sele verstuirt darvmb sal ich dynre gedencken van dem lande der yordanen ind hermonyim van dem cleinen berge der stymmen dynre hemelzeichen

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Dat afgront anroifft den affgront in
Alle dyn hvichden ind alle dyne vloiden

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7.

8.

9.

synt ouergeganen ouer mich In deme dage geboit der here syne barmherzicheit ind yn der naicht synen sand Sich myr is myn gebet zo gode 10. ind ich fal zo gode sprechen du bis myn yntfenger Wairsmb bistu mynre vergessen ind wairvmb gayn ich bedroeuet yn als mich der vyant pynichet Als myne beyn zo braichen so spraichen sy myr schetlich myne vyant die mich 11. bedruckden Als sy myr sagen all dage wae is dyn got Wairymb bis 12. du bedroifft myn sele ind wair vmb verstuyrs du mich - Hoff in got want ich eme noch sall begeyn eyn selich geuer myus angesicht ind myn got

(Der Schluß folgt im nächsten Hefte.)

Salzwedel.

W. Gliemann.

Ueber Wortbildung besonders der neueren

Sprachen.

(Schluß zu Archiv II. 2. p. 288.)

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Mit Zevs, Zē-us (zweifilbig, wie das lat. Dě-us, da es nicht, z. B. wie vous, raïs perispomenirt oder wie die Silbe Zeōr in sɛōŋua properispomenirt) ist, wie bemerkt, durch Vertauschung des in 9 logisch organisch verwandt Se-os und dieses mit dem lat. de-us, welches ebenfalls so viel als Erzeuger, Schöpfer heißt. Der Zusaß natrę zu Zev's in den griech. Autoren ist daher Nichts als Apposition oder etymologische Erklärung von Zevs. Die Dii oder Götter der Alten waren ihnen hiernach alle erzeu gende oder belebende Wesen. Auch Ais (Aio's, Ait, Aia'; plur. Aiès, Aias) ist so viel als Zɛv's oder Deus, fret. Oios, laked. Eios, und alle diese Formen sind nur verschiedene Dialektformen der Wurzel Ze oder Zi. Da s in s übergeht, so ist auch die Wurzelform ov in der Präposit. ov-v und in su-ere, su-mere, sum(-m) a, span. su-ma verwandt mit der Wurzel v (zu gespr.) in Sv-yos, und mit der deutsch. Präpos. zu (aus dem ahd. zu oder ze), so wie mit zu in zu-pfen (mit den Zehen der Hand) verwandt, und selbst das Wort Zu-nge zeigt seine fragl. Verwandtschaft mit zu in logischer und phonetischer Hinsicht.

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Geht e der Wurzel ze in i über, so erscheint das Wort Zi-ze (=Ziße=Brust-warze), so auch zi-eh en (mittelst der Handzehen) erziehen (mittelst der Brust-zehen) und ziehen mit den Fußzehen) über einen Fluß; auch zielen (subjectiv) und Zi-el (objectiv, d. h. der Gegenstand, nach welchem gezielt wird). Eben so das Wort zi-mmern s. v. a. bilden (D. h. mit den

Zehen der Hand) und Zimmer, was so gebildet ist. Aus der dritten Bedeutung von Zehe läßt sich auch die logisch - organis sche Verwandtschaft des Wortes Frauenzimmer (s. v. a. Frauenbild erklären. Deswegen ist Zi-f-(f)er (i. g. Zahlzeichen) mit Zehe und zählen verwandt; aber auch Geziefer (ein sich mit den Zehen schnell bewegendes Thier) und selbst Ungeziefer (wegen der vielen Zehen, die es hat, was Un, d. h. einzig oder doch selten ist), wie Ungeheuer (einzig in seiner Größe.

Geht s oder z in d über, so wird aus der Wurzel Se oder Ze - De. Diese finden wir in der lat. Präpos. de, eigentlich ab (davon, wo die Fuß- oder Hand-Zehe ist), spanisch de-bajo, unten, de-ba-tir, stampfen, schlagen; auch in den deusch. Art. de-r, di-e, dass (st. de-r, de, de-s z. B. in jeder, je-de, je-de-8), und in desuten (mit der Handzehe [De] nach einem Gegenstande hinweisen); eben so im Griech., z. B. dé-w, ich binde (sc. mit den Zehen der Hand), auch dé x∞ und dé-xoμai, dé-xopaι, ich empfange, nehme (sc. mit den Hand zehen, de-gis, Empfang, Aufnahme; daher de-ze, ein Bettler, eben so de-mo, ich nehme; dɛ-ixw, ich zeige, und das lat. de-xter, rechts (d. h. nach der Hand hin, mit welcher man Etwas nimmt, zeigt; wie auch de-cernere. Im Latein. erscheint auch de-ns, der Zahn (der Handzehe ähnlich formirt und auf ähnliche Art gebraucht beim Essen). Auch heißt im Griech. dé-za, im Latein de-cem, zehn (d. h. alle Zehen der Hand oder des Fußes). Von dé-na, dé-zatos (der δέκατος zehnte) werden logisch - phonetisch gebildet, de-zrigns, ein Schiff mit zehn Ruderern, in gleicher Weise de-nazoos, zehnfach, dezéμßoλos, Schiff mit zehn Schnäbeln; und das lat. de-cimus, de cumus, der zehnte. So auch dé-po, ich taste (mit den Zehen der Hand); daher dé-μo und dé-popar, ich baue, baue mir (mit den Zehen der Hand); daher dé-μas, der Körperbau, auch das membrum virile, welches gleichsam den Körper baut, bildet, zeigt nämlich mit der Mittelzehe). Daher auch de-oлoτns, Gebieter mit dem Zeigefinger oder durch Winken. So auch dé-year, mit den Handzehen kneten oder mit den Fußzehen treten, daher überhaupt weich machen; deßgleichen das latein. de-bere, span. de-bér, so-llen (durch Hinweisen mit dem Zeigefinger auf den Gegenstand der Behandlung; span. de-nda, Suld (die zu zahlen ist, lat. de tinere, span. de-tenér, abhalten (eigentlich zu den Fuß

zehen hin- oder mit den Handzehen aufhalten), de-sti-` nare, span. de-stinár, bestimmen (mit der Handzehe, dem Zeigefinger).

Geht e in i über, so sind verwandt: di-s oder di-es; di-eser, disese, di-eses; di-ngen s. v. a. sagen subst. Di-ng s. v. a. Sache, d. i. das Gedingte oder Ge-sagte; lat. di-gitus, Finger (Handzehe), Fuß- oder Mittelzehe, di-cere sagen), di-care, anzeigen, in-di-cium, Anzeichen); di-cax, geschwägig, span. di-cér, sagen. Im Griech. erscheint mit dieser Wurzel di-zo, ich werfe (D. h. mit den Handzehen), auch vom Gebären (Junge werfen) der Thiere gesagt, wo der Wurzelbegriff aber auch di(-dáztvλos) = di-gitus medius als Mittelglied zu beziehen ist. Daher auch di-leiv, suchen (mit den Handzehen) und di-zn, Gerechtig teit, Ai-n, die Dike (Göttin der G., die von den Alten mit aufgehobenem Zeigefinger, als dem Symbol der Gerechtigkeit, plastisch und malerisch dargestellt wurde); di-xalov, Recht und Gesez (d. h. das, werauf mit der Handzehe, d. i. dem Zeigefin= ger, hingewiesen wird, die Richtschnur bei rechtlichen Handlungen), griech. de- ízeiv, und de-iqua, si-gnum, documentum, exemplum. So auch das lat. di-ctare (mit der Handzehe hinweisen), befehden, daher di-ctator, Befehlshaber, Gebieter. Auch das deutsche Wert dichten hat dieselbe Wurzel mit Si-z, di-zator, di-cere, di-ctare, und heißt s. v. a. mit den Di-en oder Ze-hen der Hand (di-gitis) Etwas machen. Und so wie Zehe mit ge-eiv, Zevs und Deus verwandt ist, so ist auch die Wurzel di in dichten (=oetv, facere, efficere,, fabricari, carmina scribere) und Dichter (noms, factor, effector, creator, poëta, versificator) verwandt mit di in di-cere, di-ctare, di-xn, di-xalov etc., so daß man eigentlich nur sagen kann, daß dichten und dictare aus einem gemein samen Grunde des Geistes und der Natur abstammen, nicht aber, wie Einige sich bereden lassen, daß dichten von dictare abzuleiten und demnach lat. Ursprungs sei. - Die Wurzel de in dcuten ist dasselbe, was ze in zeigen ist, da De=Ze (=Zehe der Hand oder des Fußes). Und da Di= De ist, so ist es auch Ze. Die Wurzel Di kömmt auch noch vor in dem deuts schen Worte dienen (Dienst), nämlich mit den Di-en (3 e= hen der Hände oder Füße) Etwas thuen; und verdienen ist f. v. a. mit den Zehen sc. - Etwas erwerben.

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και

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Geht i in u über, so erscheint du en st. Disen, wo denn die Zehen oder Finger die Du-en (engl. toe, span. tû) heißen. Und wird, wie bei de-us und 9ɛ-o's, sichtlich, d in th verwandelt, so erscheint thuen st. duen (engl. to do, sprich du), wo thu st. du (mit dem Begriffe der Zehe) die Wurzel ist, fo raß also thuen oder thun (mit der allgemeinen Bedeutung von machen) von Thu (= Zehe, Hand, Fuß- oder Mittelzehe, welche thut, macht) zu deriviren ist. Aber auch Tu-gend (eis gentlich die Kunst, Etwas zu thun, machen) und tüchtig, so wie tau-gen und tauglich, sind mit thuen (du-en oder di-en) logisch- organisch verwandt. Im Engl. findet sich auch to, tu-g, ziehen (d. h. alt, ze-uchen mit den Fußzehen s. v. a. to pass, to go gehen).

Geht e in o über, so sind auch do-xew, do-ceo, ich zeige (durch Unterricht) und dó-, di-do-μ, dó-vai, geben, dó-ois, 8-μa (Gabe), do- num, do-natio, do-nare (nämlich mit den Handzehen); eben so do-μéw, ich baue, do-μn, aedificium, Gebäude, eben so dó-uos, de-μa, und das lat. do-mus (das nämlich mit den Handzehen errichtet ist), legisch- organisch verwandt mit de in de-cem und mit & in de-za, zehn sc. Daher auch das span. de-do (die Handzehe), Finger, und dotár, begaben (mit d. Handzehen). Mit dem lat. Worte do-mus ist auch verwandt do-minus, der sich ein Haus selbst (mit den Handzehen) gemacht oder auch dasselbe erworben hat. In ähnlicher Verwandtschaft steht auch das Wort do-vetv (mit den Hand- oder Fußzehen) bewegen.

Geht e in a über, so erscheint die Wurzel da, da, da. Das deutsche Wörtchen da, da! verbindet, besonders im Deutschen beim Ueberreichen einer Sache, mit sich den Begriff des Hinweisens (mit dem Finger) nach einem Gegenstande. Die Sylbe da in dem griech. Worte da-Coat, di- videre, lacerare, theilen, ist logisch - phonetisch verwandt mit da im schwed. Worte da-ler, Tha-ler (ein Geldstück, das zu zahlen ist, und mit da im lat. Wort da-mnare, scharen (durch Hinwegnahme, zu nächst mit den Fingern) von de-mere, wegnehmen; daher da-mnum, Hinwegnahme, Verlust (den man durch Entreißen einer Sache beibringt oder leidet) verwandt mit dem griech. Sn-uía, (Schaden). Ingleichen ist, auch bei Vertauschung des d in t (wie oft), die Sylbe ta in tappen (mit den Fußzehen s. v. a. mit den Füßen), mit ta in ta-pfer und ta sten (mit

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